Rubrik: Südzucker

Der DAX gibt, heruntergezogen von den Banken- und Finanztiteln, rund 1,5 Prozent nach. Panik oder Krisenstimmung ist allerdings nicht zu spüren, es wird pflichtgemäß nach unten korrigiert, wegen der neuerlichen Unsicherheit, die es nun in der Griechenland-Frage wieder gibt. Charttechnisch wurden nun noch einmal die Juni-Tiefs getestet. Bislang habe sie gehalten. Derzeit scheint es so, als sei der Markt damit zufrieden. Je länger sich die Griechenland-Verhandlungen hinziehen, desto größer dürfte der Griechenland-Malus werden.

Der DAX wirkt bei alle dem recht ratlos. Dreht sich um, zuckt mit den Schultern, so als wolle er sagen: was? Der Euro weiß sich auch keinen Rat. Immerhin keine Kursrückgänge. Im Gegenteil im DAX geht es mit den Kursen recht deutlich aufwärts. Vielleicht warten die Märkte nur auf eine Entscheidung, um nach oben durchzustarten. Eine Erleichterungshausse.

Rocket Internet kann sich nach der gestrigen Hauptversammlung ein wenig verbessern. Die Aktie befindet sich im Abwärtstrend.

Medigene scheint ernsthaft an höheren Kursen interessiert zu sein.

Spannend könnte es bei Logwin werden. Gestern sah es schon fast nach einem Ausbruch nach oben aus.

Südzucker bleibt motiviert, was den Aufwärtstrend angeht.

Für den DAX scheint es abgemacht, man wird sich schon einig werden wegen der griechischen Schulden, irgendwie, wie halt immer, und wenn nicht, auch egal, Griechenland ist wirtschaftlich nicht so groß, als dass es ernsthaft Schaden anrichten könnte, auch wenn gerne anderes erzählt wird. Der DAX gewinnt gut ein Prozent und gleichzeitig feiert man schon in Griechenland, wo der FTSE Greece Index sich heute um 5 Prozent verbessert, nachdem es gestern schon gut 11 Prozent waren.

Huch! Haben die Märkte Griechenland schon abgehakt? Der DAX steigt, dabei ist längst nicht klar, wie das Griechenland-Drama wohl ausgehen mag. Griechenland ist pleite, daran gibt es keinen Zweifel. Die Griechen räumen ihre Konten – und die Lände, in die das Geld überwiesen wird bezahlen über den Umweg Europäische Zentralbank (EZB – Eurosystem) dafür. Nebenbei: Da stellt sich schon die Frage, wieso die Griechen Kapitalverkehrskontrollen einführen sollten? Das macht für mich so lange keinen Sinn, wie die EZB die sogenannte Emergency Liquidity Assistance (ELA) den griechischen Geschäftsbanken, damit diese ihre Auslandsüberweisungen abwickeln können, zur Verfügung stellt. Heute hat die EZB beschlossen ELA ein weiteres Mal aufzustocken.

In den USA gab es recht gute Konjunkturdaten, was dafür spricht, dass sich die Wirtschaftsentwicklung festigt. Gestern hatte die Chefin der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, die Leitzinsen unverändert gelassen. Sie nörgelt ein wenig an der Preisentwicklung und am Arbeitsmarkt herum. Die Preise (Inflation) würden noch nicht so stark steigen wie gewünscht und am Arbeitsmarkt laufe es zwar recht gut, aber man wolle das weiter beobachten. Zudem sei ein Zinsschritt, so er denn komme, nicht so besonders, da man vermutlich nur ein wenig die Leitzinsen anheben werde.

Und ewig grüßt Griechenland. Es ist eine schlimme Endlosschleife. Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann ist nach Athen gereist und will dort noch einmal sein Bestes geben. Hoffentlich ist sein Bestes nicht (viel) Geld. In Berlin ist man mal wieder skeptisch. In Griechenland ist es vermutlich wie immer, man mag Geld, aber keine Reformen (Veränderungen). Alle gemeinsam sind genervt von dem Hickhack und doch irgendwie vereint in der Hoffnung doch noch ein Lösung zu finden, welche auch immer.

Angesichts der neuerlichen Griechenland-Krise reagieren die Märkte bislang noch recht gelassen, zumindest ist von Panik nichts zu spüren. Der DAX verliert zwei Prozent. Die Aktien-Anleger warten lieber erst einmal ab, was passieren könnte beziehungsweise sie bauen eher Bestände ab. Charttechnisch bleibt es dabei: Der DAX ist an der alten mittelfristigen Aufwärtstrendlinie abgeprallt und bewegt sich nun wieder nach unten.

Bei der Deutschen Bank gibt es schon wieder ein neue Klage wegen Untreue. Die Aktie verliert gut ein Prozent. Mittlerweile weiß man nicht mehr, ob sich bei der Deutschen Bank um eine Rechtsanwaltskanzlei mit angeschlossener Finanzabteilung handelt.

Die Deutsche Telekom büßt ein halbes Prozent ein. Hier wird weiter über die Verkaufskandidaten T-Mobile und T-Online und deren mögliche Käufer orakelt.

Südzucker bleibt im Aufwind.

Es ist mal wieder die Hoffnung, welche die Märkte treibt. Hoffnung, dass es Bewegung im scheinbar endlosen Griechenland-Drama geben könnte. Anscheinend wollen sich Kanzlerin Merkel, Frankreichs Präsident Hollande und der griechische Premier Tsipras am Rande des EU-Lateinamerika-Gipfels treffen. Allein das reicht schon, um die Kurse zu bewegen. Mehr als eine Zwischenerholung der Anstieg des DAX auf knapp 11.300 Punkte allerdings nicht, zumindest einstweilen nicht, auch wenn der kurzfristige Abwärtstrend zum Börsenschluss hin gebrochen wurde. Aber vielleicht entwickelt sich tatsächlich mehr aus der Erholung. Charttechnisch hat es gestern einen Hämmerchen gegeben und heute könnte sich ein Bullish Engulfing anschließen. Beides ist positiv. Gut ist auch der Anstieg über die Marke von 11.170 Zählern.

Der DAX wirkt weiter uninspiriert. Er stochert ein wenig im Minus herum, ohne wirklich Ambitionen auf Kursverluste zu haben. Aufheitern kann, dass die Exporte auch im April gestiegen sind, zum dritten Mal in Folge. Die Ausfuhren laufen also weiter, trotz des etwas gestiegenen Euros. Klar, richtig stark ist Euro aber längst noch nicht. Er bleibt somit ein Konjunktur-Turbo für die Exportindustrie in Deutschland und der Eurozone insgesamt – EZB-Chef Draghi sei Dank.

Jetzt geht sie wieder intensiver los die Debatte über den Zeitpunkt der US-Leitzinserhöhung. Eine Zahl hat dafür ausgereicht: 280.000. Um so viel stieg die Zahl der neuen Stellen in den USA. Experten hatten zuvor 225.000 erwartet. Ergo: Die amerikanische Wirtschaft läuft besser als vermutet. Der Einbruch im ersten Quartal könnte als Ausrutscher gewertet werden – wird er derzeit auch. Aber er weiß schon so genau, wie die nächste Zahl ausfällt oder wer was zu sagen hat. Kürzlich noch hat der International Währungsfonds (IWF) die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) darum gebeten, die Leitzinserhöhung auf 2016 zu verschieben, weil man schließlich nicht so genau wisse, wie sich Arbeitsmarkt und Inflation so entwickle. Dagegen zeichnet die Fed selbst inzwischen ein recht positives Bild von der Konjunkturentwicklung, aber was die Zinsen angeht, will man sich dort nicht so recht festlegen, sondern lieber abwarten.