Rubrik: Hauptversammlung

Der Umwelt-Dienstleister Wolftank Adisa (Boden- und Tanksanierungen) will weiter wachsen. Nun wurde Rovereta, eine 100-prozentige Tochter der Petroltecnica, mehrheitlich übernommen. Rovereta, mit Sitz in der Provinz Rimini, Italien, ist ein auf Wasser- und Bodenaufbereitung spezialisiertes Unternehmen und wird dieses Jahr einen geplanten Umsatz von rund zehn Millionen Euro mit positivem Gewinnbeitrag erwirtschaften. Auch sonst klingt die Geschichte recht gut. Im Keller ist allerdings der Aktienkurs.

Die Hauptversammlung (HV) von Eon fand am 28. Mai statt. Heute (29. Mai) wird die Aktie an der Börse ex Dividende gehandelt, das heißt, die Dividende von 0,46 Euro wird vom Kurs abgezogen. Wer heute in die Aktie einsteigt, der kauft Eon um den Dividenden-Abschlag verbilligt – oder er „vereinnahmt“ die Dividende quasi auf diese Art, ohne vorerst von der Steuer behelligt zu werden. Sollten Anleger zugreifen?

Interview mit Rüdiger Andreas Günther, Vorstandsvorsitzender von Francotyp-Postalia, einem seit knapp 100 Jahren bestehenden deutschen Produzenten von Frankier- und Kuvertiermaschinen, der sich in den letzten Jahren erfolgreich zum Experten für sicheres Mail-Business und sichere digitale Kommunikationsprozesse entwickelt hat. Günther will im Kerngeschäft weitere Marktanteile gewinnen und mit dem ACT-Projekt Jump Kosten einsparen. Dem neuen Großaktionär Obotritia Capital, der inzwischen 28,01 Prozent an Francotyp-Postalia hält und das Investmentvehikel des aktivistischen Investors Rolf Elgeti ist, scheint diese Strategie nicht zu behagen. Er möchte Günther ablösen. Grund genug nachzufragen.

Francotyp-Postalia legt gute Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 vor. Dennoch soll Konzernchef Rüdiger Günther gehen. Investors Rolf Elgeti betreibt gemeinsam mit Aufsichtsratschef Klaus Röhrig die Ablösung, obwohl Günther erst vor wenigen Monaten einen neuen Vertrag bis Ende 2022 bekommen hat. Mit Carsten Lind steht auch schon ein Nachfolger bereit. Geht es um buy it, strip it, flip it?

So krass wie der Einbruch während des Corona-Crashs, so beeindruckend ist derzeit die Kurserholung der Merkur Bank-Aktie, da ja Finanzwerte derzeit nicht unbedingt zu den Börsenlieblingen zählen. An der Börse gibt es ja bekanntlich kaum ein besseres Kaufargument als steigende Kurse – ein neues Hoch kann einstweilen als Trendbestätigung gewertet werden.

Die Deutsche Telekom sieht derzeit nur begrenzten Einfluss der Pandemie auf die Geschäftszahlen und bestätigt ihre Jahresprognose. Der Umsatz klettert im ersten Quartal um 2,3 Prozent auf 19,9 Milliarden Euro. Bereinigter wächst der Konzernüberschuss gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,5 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Das macht die Deutsche Telekom-Aktie zu einem spannenden Basis-Investment dieser Tage, zumal es demnächst wahrscheinlich noch eine schöne Dividende gibt.

Innogy macht es möglich: Der Eon-Konzernumsatz erhöhte sich in den ersten drei Monaten 2020 von 9,1 auf 17,7 Milliarden Euro. Eons Geschäftsmodell sei grundsätzlich zwar nicht gegen jede Krise gefeit, aber aufgrund des gewählten Fokus auf Energieinfrastruktur und Endkundenbedürfnisse sehr resilient, betonte CFO Marc Spieker. Die Eon-HV ist für den 28. Mai geplant. Dann soll es eine Dividende von 0,46 Euro je Aktie geben. Charttechnisch lichtet es sich.

Die Umweltbank ist ein treuer Dividenden-Zahler. Seit 15 Jahren schüttet der Financier von Öko-Projekten verlässlich einen Teil seiner Gewinne an die Aktionäre aus. Der Vorstand würde seine Aktionäre auch in diesem Jahr gerne am Erfolg beteiligen, so der Vorstandssprecher Jürgen Koppmann. Die Umweltbank ist ein treuer Dividenden-Zahler. Doch nun wackelt die Dividende. Grund ist die Covid-19-Pandemie. Aber es gibt einen Hoffnungsschimmer.

Durch die Covid-19 Pandemie hat Drägerwerk im ersten Quartal 2020 in einem erheblichen Umfang mehr Aufträge als im ersten Quartal des Vorjahres. Die Nachfrage in der Medizintechnik ist aktuell besonders hoch. Klar, gefragt sind insbesondere Produkte die für die Behandlung von Covid-19 Patienten. Dennoch schreibt das Unternehmen vor Steuern rote Zahlen. Was das für die Aktie zu bedeuten hat.

Die Super-Aktie Sartorius – der Langfristchart ist zum Niederknien – befindet sich weiter auf dem Weg nach oben. Der Corona-Knick ist so ziemlich ausgebügelt – und fast wäre schon ein neues Jahreshoch/Allzeithoch (Vorzüge) geglückt. Das Laborausrüster Sartorius ist auch stark an der Sars-Covid-19-Impfstoff-Forschung beteiligt. Wie es weitergeht mit der Aktie.

Die Pandemie belastet auch die Deutsche Post, wie aus den frisch veröffentlichten Quartalszahlen hervorgeht. Das vorläufige operative Ergebnis (Ebit) lag bei rund 590 Millionen Euro, wobei der Virus im März mit 150 Millionen Euro und im Februar mit 50 Millionen Euro aufs Ergebnis drückte. Hier fehlen vor allem Umsätze mit Firmenkunden, die beispielsweise auf Direktmarketing-Kampagnen aktuell verzichten. Trotzdem kann sich die Aktie (555200) gut behaupten, auch, weil Postchef Frank Appel die Dividende weiterhin bezahlen wird, allerdings erst nach der verschobenen Hauptversammlung.

Der Bayer-Konzern legt für das Geschäftsjahr 2019 ansehnliche Zahlen vor und zahlt eine ordentliche Dividende. In den vergangenen Monaten ist die Aktie deswegen auch bereits kräftig gestiegen. Doch das Papier belasten weiter Risiken, allen voran Glyphosat. Ist der Unkrautvernichter krebserregend? Bei Gerichten in den USA liegen deswegen zahlreiche Klagen und Bayer drohen Milliardenforderungen. Zudem stellt sich die Frage, ob Glyphosat (teuer mit Monsanto eingekauft) überhaupt eine Zukunft hat.