Rubrik: Zinsen

China bleibt vorerst die Wachstumslokomotive der Welt. Der Internationale Währungsfonds rechnet in diesem Jahr mit einem im historischen Vergleich überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum in Höhe von 8,1 Prozent. In Deutschland und Europa hingegen leiden vor allem einige Dienstleistungssektoren unter den weiterhin bestehenden Shutdown-Maßnahmen. In den USA hat sich gemäß ISM-Einkaufsmanagerindizes zuletzt sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor die Stimmung der Unternehmen weiter auf hohen Niveaus gehalten.

2020 stand ganz im Zeichen der Corona-Krise. Doch zumindest an den Finanzmärkten herrscht am Jahresende Aufbruchsstimmung. Wirkungsvolle Impfungen sind nicht mehr nur ein Silberstreif am Horizont. Entscheidende Fortschritte wurden erzielt und der Weg zurück zur Normalität ist vorgezeichnet. Das schlägt auch auf die Aktienkurse durch: Zusätzlich befeuert durch den Ausgang der US-Wahlen, war der November einer der stärksten Aktienmonate der letzten Jahre. Christian Nemeth, Chief Investment Officer der Zürcher Kantonalbank Österreich, erklärt in seinem Marktausblick wie sich Anleger für 2021 rüsten können.

Im kommenden Jahr werden die wesentlichen kapitalmarktrelevanten Faktoren zweifelsohne der Verlauf der Corona-Pandemie, der Pfad der wirtschaftlichen Erholung nach der globalen Rezession 2020 sowie die geldpolitische Ausrichtung der Notenbanken sein. Darüber hinaus bewirken langfristig und strukturell wichtige Megatrends, wie die Digitalisierung oder der Klimawandel, Veränderungen für Gesellschaften, Volkswirtschaften und Unternehmen, von denen vor allem Technologieunternehmen profitieren werden.

Nach dem sehr freundlichen Wochenauftakt kommt es am heutigen Dienstag vor allem bei der Munich Re-Aktie (843002) zu etwas deutlicheren Gewinnmitnahmen. Hier geht es rund 2,5 Prozent nach unten, nachdem eine Verkaufsempfehlung der Credit Suisse den Markt erreichte. Deren Analyst Iain Pearce sieht kurzfristige Gewinnrisiken, da Covid-19 dem Rückversicherer hohe Schäden einbrocken wird und zudem im Anlagegeschäft niedrige Zinsen belasten. Doch was ist daran neu?

Während die Wirtschaftsprognosen immer düsterer werden und wir in die tiefste Rezession der Nachkriegszeit schlittern, gibt sich der Aktienmarkt erstaunlich gelassen. Für die enorme Divergenz zwischen den Entwicklungen der Konjunktur und dem Aktienmarkt nennt Thomas Mayer vom Flossbach von Storch Research Institut drei Gründe. Zudem beleuchtet er das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank und dessen mögliche Folgen.

Die große Frage ist nun, ob eine Deflationsspirale ausgelöst durch eine Angebots- und Nachfragekrise mit anschließenden Pleiten und letztlich einer Kredit- und Schuldenkrise noch gestoppt werden kann. Offen diskutiert wird inzwischen Helicopter Money, wo jeder einen Geldbetrag ohne Gegenleistung bekommt. Die Situation ist ernst. Steht die Welt gar vor epochalen Veränderungen? Die Unsicherheit preist die Börse gerade ein. Eröffnet das Chancen bei Einzeltiteln?

Crash – das Coronavirus führt an den Börsen zu starken Kursrückgängen. Übertreiben die Märkte mal wieder und es sind Kaufkurse oder sind die Abschläge gerechtfertigt, weil sich auch die wirtschaftlichen Aussichten eingetrübt haben? Schließlich führt das Virus sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite zu Einbußen. Spannend ist die Situation am Öl-Markt und die damit verbundenen möglichen negativen Folgen für das Klima.

Das Börsen-Jahr 2019 lief hervorragend, trotz aller Unkenrufe der Crash-Propheten. Wie werden die Kurse 2020 tendieren? Werden sie ihren Aufwärtstrend fortsetzen? Drohen neue Handelskriege und welches Risiko stellt das Impeachment-Verfahren gegen US-Präsident Donald Trump für die Börse dar? Könnte Trump mit neuen Scharmützeln von seinen innenpolitischen Problemen abzulenken versuchen? Ein Ausblick.

Time is Money – Schnell ein paar Fragen an Adrian Roestel, Leiter Portfoliomanagement bei Huber, Reuss & Kollegen zur Situation der Weltwirtschaft, dem Präsidentschaftswahlkampf in den USA und den möglichen Auswirkungen auf die Aktienmärkte. Droht ein Abgleiten in die Rezession? Wer ist Favorit im US-Präsidentschaftswahlkampf? Wie sind die Aussichten für die Aktienmärkte? Außerdem: Welchen Stellenwert haben ESG-konforme Investments für einen Vermögensverwalter?

Die Deutsche Bundesbank sorgt sich aufgrund der demografischen Entwicklung um die gesetzliche Rente. Wird nicht der Bundeszuschuss drastisch erhöht, sind wohl tendenziell sinkende Altersrenten bei einem gleichzeitig höherem Renteneintrittsalter die Folge. Ist da die private Vorsorge die Rettung, jetzt wo es keine Zinsen mehr gibt? Selbst für zehnjährige Bundespapiere sind die Realzinsen schon seit Jahren negativ.

Time is Money – Schnell ein paar Fragen an Marc Friedrich, Vermögensverwalter, Autor und Redner der Friedrich & Weik Vermögenssicherung, zur Gefahr einer Kernschmelze des Weltfinanzsystems. Seine Argumente: Alle Indikatoren deuteten auf ein Endspiel hin. Noch nie seien mehr Schulden im System gewesen. Die Zinsen seien auf dem tiefsten Stand seit 5.000 Jahren. Plusvisionen fragt nach.

Der Gold-Preis schickt sich an den jahrelangen Seitwärtstrend nach oben zu verlassen. Wird das tatsächlich gelingen? Wäre das eine Warnung vor einer neuen Krise? Schließlich läuft es in Europa gerade alles andere als gut und der Konflikt zwischen den USA und dem Iran verschärft sich weiter. Was auch zur Unsicherheit beträgt: Sowohl die US-Notenbank als auch die Europäische Zentralbank werden ihre Geldpolitik wohl lockern müssen.