Rubrik: Auto

Gute Geschäfte mit der Autoindustrie halfen Dürr im ersten Halbjahr. Die Folge waren steigende Umsätze und sprudelnde Gewinne. Trotzdem neigte die Dürr-Aktie (556520) jüngst kräftig zur Schwäche. Doch dies scheint vor allem dem schwachen Gesamtmarkt und der Angst vor einer noch schärferen Konjunktureintrübung geschuldet zu sein. Wir sehen daher Chancen.

Steigende Umsätze, aber nur geringfügig höhere Gewinne – dies war bei Stabilus zu wenig. Daher knickte die Stabilus-Aktie (STAB1L) am gestrigen Dienstag um mehr als fünf Prozent ein. Doch niedrigere Kurse bieten auch Chancen. Wir sagen, warum dies auch für Stabilus gilt, die im frühen Mittwoch-Handel auf Erholungskurs ist.

Die Krise der Automobilbauer hatte den Kurs der Norma Group (A1H8BV) unter Druck gebracht. Inzwischen zeigt sich aber, dass der Verbindungstechnik-Spezialist operativ auf Kurs liegt. Die jüngsten Kursgewinne verursachten aber Übernahmespekulationen. Dabei scheint die Aktie aber nicht ausgereizt zu sein, da das Rekordhoch noch in weiter Ferne ist.

Das kann sich sehen lassen: IBU-tec verzeichnete im Jahr 2022 ein Umsatzplus von 22 Prozent auf 53,9 Millionen Euro. Damit erreichte der Spezialist für thermische Verfahrenstechnik zwar einen Rekordumsatz, verfehlte die eigenen Ziele aber knapp. Denn angestrebt waren sogar Erlöse von 55 bis 57 Millionen Euro. Dafür ging es beim operativen Ergebnis (Ebitda) um 21,8 Prozent auf 5,5 Millionen Euro nach oben, was speziell im aktuellen Umfeld beachtlich ist.

Im März 2017 ging IBU-tec advanced materials an die Börse. Damals lag der Ausgabepreis bei 16,50 Euro, womit es das Spezialchemie-Unternehmen damals auf eine Marktkapitalisierung von rund 65 Millionen Euro brachte. Heute kostet die IBU-tec-Aktie (A0XYHT) knapp 25 Euro. Dank einer zwischenzeitlichen Kapitalerhöhung und der damit verbundenen höheren Aktienanzahl liegt die Marktkapitalisierung in etwa bei 120 Millionen Euro. Allerdings ist die Gesellschaft inzwischen völlig neu aufgestellt: Aus einem Lohnfertiger wurde ein Unternehmen mit eigenen Produkten, die zukünftig rege nachgefragt werden dürfen.

Schon fast acht Jahre ist Stabilus inzwischen an der Börse. Trotzdem gehört der Konzern mit Firmensitz in Luxemburg nicht zu den bekanntesten Werten des Kurszettels. Allerdings hatte die Aktie von der Emission im Mai 2014 bei 21,50 Euro bis zum Top im Sommer 2018 bei 89,35 Euro eine beindruckende Rally aufs Parket gezaubert. Anschließend spürte der Automobilzulieferer die Nachfrageschwäche der Autobauer. Denn Stabilus baut vor allem Gasdruckfedern und hydraulischen Dämpfern, die von mehr als 6.000 Mitarbeiter in neun Ländern gefertigt werden.

Als wir im April 2021 Anlegern den Kauf der Washtec-Aktie (750750) bei Plusvisionen empfohlen hatten, hielten wir Kurse um 60 Euro für möglich. So kam es auch, denn nach den guten Halbjahreszahlen vom Juli sprang der Titel kräftig an und lief bis zu einem Zwischenhoch bei exakt 62 Euro durch. Anschließend bröckelten die Gewinne dahin, obwohl vom Unternehmen keine neuen Nachrichten kamen. Nun liegen aber die Werte für das dritte Quartal vor. Sie könnten der Startzeitpunkt für einen neuen Höhenflug darstellen.

Im März sah die Welt bei Lanxess noch hervorragend aus. Der Kurs hatte gerade bei 67,38 Euro das höchste Niveau seit dem Corona-Crash erreicht und das Geschäft brummte. Anschließend setzten Gewinnmitnahmen ein. Aktuell stemmt sich das Papier aber gegen weitere Abschläge. Hilfreich ist dabei eine Kaufempfehlung eines Analysten. Wir sagen, ob die neuen Hoffnungen gerechtfertigt sind.

Die Jenoptik-Zahlen für das dritte Quartal waren schlecht: Der Gewinn nach Steuern sank um 31 Prozent auf 13,9 Millionen Euro. Der Umsatz reduzierte sich um 15,3 Prozent auf 176,1 Millionen Euro. Dabei spürten die Ostdeutschen vor allem die Schwäche der Autoindustrie. Ein Lichtblick ist der Auftragseingang, der nahezu auf Vorjahresniveau liegt. Und auch fundamental ist der Titel (A2NB60) durchaus attraktiv. Allerdings spricht die Charttechnik eher für ein Bonus-Zertifikat (SD0E32) mit schöner Seitwärtsrendite.

Leoni ist an der Börse ein Sorgenkind. Als Zulieferer der Automobilindustrie leiden die Franken mit der schwächelnden Branche. Nach tiefroten Zahlen im Jahr 2019 sollte es 2020 eigentlich aufwärts gehen, so die Hoffnungen von Vorstandschef Aldo Kamper. Seit März bremst aber Corona den Tatendrang des Managers. Denn zunächst galt es in der harten Phase des Lockdown andere „Baustellen“ zu beseitigen oder zu überbrücken. Dabei half auch der Staat mit einer verbürgten Kreditlinie über 330 Millionen Euro. Inzwischen sieht es etwas besser aus, trotzdem verliert die Aktie (540888) wieder an Boden. Wir sagen, warum das Papier trotzdem spannend sein kann, stellen aber auch ein Bonus-Zertifikat (TT1CPZ) vor. Es verspricht schon in wenigen Handelstagen eine sehr ordentliche Rendite.

Bei ThyssenKrupp war auch das Corona-Quartal tiefrot. Immerhin sind die Verluste etwas geringer ausgefallen, als dies zunächst befürchtet worden war. Trotzdem stand ein Verlust von 679 Millionen Euro, den Vorstandschefin Martina Merz mitteilen musste. Und sie blickt mit Sorge auf das Gesamtjahr. Vor allem die leidigen Probleme im Stahlgeschäft werden für 2019/20 (per 30.9.) wohl einen Gesamtverlust von 1,7 und 1,9 Milliarden Euro verursachen. Engagements in die Aktie scheinen wenig aussichtsreich, ein Reverse Bonus-Zertifikat ist hingegen reizvoll.

Bei Stabilus (A113Q5) laufen die Geschäfte etwas schwächer als erwartet. Trotzdem bestätigte die Verwaltung die Ziele für das laufende Geschäftsjahr, welches Ende September endet. Die Aktie eröffnete zu Wochenbeginn deutlich schwächer, konnte im Tagesverlauf dann aber in den positiven Bereich drehen. Wir sagen, warum dies so ist und warum der Wert durchaus eine Anlegeidee sein kann. Zudem stellen wir ein Faktor-Zertifikat vor, welches die Kursveränderungen mit dem Faktor drei multipliziert.