Rubrik: Aktien

Eine beeindruckende Rallye hatte die Commerzbank-Aktie (CBK100) in den vergangenen Monaten aufs Parkett gezaubert. Das schon dem Untergang geweihte Bankhaus profitierte dabei vor allem von der Hoffnung auf steigende Zinsen. Denn die Marktteilnehmer billigten den „Gelben“ nur Chancen zu, wenn über kletternde Zinsen wieder eine höhere Zinsmarge möglich ist, die echte Gewinne verspricht.

Im vergangenen Oktober überzeugte Gerresheimer mit guten Zahlen zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 (per 30. November). Wir hatten die Aktie (A0LD6E) daher damals positiv beurteilt. Heute notiert der Titel des Verpackungsspezialisten allerdings nur noch knapp über 72 Euro. Schuld sind eher durchwachsene Zahlen für das komplette Geschäftsjahr und ein Ausblick, der auch für das nun laufende Geschäftsjahr keine Wunderdinge erwarten lässt.

Statt der angestrebten 4,3 bis 4,4 Milliarden Euro erzielte der MTU nur einen Umsatz 4,2 Milliarden Euro. Dies waren aber immerhin rund 5 Prozent mehr als in 2021. Dafür überraschte der Triebwerkhersteller beim operativen Ergebnis (Ebit). Es stieg um 13 Prozent auf 468 Millionen Euro und lag damit über den Analystenschätzungen. Die Ebit-Marge verbesserte sich dabei von 10,5 Prozent im Vorjahr auf 11,2 Prozent. Hier hatte das Management lediglich eine Marge auf Vorjahresniveau erwartet. Der MTU-Aktie (A0D9PT) verhalf dies zu weiteren Kursgewinnen.

Fortec Elektronik verzeichnet nach vorläufigen Zahlen im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/2022 im herausfordernden Umfeld der Pandemie und trotz angespannter Lieferketten eine profitable Wachstumsdynamik mit einer über den Erwartungen liegenden Ergebnisentwicklung. Die Aktie bewegte sich jüngst deutlich aufwärts. Kann sie diesen Trend fortsetzen?

Das sieht auf den ersten Blick nach Friede, Freude, Eierkuchen aus: Beim Außenvermarkter Ströer läuft das Geschäft prima. So berichteten die Kölner am gestrigen Mittwoch, dass das Ergebnis im abgeschlossenen Jahr 2021 am oberen Ende der Prognose liegen wird. Nachdem das Management bislang beim bereinigten operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) einen Wert zwischen 490 und 510 Millionen Euro erwartet hatte, dürften es nun also nun mehr als 500 Millionen Euro geworden sein. Daher zog die Stöhr-Aktie (749399) gestern in der Spitze rund fünf Prozent an und setzt die Erholung auch am heutigen Donnerstag fort.

Was einst mit dem Witz des Tages – Joke of the Day – und schwarzweiß Logos für Nokia-Handys anfing hat sich zu einem Unternehmen mit einer Börsenwert von immerhin 155 Millionen Euro gemausert. Inzwischen ist Cliq Digital ein Streaming-Dienstleister für Filme, Games, Sport, Hörbücher und Musik. Die Aktie hat eine ausgeprägte Konsolidierung hinter sich und ist nun günstig bewertet, gerade auch angesichts guter Wachstumsaussichten. Doch es gibt auch Zweifel. Eine Analyse nach einem Vorstandsgespräch.

Die Beteiligungsgesellschaft Blue Cap kann zufrieden sein, wie die Geschäfte im vierten Quartal 2021 liefen. Insbesondere die Portfolio-Unternehmen Con-pearl, Uniplast und Hy-Line entwickelten sich in den letzten beiden Monaten des Geschäftsjahrs besser als angenommen. Blue Cap hat deshalb die Prognose für das Geschäftsjahr 2021 angehoben. Wird das auch die Aktie weiter beflügeln?

Geht uns bald die Energie aus? Atomkraftwerke werden abgeschaltet. Kohle darf demnächst nicht mehr verfeuert werden. Und dann gibt es da jüngst wieder ein Aufflackern des Russland-Ukraine-Konflikts, der auch unsere Erdgasversorgung beeinträchtigen könnte. Gut, es bleibt noch Sonne und Wind, aber die Sonne scheint bekanntlich nicht in der Nacht und Wind bläst auch nicht immer. Also werde wir noch länger auf Erdgas als Energieträger angewiesen sein. Wir werden es allerdings geschickter nutzen müssen. Darum bemüht sich der Hersteller von gasbetriebenen Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen) 2G Energy.

Schon beim Börsengang im April 2021 stand bei Synlab das Thema Akquisitionen ganz oben auf der Tagesordnung. Doch Corona sorgte wohl dafür, dass die Wachstumsstrategie auf diesem Feld etwas ins Hintertreffen kam. Denn der Labordiagnostiker verdiente und verdient an der hohen Zahl an Covid-10-PCR-Tests sehr gutes Geld. Jetzt erfolgte aber eine Übernahme in Spanien, die durchaus beachtenswert ist und dem Titel frisches Potential bringt, nachdem zuletzt eine Aktien-Umplatzierung und die gestiegene Chance auf ein Ende der Pandemie den Kursverlauf belasteten.

Im Sommer bestimmte das Jahrhundert-Hochwasser im Ahrtal die Schlagzeilen. Und auch jetzt flimmern bei den zum Jahreswechsel üblichen Jahresrückblicken die schrecklichen Bilder der Zerstörung über die TV-Geräte. Kein Wunder, dass Talanx-Finanzvorstand Jan Wicke schon wenige Wochen nach dem Unglück – bei der der Präsentation der Halbjahreszahlen – berichtete, dass die Katastrophe alles übersteige, was wir in Deutschland je hatten. Trotzdem bewegt sich die Talanx-Aktie (TLX100) knapp unter ihrem Rekordhoch.

Intercard hat kürzlich (10. Dezember 2021) eine Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen und dadurch 2,3 Millionen Euro eingenommen. Die Mittel sollen zur Stärkung des Vertriebs und für Akquisitionen genutzt werden. Aktuell nutzen vor allem Universitäten die Zugangssysteme von Intercard. Nun will Intercard auch Kliniken und Industrieunternehmen mit einem neuen ID-System erschließen und wachsen. In den kommenden Jahren soll der Umsatz von derzeit 20,6 Millionen Euro verdoppelt werden. Wird die Aktie ihren Aufwärtstrend fortsetzen?

Im Juni hatten wir bei Plusvisionen berichtet, dass die Indus Holding zurück auf den Erfolgspfad gefunden hat. Am Aktienkurs (620010) lässt sich dies allerdings nur bedingt ablesen, da der Titel damals knapp über 35 Euro notierte und sich heute um 31 Euro pendelt, woran auch die Lieferketten-Problematik nicht schuldlos ist. Doch es gibt durchaus spannende Nachrichten zu einer neuen Tochter.