Rubrik: Turnaround

Als einer der ersten Aktien, die wir in diesem Jahr unter die Lupe genommen haben, war HomeToGo (A2QM3K) an der Reihe. Damals hatte die Gesellschaft einen sehr sinnvollen Zukauf gemeldet, der aber vom Kapitalmarkt ignoriert wurde. Nun kam der Spezialist für Online-Vermietungen von Ferienwohnungen und Ferienhäusern mit neuen Planzahlen für 2024 um die Ecke, die dem Titel endlich etwas auf die Sprünge halfen.

Frische Quartalszahlen sorgen für neue Hoffnungen bei der HanseYachts-Aktie (A0KF6M). Denn die Normalisierung der Lieferketten und Preiserhöhungen lassen bei den Greifswaldern endlich die Kassen klingeln. Anders ausgedrückt: Der Turnaround wird sichtbar.

Das Geschäftsmodell von Elumeo ist klar: Es geht um den Verkauf von preisgünstigem Edelsteinschmuck vor allem im Web. Damit konnte der Umsatz im dritten Quartal um 15,3 Prozent auf 11,7 Millionen Euro gesteigert werden. Das operative Ergebnis (Ebitda) verbesserte sich von 0,5 auf 0,7 Millionen Euro. Der Turnaround setzt sich bei dem Edelsteinhändler somit fort. Die Aktie konsolidiert zurzeit. Wann es geht es wieder aufwärts?

Der Kölner Publikumsverlag Bastei Lübbe wuchs im abgelaufenen Geschäftsjahr stärker als der Gesamtmarkt und erzielte einen Konzernumsatz von 92,7 Millionen Euro, ein Anstieg um 11,2 Millionen oder 13,7 Prozent. Auch das Konzernergebnis konnte deutlich von 4,1 Millionen Euro auf 10,9 Millionen Euro gesteigert werden. Wird das reichen, damit die Aktie ihren Aufwärtstrend fortsetzen kann? Aktionäre dürfen sich wahrscheinlich über eine stattliche Dividenden-Rendite freuen.

Zukäufe stehen bei Indus wieder auf der Agenda. Mit der Jungmann Systemtechnik erwarb Indus zum Ende des vergangenen Jahres einen Anbieter von integrierten Kontrollraumlösungen. Im März 2021 folgte der der Kauf von 70 Prozent am Fensterbauer Wirus. So rückten die Zahlen für 2020 in den Hintergrund. Der Umsatz sank um 10,3 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro, bei einem Ebit-Rückgang um 88 Prozent auf 25,1 Millionen Euro. Beim Ausblick auf 2021 blieb Indus vorsichtig. Nach einem guten Start ins Jahr soll der Umsatz 1,55 bis 1,7 Milliarden Euro erreichen, bei einem auf 95 bis 110 Millionen Euro erholtem Ebit. Weitere Zukäufe dürften schon zeitnah folgen und der Aktie Schwung verleihen.

Leoni hat Corona voll erwischt, nachdem die Krise der Autobranche das Unternehmen auch schon in den Vorjahren belastete. So sank der Umsatz in 2020 um weitere 15 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) war mit -59 Millionen Euro klar negativ, es fiel aber besser aus als das Vorjahr (-66 Millionen Euro). Trotzdem gibt es einen sehr skeptischen Analysten, der sogar ein Knappwerden der Liquidität zum Jahresende befürchtet, wenn neue Probleme aufkommen. Wir sagen, warum dies nur die eine Seite der Medaille ist und auch Chancen für den Titel bestehen.

Bauer musste mehrfach seine Prognosen für 2019 anpassen. Entsprechend schwach performte die Aktie, die im Jahresverlauf von einem Zwischenhoch um 25 Euro bis zum Jahresende auf ein Niveau um 15 Euro zurückfiel. Noch tiefer ging es dann aber im Corona-Crash. Mit Sorgen über Konjunkturentwicklung sank die Bauer-Aktie (516810) bis auf 9,32 Euro, was dem tiefsten Stand seit 2016 entsprach. Nun läuft die Erholung.

Capsensixx hat das erste Quartal 2020 mit einem Gewinn abgeschlossen, der über dem Vorjahreswert lag. Für ein Unternehmen, dessen Schwerpunkt auf der Administration von Fonds liegt, ist das im Börsencrash – bei dem fast alle Fonds mächtig Federn lassen mussten – nicht gerade eine Selbstverständlichkeit. Schon das vergangene Geschäftsjahr konnte sich sehen lassen: Die Prognosen wurden übertroffen und der Gewinn nach Anteilen Dritter drehte 2019 von minus 0,6 auf plus 2,4 Millionen Euro, das sind stolze 0,70 Euro je Aktie. Der Kurs der Capsensixx-Aktie (A2G9M1) reagierte auf die jüngsten Zahlen sehr freundlich.

Bei Bilfinger kam es in den vergangenen Jahren zu einem Totalumbau. Aus einem Baukonzern wurde ein Industriedienstleister. Die Umstrukturierung zeigt nun erste Erfolge, wie an den neuesten Quartalszahlen abzulesen ist. Die Aktie (590900) scheint zudem den Boden gefunden zu haben. Daher ist das Papier ebenso eine Anlageidee wie ein eher defensives Bonus-Zertifikat mit Cap.

Bei Hugo Boss werden die Analysten wieder etwas optimistischer. Mit Blick auf die Fundamentaldaten ist dies für uns keine Überraschung. Allerdings läuft die Charttechnik der Entwicklung noch hinterher, da keine klare Bodenbildung bei der Aktie (A1PHFF) erkennbar ist. Daher bleiben für Aktienkäufer größere Risiken. Einen Teil dieser Gefahren minimiert hingegen ein Einstiegsversuch via Discount-Zertifikat (CV80KC), dem wir das bessere Chance-Risiko-Verhältnis zubilligen.

Tom Tailor hat schwierige Zeiten hinter sich. Ein Reset-Programm, welches in 2017 abgeschlossen wurde, hat aber die Weichen für eine bessere Zukunft gestellt. Dies belegen die Zahlen für 2017, die den Turnaround klar zeigen. Als Lohn gehört die Tom Tailor-Aktie (A0STST) zu den Gewinnern des Tages. Wir stellen den Titel im Detail vor, gehen aber auch auf ein risikoreiches Hebelpapier (DD3L9A) ein, welches an steigenden Aktienkursen überproportional partizipiert.

Für all jene, die drin sind, ist es ein guter Grund zum Ausflippen. Anleger müssen sich nur den Chart der Aixtron-Aktie ansehen … In diesem Jahr bei rund drei Euro gestartet, nimmt das Papier inzwischen Kurs auf die Marke von 15 Euro. Als Zulieferer der Halbleiterindustrie verdient das Unternehmen wieder richtig Geld und hat sich (fast) aus der Krise herausgewirtschaftet. Charttechnisch rückt die Aktie an einen wichtigen Widerstand heran. Kann auch dieser geknackt werden? Wer nun mit einer längeren Seitwärtsbewegung bei der Aixtron-Aktie rechnet, könnte auch mit Discount investieren. Beispiel: DM8FBY.