Rubrik: Südzucker

Das dritte Quartal lief gar nicht schlecht für den Zuckerproduzenten Südzucker: Das operative Konzernergebnis legte, wie prognostiziert, deutlich auf 66 (Vorjahr: 39) Millionen Euro zu. Auch die ersten neun Monate waren von angenehmer Süße: Das operative Konzernergebnis konnte deutlich auf 195 (Vorjahr: 113) Millionen Euro gesteigert werden. Der jüngste Kursrückschlag macht den Blick auf den Langfristchart spannend.

Die sogenannten Spezialitäten retten Südzucker das erste Quartal: Es gab wohl teilweise sprunghafte Nachfragesteigerungen bei Tiefkühlpizzen und funktionalen Ballaststoffen. Gleichzeitig sanken die Erlöse in den Bereichen Zucker, Frucht und Cropenergies. Die am 22. April 2020 aufgestellte Prognose für das Geschäftsjahr 2020/21 (1. März 2020 bis 28. Februar 2021) bestätigt Südzucker. Die Aktie ist wieder im Aufwärtstrend, aber das Zucker-Geschäft bleibt schwierig.

Im Geschäftsjahr 2019/20 erzielte Südzucker nach vorläufigen Zahlen einen Konzernumsatz von 6,7 (Vorjahr: 6,8) Milliarden Euro. m laufenden Jahr soll es mehr werden. Auf der Hauptversammlung will der Vorstand für das Geschäftsjahr 2019/20 eine unveränderte Dividende von 0,20 Euro je Aktie vorschlagen. Technisch gibt es im Langfristchart einen schönen Hoffnungsschimmer.

Südzucker legt Halbjahreszahlen vor, die nicht gut ausfallen. Vor allem der Zucker-Bereich leidet unter fallenden Preisen, einer starken asiatischen Konkurrenz und dem zunehmenden Gesundheitsbewußtsein (gut so). Die Aktie knickt ein, mal wieder. Charttechnisch hatte sich seit 2018 eine Wende angedeutet, eigentlich. War es das mit einem Aufwärtstrend?

CropEnergies legt gute (vorläufige) Ergebnisse für das zweite Quartal vor. Die Krise scheint durchlitten. Die Aktie befand sich, nach einem ersten Aufwärtsschub, zuletzt in einer Konsolidierungsphase. Nun steht sich vor einer entscheidenden Chartschwelle. Verbio, ebenfalls aus der Biosprit-Branche hat diese, bei einem ähnlichen Chartbild, bereits überwunden. Geht es jetzt weiter nach oben mit der CropEnergies-Aktie?

Bei CropEnergies gab es in diesem Jahr bereits zwei Anhebungen der Prognose. Möglich machen dies höhere Ethanolpreise. Trotzdem musste die Aktie (A0LAUP) zuletzt Kursverluste hinnehmen – das Papier konnte sich der Schwäche des Gesamtmarktes nicht entziehen. Wir sagen, ob die Aktie jetzt wieder ein attraktives Kaufniveau erreicht hat und stellen auch ein Hebelprodukt vor.

Südzucker könnte eine schlimme Krise durchschritten haben. Nun könnte der Zuckerpeis, auch aufgrund der Sommerdürre wieder steigen. Das Eregebnis von Südzucker würde das sicherlich beflügeln. Die Börse hat bereits Witterung aufgenommen und den Kurs steigen lassen. Wird das von Dauer sein? Südzucker scheint günstig bewertet: Einen Euro Unternehmen gibt es an der Börse für weniger als 60 Cent.

Südzucker hat zurzeit schwer zu kämpfen. Beim operativen Konzernergebnis erwartet Südzucker deshalb (weiterhin) einem kräftigen Rückgang auf 100 bis 200 (Vorjahr: 445) Millionen Euro. Auf das Ergebnis haben neben sinkenden Zucker-Preisen nun auch nachgebende Bioethanolpreise gedrückt. Wohin tendiert die Aktie? Der Chart verheißt nichts Gutes. Verwegene Pessimisten, die auch einen Totalverlust nicht scheuen, könnten zu einem Mini-Future short ohne Laufzeitbegrenzung greifen. Beispiel: PP49JT.

Südzucker steckt in einer „schwierigen Übergangsphase von mindesten zwei Jahren“ . Jetzt hat das Unternehmen diese Schwierigkeiten mit wenig erfreulichen Zahlen unterlegt: Für das Geschäftsjahr 2018/19 erwartet der Vorstand ein operatives Ergebnis von 100 bis 200 Millionen Euro – und somit einen deutlichen Rückgang zu den rund 440 Millionen Euro im abgelaufenen Jahr 2017/18. Der Börse gefällt das gar nicht. Für die Freunde einer Seitwärtsrendite sei noch der Discounter (DM729M) auf Südzucker hervorgehoben. Das Papier bietet eine Rendite-Chance von 7,8 (10,5 p.a.) Prozent.

Südzucker hebt nach den Zahlen für die ersten Quartale die Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2017/18 an, aber Finanzvorstand Thomas Kölbl sieht noch schwierige Zeiten vor dem Unternehmen liegen. Solche Unsicherheiten mag die Börse nicht und lässt die Aktie erneut kräftig fallen. Könnte nun der finale Sell-off bevorstehen? Attraktiv ist auch das Discount-Zertifikat DM8YYY der Deutschen Bank. Es bietet eine maximale Rendite-Chance von 6,3 Prozent.

Ende September ist es soweit, dann läuft die EU-Zuckermarktordnung aus, die seit rund 50 Jahren Produktionsquoten und Mindestpreise für Zuckerrüben regulierte. In wenigen Tagen startet also der freie Wettbewerb und niemand kann genau sagen, wo der Zuckerpreis letztendlich hingeht. Die Börsianer sind daher sehr vorsichtig, wenn es um eine Einschätzung zur Südzucker-Aktie geht. Auf Sicht von zwölf Monaten quittierte dies der Kapitalmarkt mit einem Kursverlust von rund 20 Prozent. Doch jetzt gibt es charttechnische Hoffnungssignale.

Es scheint so, als habe die Aktie von CropEnergies nur auf dieses Jahre gewartet. Seit Januar geht es mit dem Kurs steil [vulgo: raketenmäßig] nach oben. Der Börsenwert hat sich rund verdoppelt. Inzwischen ist die Südzucker-Tochter 863 Millionen Euro wert. Nun wurde die Prognose angehoben. Was das für die Aktie bedeuten könnte.