Rubrik: Medigene

Der Börse ist die Erweiterung der TCR-Allianz von Medigene mit Bluebird Bio einen Aufschlag von knapp zehn Prozent wert. Charttechnisch hat sich daraus eine recht spannende Situation im Tageschart entwickelt: Nach der Bodenbildung seit Ende März entlang der 200-Tage-Durchschnittslinie kam es nach einem Doji am 11. Mai nun zu einem kräftigen Schub nach oben. Für Optimisten mit Risikobewusstsein könnte auch ein Discount-Zertifikat interessant sein. Beispiel: DS1DN0.

Medigene beschäftigt sich mit derm großen Zukunftsthema Krebsimmuntherapie. Gewinn lassen allerdings weiter auf sich warten. Der Ausblick bleibt trüb. Im Chart droht nun sogar eine Bären-Flagge, die den Kurs noch weiter drücken könnte. Wer ein Investment mit Sicherheitspuffer tätigen möchte, könnte zu einem Discount-Zertifikat auf Medigene greifen. Beispiel: DS03W7. Damit ist eine Seitwärtsrendite von 14,6 Prozent möglich.

Die Medigene-Aktie steht vor einem massiven charttechnischen Widerstand, an dem sich das Papier schon seit Monaten die Zähne ausbeißt. Glückt nun der Durchbruch? Dafür spricht, dass in der Biotech-Branche gerade sehr viel Übernahmefantasie die Kurse treibt. Doch es gibt ein Aber … Einen satten Rabatt (Sicherheitspuffer) von 26,0 Prozent auf die Medigene-Aktie bietet derzeit das Discount-Zertifikat DGQ0BK der DZ Bank.

Die Biotech-Branche ist derzeit sehr aufgeregt, was die Krebs-Immuntherapie angeht. An den US-Börsen steigen die Aktien fulminant und des gibt Übernahmeangebote. Davon wurde nun auch Medigene mitgerissen, obwohl es bei dem Unternehmen selbst nicht viel Neues gibt. Egal, die Börse kalkuliert, wenn dort, wieso nicht auch hier. Allerdings gibt es noch ein charttechnisches Problem vor weiteren Kurssteigerungen aus dem Weg zu räumen. Attraktiv ist ein Discounter, für Anleger, die eher von einer Seitwärtsbewegung ausgehen.

Cash ist das Maß aller Dinge bei den meisten Biotech-Unternehmen. Wie lange reicht das Geld? Reicht es bis zur nächsten Finanzierungsrunde, bis zum nächsten Meilenstein? Bei Medigene ist das nicht anders. In diesem Jahr beziffert Medigene den Finanzmittelverbrauch auf 23 bis 27 Millionen Euro. Geht dem Biotech-Unternehmen womöglich schon bald das Geld aus?

Anleger, die Medigene-Aktie im Depot haben, wissen wie dicht Freud und Leid an der Börse zusammenliegen können. Die Medigene-Aktie ist nur etwas für nervenstarke Investoren. Mal steil nach oben, dann wieder abwärts. Biotech, das sind auch ewige Zyklen aus Hoffnung und Enttäuschung. Klinische Studien sind erfolgreich … und schon geht es nach oben … eine Zulassung wird verwehrt … und schon bricht die Aktie ein. Das Medigene-Papier hatte sich nach dem Euphorie-Schub zu Jahresbeginn 2015 bei 7 Euro (plus-minus) eingependelt. Dann plötzlich zog die Aktie kräftig an. Ausbruch aus dem Abwärtstrend, mit Dynamik, was positiv ist. Als nächste Widerstände auf dem Weg nach oben warten nun die Barrieren bei rund 13, 15 und vor allem 16 Euro, wo das Hoch aus dem Jahr 2015 liegt …

Der DAX mäandert so vor sich hin. Lustlos. Uninspiriert. Ihm fällt derzeit nicht so recht ein, wohin er sich bewegen könnte. Einerseits ist da die Hoffnung auf noch mehr Geldsegen von EZB-Präsident Mario Draghi, der sich um die geringen Preissteigerungen in der Eurozone (minus 0,2 Prozent im Februar) Sorgen machen könnte. Die EZB würde die Inflationsrate gerne bei 2 Prozent sehen. Aber die Weltwirtschaft ist nicht sonderlich agil derzeit, so kommt wohl auch kein Schwung in die Preise. Nächsten Woche ist EZB-Sitzung, gut möglich, dass dies Draghi zum Anlass nimmt zumindest verbal zu lockern.

Seit 1. Februar hat Medigene mit Dolores Schendel eine neue Vorstandsvorsitzende. Der langjährige Chef Frank Mathias hat seinen Posten geräumt. Frau Schendel war von 1998 bis 2013 Direktorin des Instituts für molekulare Immunologie des Helmholtz Zentrums München. Zuvor lehrte sie als Professorin für Krebs-Immunologie an der Münchner LMU. Zuletzt war sie Forschungschefin bei Medigene. Zweifellos ist sie eine erfahrene Forscherin. Aber hat sie auch Management-Erfahrung, wie sie für die Führung eines börsennotierten Unternehmens notwendig ist? Posten sollen schon mit wohlwollenden Mitarbeitern besetzt worden sein. Das bringt sicher Unruhe, gerade als das Unternehmen gefestigter schien. Aus der Branche ist nun auch zu hören, dass Schendel Medigene wie ein Universitätsinstitut leite. Schon soll intern quasi von einer „Zurückgründung“ die Rede sein. Aktionäre werden das sicherlich nicht gerne lesen.

Santa-Rallye, Jahresend-Rallye. Window Dressing. Ja, Herr DAX, wir warten. Nein, es fehlt wohl die Kraft. Der Deutsche Aktienindex kriecht müde auf und ab, aber per saldo ändert sich wenig. Der Euro steigt schon wieder, was bekanntlich immer ein Belastung für die Kurse in den vergangenen Monaten war, weil sich die Börse dann um die Wettbewerbsfähigkeit der Exportindustrie und deren Gewinne sorgt.

Schon wachsen wieder die Zweifel. Geht es der amerikanischen Wirtschaft wirklich so gut, wie es die Vorsitzende der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, bei ihrer Entscheidung die Leitzinsen in den USA zu erhöhen, suggerieren wollte? Das Verbraucher-Vertrauen ist nicht sonderlich hoch und die Kapazitätsauslastung der Industrie eher niedrig. Immerhin, die Kerninflation bewegt sich wieder auf einen gewollten Niveau von 2 Prozent. Aber die Zahlen einer boomenden Industrie sehen üblicherweise anders aus.

Jetzt ist erstmal feiern angesagt. Gut so. Es sei dem DAX gegönnt, das deutliche Indexplus. Die Leitzinserhöhung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) wird von den Märkten als ein Zeichen der Konjunkturstärke verstanden. So hatte es auch die Fed-Chefin Janet Yellen den Börsianern eingebimst. Wenn die Zinsen steigen, dann ist das gut. Wir haben verstanden, einstweilen.

Nach heftigen Schwankungen im Jahresverlauf hatte sich die Medigene-Aktie seit Mitte Oktober bei knapp über 5 Euro etabliert. Aus dem Unternehmen wurde indes immer wieder beteuert, dass es gut laufe – nur die Börse sprang darauf nicht (wieder) an, bis zum 8. Dezember (2015). Medigene forscht im Segment der Immuntherapie zur Krebsbekämpfung. Ein Leukemie-Wirkstoff soll vielversprechende Ergenbisse in einer frühen Studienphase geliefert haben. Der Euphoriezyklus an der Börse startete und schob die Aktie binnen zwei Handelstagen bis auf 7 Euro, ein Plus von 40 Prozent. Dann wieder Rückschlag bis auf unter 6 Euro, um anschließend wieder 7 Prozent zuzulegen.