Rubrik: verlust

Als wir im Oktober über die Hugo Boss-Aktie (A1PHFF) berichteten, waren wir verhalten optimistisch und haben den Titel bei kleinen Schwächen zum Kauf empfohlen. Damals notierte der Wert bei 53 Euro. Heute notiert der Titel nur wenige Cent unter dem damaligen Kursniveau. Erste Zahlen für das Jahr 2021 zeigen aber, dass der Modekonzern auf einem guten Weg ist. Denn die ursprünglichen Ziele konnten dank eines guten Schlussquartals übertroffen werden.

Am gestrigen Dienstag legte die Shop Apotheke vorläufige Zahlen für das vierte Quartal 2021 vorgelegt. Demnach stieg der Umsatz um 8,7 Prozent auf rund 288 Millionen Euro, nachdem es im dritten Quartal noch zu einem Umsatzminus gekommen war. Zum Gewinn machte die Gesellschaft aber keine Angaben und auch einen Ausblick auf das nun laufende Geschäftsjahr blieb das Management schuldig. Daher kann die Aktie ihre Schwächephase nicht beenden.

Da hat die Lufthansa-Aktie in den vergangenen Handelstagen einen mächtigen Schluck aus der Pulle genommen: Denn binnen Monatsfrist legte das Kranich-Papier (823212) rund 24 Prozent zu. Und dies, obwohl Corona den Flugbetrieb weiter beschränkt und erschwert. Möglich ist dies aber, da der Kapitalmarkt nach vorne blickt und derzeit eine heiße Wette auf ein Ende der Pandemie abschließt. Nicht nur fundamental sondern auch charttechnisch wird die Luft nun dünner. Doch wir haben eine spannende Alternative für risikobewusste Anleger gefunden.

Im Sommer bestimmte das Jahrhundert-Hochwasser im Ahrtal die Schlagzeilen. Und auch jetzt flimmern bei den zum Jahreswechsel üblichen Jahresrückblicken die schrecklichen Bilder der Zerstörung über die TV-Geräte. Kein Wunder, dass Talanx-Finanzvorstand Jan Wicke schon wenige Wochen nach dem Unglück – bei der der Präsentation der Halbjahreszahlen – berichtete, dass die Katastrophe alles übersteige, was wir in Deutschland je hatten. Trotzdem bewegt sich die Talanx-Aktie (TLX100) knapp unter ihrem Rekordhoch.

Der Kursverlauf der HeidelbergCement-Aktie (604700) der vergangenen Monate ist schnell erzählt: Im Corona-Crash rutschte der Kurs bis auf 29,04 Euro ab. Doch nicht nur die Pandemie sorgte damals für fallende Kurse, sondern auch eine Gewinnwarnung. Vorstandschef Dominik von Achten, der erst wenige Wochen vorher das Zepter übernommen hatte, meldete damals gestoppte Bauprojekte in den USA und rückläufige Volumina in West- und Südeuropa. Daher sank das Papier auf das niedrigste Niveau seit 2011.

Bei Kursen um 79 Euro hatten wir die Henkel Vorzugsaktie (604843) zuletzt im September bei Plusvisionen empfohlen. Zum Wochenauftakt ist das Papier mit einem Tagesverlust von mehr als sechs Prozent auf rund 76 Euro aber der schwächste DAX-Wert. Schuld daran ist eine erneute Senkung der Prognose für das Gesamtjahr, nach angespannte Lieferketten und steigende Rohstoffpreise das Geschäft belasten.

Schon im vergangenen November sahen wir bei der Aroundtown-Aktie (A2DW8Z) kaum Kurspotenzial, weshalb wir bei 6 Euro Gewinnmitnahmen empfohlen hatten. Zwischenzeitlich war das MDAX-Papier im Zuge der Markteuphorie allerdings bis über die 7-Euro-Linie gelaufen. Am heutigen Mittwoch erfolgte jeder der Rückschlag: Denn der Kurs sank nach schwachen Quartalszahlen um mehr als sechs Prozent und bewegt sich nun noch knapp über der 6-Euro-Marke.

Das schaut auf den ersten Blick doch sehr gut aus: Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 (per 30.9.) verdoppelte sich der Auftragseingang auf 8,8 Milliarden Euro. Der Umsatz sprang um 51 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro nach oben und das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) erreichte 266 Millionen Euro, nach einem Minus von 693 Millionen Euro im Q3 des Geschäftsjahres 2019/20. Und trotzdem rutschte die Aktien (750000) des Industrie- und Stahlkonzerns am heutigen Mittwoch kräftig ab. Wir sagen warum.

Nichts für schwache Nerven ist die Aktie von Altech Advanced Materials. Die Tagesschwankungen sind teilweise heftig – unter dem Strich bleibt aber allein auf Monatssicht ein Kursplus von mehr als 150 Prozent. Der Nebenwert mit Sitz in Heidelberg wurde Anfang Juni aus dem Dornröschenschlaf geküsst, das Kursfeuerwerk geht einher mit einer Kapitalerhöhung und der aktuell laufenden Privatplatzierung.

Seit dem Zwischenhoch vom Januar bei 6,01 Euro geht es mit der Ceconomy-Aktie (725750) nur noch bergab. Inzwischen ist das Papier an der Vier-Euro-Marke angekommen, nachdem auch noch die Baader Bank den Wert von der Empfehlungsliste strich. Somit verlor der Konzern am Kapitalmarkt rund ein Drittel an Wert. Doch so schlecht geht es dem Elektronikhändler gar nicht, denn die Media Märkte und Saturns sind längst wieder geöffnet und auch das Online-Geschäft lief zuletzt sehr ordentlich.

Der deutsche Mietwagen-Krösus Sixt reagierte bereits in der Öffentlichkeit auf die Nachrichten zur Meitwagen-Knappheit in Ferienregionen. Das Unternehmen bestätigte die Tendenz zu steigenden Preisen, blieb aber konkrete Zahlen schuldig. Dafür meldete sich Sixt-Patriarch Erich Sixt zu Wort und kündigte an, dass die Preise so hoch gehen werden, wie es der Markt erlaubt und was Sixt gegenüber den Kunden verantworten kann. Damit wird Sixt also den Markt maximal austesten und auch dicke Gewinne einfahren. Dies ist dem Unternehmen durchaus zu gönnen, da Corona die vergangenen Monate zu einer Phase dauerhafter Alpträume machte. Ein Rekordhoch, wie es die Sixt-Stämme zuletzt markierten, rechtfertigt dies aus unserer Sicht aber nicht.

Beim SV Werder Bremen schlägt jetzt die Stunde der Anleger. Denn bei der aktuell in der Zeichnung befindlichen Anleihe (A3H3KP) des Vereins braucht es spätestens nach dem nun besiegelten Abstieg der Grün-Weißen aus der 1. Fußball-Bundeliga einen Blick auf die Materie jenseits der reinen Bilanzzahlen. Mögliche Transfererlöse und stille Reserven spielen eine Rolle, ebenso wie die Abwägung, welche sonstigen Finanzierungsoptionen jenseits des klassischen Bankkredits sich für Werder zusätzlich zum operativen Geschäft eröffnen.