Rubrik: Umweltbank

Manchmal sind es die nackten Zahlen, welche die Problem deutlich machen. Die Umweltbank war einst eine Ertragsperle. Noch im Jahr 2019 erwirtschaftete die Bank, die grüne Geldanlagen für Privatkunden anbietet und ökologische Projekte finanziert, mit einem Euro Aufwand einen Ertrag von 2,50 Euro. Im vergangenen Jahr blieb von einem Euro Aufwand allerdings nur ein Ertrag von 97 Cent. Wie es mit der Aktie weitergeht und wo GBC Research den fairen Wert sieht.

Die Analysten von GBC Investment Research sehen in der Umweltbank-Aktie nach wie vor einen Kauf, auch wenn das Kursziel etwas gesenkt wurde. Die Umweltbank finanziert umweltfreundliche Projekte und bietet ökologische Geldanlagen an. Ein Filialnetz und Girokonten gibt es bei der Umweltbank nicht. Die Geschäftsjahre 2023 und 2024 werden von der Umweltbank als Transformationsphase betrachtet, so GBC. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Die Umweltbank bleibt mit der Finanzierung von grünen Projekten auf Wachstumskurs. Auf Basis vorläufiger Zahlen stieg die Bilanzsumme um rund 20 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern betrug 37,7 Mio. Euro und überstieg damit sogar leicht die Anfang 2020 aufgestellte Prognose. Herausragend ist weiterhin die Cost-Income-Ratio der Umweltbank. Reicht das, um den Kurs der Aktie weiter nach oben zu treiben?

Nun ist es sicher. Die virtuelle außerordentliche Hauptversammlung der Umweltbank hat nun eine Dividende beschlossen. Umweltbank-Vorstand Jürgen Koppmann wollte an einer nachhalten und zuverlässigen Dividenden-Politik festhalten, so wie es die Aktionäre der Umweltbank gewohnt sind. Für die grüne Bank ist es bereits die 16. Ausschüttung in Folge. Bleibt die Aktie ein attraktives Investment?

Bereits seit 15 Jahren zahlt die Umweltbank jedes Jahr eine Dividende an ihre Aktionäre aus. Trotz der positiven Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr folgte die Bank bei der ordentlichen Hauptversammlung im Juni der Aufforderung der Bafin an alle Banken, wegen der Corona-Pandemie bis Oktober auf Ausschüttungen zu verzichten. Nun will die Umweltbank auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im November doch noch eine Dividende ausschütten. Ist die Aktie ein attraktives Investment?

Die Umweltbank verzeichnete auch im ersten Halbjahr 2020 ein Wachstum. Das Geschäftsvolumen stieg in den ersten sechs Monaten des Jahres um 9,3 Prozent auf rund 4,9 Milliarden Euro, die Bilanzsumme wuchs sogar um 11,0 Prozent auf mehr als 4,5 Milliarden Euro. Das Halbjahresergebnis liegt mit 14,5 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert. Vorstand bestätigt Prognose für 2020. Kann das der Aktie wieder Schub geben?

Die Umweltbank ist ein treuer Dividenden-Zahler. Seit 15 Jahren schüttet der Financier von Öko-Projekten verlässlich einen Teil seiner Gewinne an die Aktionäre aus. Der Vorstand würde seine Aktionäre auch in diesem Jahr gerne am Erfolg beteiligen, so der Vorstandssprecher Jürgen Koppmann. Die Umweltbank ist ein treuer Dividenden-Zahler. Doch nun wackelt die Dividende. Grund ist die Covid-19-Pandemie. Aber es gibt einen Hoffnungsschimmer.

Die Umweltbank legt ein ordentliches (vorläufiges) Jahresergebnis vor. In den vergangnenen Monaten ist die Aktie bereits kräftig gestiegen. Die Bewertung ist dadurch nicht unbedingt günstiger geworden und charttechnisch steht das Papier vor einer wichtigen Widerstandsmarke. Kann der Durchbruch gelingen – oder muss erst wieder frischer Schwung geholt werden vor einem weiteren Kursanstieg?

Auch die Umweltbank-Aktie leidet unter dem Malus eine Bank zu sein. Welcher Anleger will derzeit schon Bankaktien im Depot haben? Aber die Umweltbank ist sicher keine Bank im klassischen Sinne. Sie finanziert mit Kundeneinlagen Umweltprojekte und ist damit hochprofitabel. Zehn Dividenden-Erhöhung sind Ausdruck dieses Erfolgs. Aber wird das auch in Zukunft so bleiben?

Die Aktie der Umweltbank hat in den vergangenen Monaten kräftig zugelegt und gehörig Unterbewertung abgebaut. Die Bank arbeitet aber nach wie vor sehr profitabel und der Gewinn konnte im zurückliegenden Jahr gesteigert werden. Demnächst wird es wohl auch die zehnte Dividenden-Steigerung in Folge geben. Günstig ist die die Aktie der Umweltbank noch immer, wenn auch nicht mehr sehr günstig. Charttechnisch wächst das Risiko eines Rückschlag durch einen recht großen Abstand zur 200-Tage-Durchschnittslinie.

Die Umweltbank-Aktie ist sensationell günstig bewertet. Zudem gibt es noch einen Rabatt auf die Aktie. Woran liegt das, zumal die Banks in einer Nische tätig ist und seit Jahren konstant gute Ergebnisse liefert. Derzeit dürfte die Umweltbank sogar zu den profitabeltsten Banken in Deutschland zählen. Gibt es vielleicht dennoch Gründe nicht zu investieren?