Rubrik: Wacker Chemie

Schnell ein paar Fragen an Doris Hsu, CEO bei Globalwafers. Der taiwanesische Wafer-Produzenten will gerade seinen deutschen Wettbewerber Siltronic übernehmen und hat dazu an Angebot vorgelegt. Warum sie Siltronic aufkaufen möchte, welche Vorteile sie sieht, warum es zunächst keinen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag geben soll und ob das Übernahmeangebot nicht zu niedrig ist.

Die Wacker Chemie-Aktie bewegt sich steil aufwärts. Grund dafür soll ein möglicher Produktionsausfall beim chinesischen Polysilizium-Konkurrenten GCL-Poly Energy sein. Aber die Aktie ist bereits zuvor vom Tief bei 30 Euro kräftig auf gut 70 Euro geklettert. Anscheinend sehen die Anleger für den Spezialchemietitel und damit sehr zyklischen Wert wieder bessere Geschäftsaussichten. Nun wurde der mittelfristige Abwärtstrend gebrochen. Geht die Hausse weiter?

Halbleiter-Aktien wie Siltronic sind derzeit eine spannende Spekulation. Einerseits ist da die langfristige Perspektive, dass durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz künftig viel mehr und leistungsfährigere Chips benötigt werden – zweifellos wird dem so sein. Andererseits sind da die Handelsscharmützel zwischen den USA und China und Corona, die den Technologiesektor belasten. Wird die Aktie weiter nach oben streben?

Wenn es nach der Börse geht, dann stehen dem Halbleiterwert Siltronic harte Zeiten bevor. In der Spitze hat das Papier fast 100 Euro an Wert eingebüßt. Inzwischen glänzt die Aktie mit ausgezeichneten Bewertungskennziffern. Sind diese Ausdruck eines gerechtfertigten Risikobewusstseins oder einer maßlosen Übertreibung. Die Charttechnik liefert inzwischen Hoffnungssignale.

Wacker Chemie konnte den Umsatz durch den Bau-Boom (Silikonprodukte) gegenüber dem Vorjahresquartal um neun Prozent steigern. Das Konzernergebnis (Ebit) verbesserte sich von 101,9 auf 125,0 Millionen Euro. Charttechnisch ergibt sich dadurch eine spannende Situation mit der Chance auf weitere Kurssteigerungen. Eine Alternative zur Aktie, insbesondere für Anleger, die von einem Seitwärtstrend ausgehen, könnte ein Discount-Zertifikat sein. Beispiel: CA2EBT.

Es sieht (charttechnisch) so aus, als habe die Aktie von Wacker Chemie ihre aktuelle Konsolidierung durchschritten. Zur Erinnerung: Im Januar notierte der Wert bei knapp 177 Euro und fiel anschließend bis auf rund 130 Euro zurück. Im März bewegte sich die Aktie auf diesem Niveau seitwärts und nutze jetzt wohl die 200-Tage-Durchschnittslinie, die ebenfalls dort verläuft, zum Sprung nach oben. Anleger, die eher skeptisch bleiben und mit einer Fortsetzung der Seitwärtsbewegung rechnen, könnten auch zu einem Discount-Zertifikat greifen. Beispiel: DS039V.

Die Analysten der Deutschen Bank haben die Aktie von Wacker Chemie unter die Lupe genommen. Sie bleiben bei ihrer positiven Einschätzung, selbst auf dem erhöhten Kursniveau. Die Börse nimmt das freudig auf und hievt die Aktie auf ein Mehrjahreshoch. Das sorgt für ein technisches Long-Signal im Tages- als auch im Monatschart. Fundamental ist die Aktie bereits recht fair bewertet. Eine renditestarke Alternative zum Direktinvestment ist ein Discount-Zertifikat der Citi (CQ1UUR).

Charttechnisch befindet sich die Aktie von Wacker Chemie an einer spannenden Wegscheide. Gelingt der Sprung nach oben und damit vielleicht auch über den langfristigen Abwärtstrend oder prallt die Aktie erneut am Widerstand von 115 Euro ab? Das fundamentale Umfeld würde eher für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung sprechen.

Die Lage bei Wacker Chemie ist schwierig, aber nicht aussichtslos. Immerhin. Das Unternehmen selbst gibt sich sogar recht positiv: Man möchte an die gute Geschäftsentwicklung von 2016 anknüpfen, heißt es, trotz steigender Rohstoffpreise. Aber, Chemie ist ein zyklisches Geschäft und wie die Weltkonjunktur in diesem Jahr laufen wird … wer weiß das schon so genau? Derzeit geht Wacker Chemie von einem moderaten Wachstumskurs aus. Den braucht es auch, denn die Aktie ist nicht gerade günstig.

Ja, die Chemie stimmt wieder bei Wacker Chemie. Der Umsatz wurde 2016 um zwei Prozent gesteigert. Der Betriebsgewinn (Ebitda) legte immerhin um fünf Prozent zu. Abschreibungen haben dann aber doch das Jahresergebnis belastet, das mit 190 Millionen Euro um 21 Prozent unter dem Vorjahreswert liegt. Bei einem aktuellen Börsenwert von 5.820 Millionen Euro errechnet sich so ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von mehr als 30, was zweifellos stattlich ist. Wird das die weitere Kursentwicklung belasten?

Ho, ho, ho, was für eine Überraschung. Die Aktie von Wacker Chemie zeigt, dass sie es doch noch drauf hat. Sie kann noch steigen, deutlich. Das dürfte auch an der guten Performance der Siltronic-Aktie liegen, die sich in einer wunderbaren Haussephase befindet. Wacker Chemie hält noch 57,8 Prozent an dem Unternehmen, das Mitte 2015 abgespalten und an die Börse gebracht wurde. Die Wacker-Chemie-Börsenträume sind derzeit aus Silizium und man blickt nach schweren Zeiten wieder nach vorne …

Eigentlich gilt der MDAX als der Vorzeige-Index in Deutschland. Mit einer Reihe von mittelgroßen Unternehmen, die in ihrer jeweiligen Branche zu den Weltmarktführern gehören oder gar Weltmarktführer sind, ist das 50 Titel umfassende Barometer gut bestückt. Doch trotz Unternehmen liegt das Börsenbarometer im Jahresverlauf rund drei Prozent im Minus. Und eigentlich verzeichnete der Index seit dem Frühjahr 2015 keine Gewinne mehr.