Rubrik: Medigene

Uuuuuaaah. Ja, der DAX wirkt eine wenig bräsig zum Wochenausklang. Immerhin steigt er aber um rund eine halbes Prozent. Das war nach dem gestrigen Tag nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Am Donnerstag ging es spürbarer nach unten. Konsolidierung. Jetzt wächst offenbar schon wieder der Mut. Hilfe kommt dabei vom Euro, der sich von der Marke von 1,1000 Dollar verabschiedet hat und sich auf die 1,0800 Dollar zubewegt hat. Der Zusammenhang DAX-Euro war in den vergangenen Wochen bereits häufiger zu beobachten. Fällt der Euro, steigt der DAX, so könnte man vereinfacht sagen. Das Kalkül dahinter: Ein schwacher Euro hilft der deutschen Exportindustrie.

Es sind diese schönen Börsen-Geschichten. Da schießt die Aktie eines Unternehmens plötzlich in die Höhe, getrieben von einer vagen Zuversicht, dass es endlich gelingt, mit dem Geschäftsmodell auch Geld zu verdienen. Seit der Jahrtausendwende ging es quasi mit dem Kurs der Medigene-Aktie abwärts. Damals notierte sie noch in der Statosphäre aller Aktionärsfanatsien über 500 Euro. Doch das Unternehmen konnte die hochgesteckten Erwartungen nicht annährend erfüllen. Das liegt sozusagen in den DNA der Biotechnologiefirmen. Ein paar schaffen es, viele verschwinden wieder, auf ewig. Immerhin, Medigene überlebte.

Es sieht deutlich nach Konsolidierung im DAX aus. Er verliert rund 1,5 Prozent, zeitweise waren es sogar 2 Prozent. Woran liegt es? Der Markt muss pausieren. Der Aufwärtstrend war zu steil geworden. Wie lange sich die Pause hinziehen wird? Der mittelfristige Aufwärtstrend verläuft derzeit bei 10.600 Punkten. Bis dahin könnte somit der DAX fallen, ohne dass sich an der positiven Grundausrichtung etwas ändern würde. Längerfristig für Aktien sprechen klar die attraktiven Dividendenrenditen und die fehlende Konkurrenz vom Anleihenmarkt.

Der DAX wirkt lustlos und uninspiriert. Vermutlich hängt dies auch mit dem steilen Anstieg der vergangenen Wochen zusammen. Es sei dem DAX gegönnt. Allerdings geht auch nicht kräftig abwärts, nur ein Prozent. Verkaufsdruck sieht anders aus. Das kann man nun so und so werten. Wenn den Verkaufsdruck jetzt noch aussteht, vielleicht entsteht er dann erst noch in den kommenden Tagen. Abwärts geht es auch mit dem Dow Jones, aber dieser scheint den DAX eigentlich schon länger nicht mehr ernsthaft zu interessieren.