Rubrik: Q1

Ende März hatten wir bei der Cherry-Aktie (A3CRRN) auf ein Ende der Negativspirale gesetzt. Doch nach durchwachsenen Q1-Zahlen ging es zunmächst weiter nach unten, ehe sich in den vergangenen Wochen eine Bodenbildung abzeichnete. Auch dank ordentlicher Q2-Zahlen arbeitete sich der Titel inzwischen wieder bis an die 5-Euro-Marke vor. Wir sehen gute Chancen auf eine Fortsetzung der Erholungsbewegung.

Bechtles Zahlen für das erste Quartal können sich sehen lassen. Der IT-Dienstleister steigerte den Umsatz um 11 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro. Das Vorsteuerergebnis (EBT) kletterte um 19,5 Prozent auf 61 Millionen Euro, womit sich die EBT-Marge leicht auf 4 Prozent erhöhte. Doch der Ausblick macht etwas Sorge. Denn Vorstandschef Thomas Olemotz bleibt zurückhaltend. Natürlich bremst der doofe Virus, aber auch die Knappheit bei Einzelteilen. Trotzdem bleibt der Titel aussichtsreich.

Siemens Health überzeugte im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2020/21 (per 30.9.) mit einem Umsatzwachstum von 13,3 Prozent auf 3,87 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) kletterte um 51,5 Prozent auf 738 Millionen Euro, womit die Ebit-Marge von 13,6 Prozent auf 19,1 Prozent sprang. Verantwortlich dafür war vor allem eine erhöhte Nachfrage nach Geräten für die bildgebende Diagnostik. Dazu trug auch Corona seinen Teil bei. Die Aktie (SHL100) nimmt daher das Rekordhoch wieder ins Visier.

Corona hatte die Deutsche Beteiligungs AG hart getroffen. Das war vor allem am Ergebnis für das Geschäftsjahr 2019/20 (per 30.9.) sichtbar. Es kam zu einem Konzernverlust von 16,8 Millionen Euro. Zwölf Monate vorher meldete die Beteiligungsgesellschaft noch einen Gewinn von 45,9 Millionen Euro. Schuld am Verlust ist der entsprechende Wertabschlag bei den im Portfolio befindlichen Unternehmen. Inzwischen liegen erste Daten für die ersten drei Monate des neuen Geschäftsjahres 2020/21 vor. Und hier meldeten die Frankfurter eine deutliche Geschäftsbelebung, was auch im Kurs schon ablesbar ist.
Dies wiederum führt zu einer Aufwertung des Portfolios. Kumuliert werden diese Wertveränderungen im Bewertungs- und Abgangsergebnis, welches für die Beteiligungsgesellschaft quasi die Richtung für das Konzernergebnis vorgibt. Das Management kündigte dabei sogar an, dass nach aktuellen Berechnungen das Quartalsergebnis des vorherigen Geschäftsjahres erheblich übertroffen werden wird.
Die Börse hatte diese bereits seit geraumer Zeit vorweggenommen. Die Aktie (A1TNUT), die bis zum Montag-Mittag um weitere sechs Prozent anzog, hatte schon in den vergangenen Wochen Fahrt aufgenommen und sich massiv von dem Corona-Tief bei 22,20 Euro gelöst. Inzwischen kostet das Papier in der Spitze schon wieder mehr als 38 Euro. Damit ist es nicht mehr weit zu der Bewertung vor dem Pandemie-Crash, als der Titel bei rund 42 Euro gehandelt worden war.
Bewertungstechnisch unterliegen Beteiligungsgesellschaften stets einem Malus, der aber mit dem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12 ausreichend berücksichtigt wird. Trotzdem bleibt der Titel eine Wette auf die Konjunkturerholung. Da diese nach dem Ende der Pandemie schon aufgrund von Nachholeffekten einsetzen wird, sind wir langfristig durchaus positiv für das Beteiligungs-Papier. Das Problem ist allerdings, dass auch wir nicht wissen, wann der Corona-Wahnsinn ein Ende findet. Daher bleiben Engagements nur risikofreudigen Anlegern vorbehalten.
Deutsche Beteiligungs-Aktie (Tageschart): Kräftige Erholung im Aufwärtstrend

Adidas leidet im ersten Quartal: Beim Umsatz ging es um 19 Prozent auf 4,75 Milliarden Euro nach unten. Vor allem in China brach das Geschäft ein: Dort kam es zu einem Umsatzminus von 58 Prozent, was einem Umsatzverlust von 800 Millionen Euro entsprach. Als Folge blieben nur noch 20 Millionen Euro Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft übrig, was einem Einbruch um 97 Prozent entspricht. Die Aktie (A1EWWW) behauptete sich trotzdem, da die Blicke der Börsianer schon ins Jahr 2021 reichen.

Die frisch vorgelegten Zahlen für das erste Quartal zeigen, dass bei Villeroy & Boch die Auswirkungen der viralen Krise bemerkbar sind. So lag der Konzernumsatz mit 182,4 Millionen Euro um 7,7 Prozent unter Vorjahr. Dabei berichtete die Verwaltung vor allem im März von einem deutlichen Rückgang, der auch für das zweite Quartal wenig Anlass zur Hoffnung macht. Dies dürfte auch beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zu sein, welches im ersten Quartal um 49,4% auf 4,3 Millionen Euro sank und sich damit quasi halbierte. Trotzdem gibt es Gründe, warum die Vorzugsaktie durchaus eine spannende Anlageidee ist.

Zooplus macht den Aktionären seit Herbst 2017 wenig Spaß, als die erste Gewinnwarnung kam. Operativ ist der Online-Händler für Tierbedarf im ersten Quartal immerhin in die schwarzen zahlen zurückgekehrt. Daher konnte sich die Aktie (511170) leicht erholen. Charttechnisch stehen die Ampeln aber nur bedingt auf grün, weshalb auch ein Faktor-Zertifikat nur für risikobewusste Anleger eine Anlageidee sein kann.

Telefonica Deutschland profitiert von guten Quartals- beziehungsweise Halbjahreszahlen. Die Aktie (A1J5RX) springt rund zehn Prozent nach oben. Wir zeigen aber auf, warum der Titel weiterhin ein heißes Spekulationsobjekt bleibt, stellen aber auch einen renditestarken Discounter (CV53YZ) vor, der schon zum Weihnachtsfest einen verbilligten Einstieg in die Aktie ermöglicht oder eine schöne und schnelle Rendite abwirft.