Rubrik: Heidelberg

Wer hätte es gewusst? Heidelberg Materials ist auf Sicht von 12 Monaten der aktuelle Top-Performer unter den 40 DAX-Werten. Satte 70 Prozent hat das Papier des Bauzulieferers seit dem vergangenen Oktober zugelegt. Und die Chancen stehen gut, dass sich die Aufwärtsbewegung fortsetzt.

Als wir im Februar 2022 über Deutschlands größten Zementhersteller sprachen, hieß das Unternehmen noch HeidelbergCement und der Kurs bewegte sich oberhalb der technischen Unterstützung bei 60 Euro. Inzwischen nennt sich die Gesellschaft Heidelberg Materials, ist aber im Kern immer noch das gleiche Unternehmen. Allerdings kostet die Aktie (604700), die weiter aussichtsreich erscheint, am heutigen Freitag schon knapp 69 Euro.

Als wir Mitte Dezember die HeidelbergCement-Aktie (604700) zuletzt unter die Lupe nahmen, hatten wir darauf gesetzt, dass die Unterstützung bei 60 Euro hält. Dies erweis sich als richtig. Am gestrigen Montag (31.1.) lieferte der Bauzulieferer nach Börsenschluss nun auch die fundamentalen Rahmendaten für weiter steigende Kurse. Denn die vorläufigen Zahlen für 2021 lagen über den Erwartungen der Analysten, weshalb die Aktie im frühen Xetra-Handel über 63 Euro springt.

Der Kursverlauf der HeidelbergCement-Aktie (604700) der vergangenen Monate ist schnell erzählt: Im Corona-Crash rutschte der Kurs bis auf 29,04 Euro ab. Doch nicht nur die Pandemie sorgte damals für fallende Kurse, sondern auch eine Gewinnwarnung. Vorstandschef Dominik von Achten, der erst wenige Wochen vorher das Zepter übernommen hatte, meldete damals gestoppte Bauprojekte in den USA und rückläufige Volumina in West- und Südeuropa. Daher sank das Papier auf das niedrigste Niveau seit 2011.

HeidelbergCement meldete erste Rahmendaten für das Q2. Demnach lag das vorläufige Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen bei 999 Millionen Euro. Der Umsatz erreichte 4,32 Milliarden Euro. Dies teilten die Heidelberger per ad-hoc-Meldung mit, da die Daten über den Markterwartungen lagen. Einen Ausblick blieb das Team um Unternehmenschef Dominik von Achten aber weiter schuldig. Trotzdem nehmen die Risiken einer neuerlichen Gewinnwarnung kontinuierlich ab.

Nicht schön für die Aktionäre von HeidelbergCement ist zudem die Tatsache, dass HeidelbergCement deutlich weniger Geld an die Aktionäre ausbezahlt hat. Nach der virtuellen Hauptversammlung am 4. Juni schütten der Konzern nur 0,60 Euro aus, nachdem zunächst 2,20 Euro angekündigt waren. Das erste Quartal brachte hingegen noch gute Daten. Der Umsatz rutschte um rund sieben Prozent auf 3,93 Milliarden Euro ab und das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg gar um drei Prozent auf 405 Millionen Euro.

Der HeidelbergCement-Aktie (604700) stürzte im Corona-Crash vom Zwischenhoch um 65 Euro bis auf ein Zwischentief bei 29,04 Euro massiv ab. Im Zuge der Markterholung kletterte der Wert aber inzwischen immerhin wieder an die 40-Euro-Marke. Spannend wird nun sein, wie sich Corona tatsächlich in den Zahlen spiegelt. Konzernchef Dominik von Achten strich bereits vor einigen Wochen die Prognose für 2020. Die Aktie befindet sich trotzdem auf Erholungskurs. Aber auch ein Bonus-Zertifikat kann eine spannende Anlageidee sein.

Der neue HeidelbergCement-Konzernchef Dominik von Achten, der Anfang Februar den langjährigen CEO Bernd Scheifele ablöste und dann gleich warnen durfte, blieb nun beim Ausblick auf 2020 ungenau: Er erwartet zwar eine positive Entwicklung bei der Baustoffnachfrage in vielen Märkten, einen genauen Ausblick blieb er aber schuldig. Der Titel weist eine attraktive Bonus-Rendite auf. Sollten Anleger der Versuchung nachgeben oder gibt es Alternativen?

Bei HeidelbergCement lief das Geschäft im ersten Halbjahr gut. Trotzdem kann die Aktie im schwachen Marktumfeld keine Kursgewine erzielen. Dies könnte daher ein guter Zeitpunkt für einen Einstieg in das Papier (604700) sein, welches vom anhaltenden Bauboom weiterhin profitieren sollte. Aber auch ein Bonus-Zertifikat, welches wir schon einmal bei Plusvisionen vorgestellt hatten, kann durchaus noch gefallen.

Bei HeidelbergCement verlief der Start ins neue Geschäftsjahr sehr erfolgreich, auch dank des guten Wetters. Die Aktie (604700) kann davon im schwachen Marktumfeld nur wenig profitzieren. Sie dürfte aber auch nach dem Dividenden-Abschlag, der nach der Hauptversammlung an diesem Donnerstag erfolgt, attraktiv sein. Dies gilt auch für ein Bonus-Zertifikat (HX9K06), welches wir im Detail vorstellen.

Der nächste Deal: HeidelbergCement will nach Italcementi nun Cementir Italia übernehmen. Es ist eine recht kleine Übernahme, aber es wird deutlich: der Markt konsolidiert weiter, was HeidelCement tendenziell zugutekommen sollte. Die Aktie bleibt attraktiv bewertet und charttechnisch scheint die Unterstützung bei rund 80 Euro gehalten zu haben. Lukrativ ist auch ein Bonus-Zertifikat auf die HeidelCement-Aktie.

Die vorgelegten Zahlen von HeidelbergCement muss der Anleger sicherlich öfter lesen. Denn sie sind dank der milliardenschweren Übernahme von Italcementi im Vorjahr völlig verzerrt. So meldet der Konzern im ersten Quartal ein Umsatzplus von 34 Prozent und einen Anstieg beim Betriebsgewinn um 19 Prozent. Dies hört sich toll an, ist es aber leider nicht. Denn ohne Italcementi steht beim Umsatz ein ganz kleines Plus und beim Betriebsgewinn ein Minus von zwei Prozent. Damit lagen die Heidelberger recht deutlich unter den Erwartungen der Analysten. Hat das Unternehmen auf Sand und nicht mit Zement gebaut?