Rubrik: Leasing

Geschäftlich lief es für Grenke, einem Finanzierungspartner für kleine und mittlere Unternehmen, im zweiten Quartal ziemlich gut: Das erzielte Leasingneugeschäft lag in diesem Zeitraum mit 650,3 Millionen Euro um 10,7 Prozent über dem Vorjahresquartal. Damit war das zweite Quartal 2023 das siebte Quartal in Folge mit einem zweistelligen Wachstum im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresquartal. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Die Grenke-Aktie versucht, mal wieder, eine charttechnische Bodenbildung, diesmal bei rund 19,00 Euro, nach den Versuchen bei 27,00 und 23,00 Euro. Fundamental bleibt Grenke auf Wachstumskurs: Seit fünf Quartalen in Folge erzielte der Leasingspezialist, vor allem für Bürokommunikation, ein deutlich zweistelliges Plus. Mit 647 Millionen Euro lag das Leasingneugeschäft im vierten Quartal 2022 um 24 Prozent über dem Vorjahresquartal. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Aifinyo hat sich im zweiten Quartal 2022 deutlich positiv entwickelt. Transaktionsvolumen, Rohertrag und Gewinn wurden deutlich gesteigert. Damit hat das B2B-Fintech die positive Entwicklung der ersten drei Monate fortgesetzt und blickt auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2022 zurück. Auch der Ausblick fällt positiv aus. In der traditionell starken zweiten Jahreshälfte sollte sich das profitable Wachstum fortsetzen. Wird sich auch die Aktie wieder nach oben bewegen?

Der bekannte Short-Seller Fraser Perring hat über seinen sogenannten Reserch-Dienst Viceroy eine extrem negative Studie über die Grenke-Aktie in Umlauf gebracht. Der Vorwurf lautet Bilanzfälschung. Das Timing war perfekt: Der Aktienmarkt lief sehr ruhig, da die Marktteilnehmer vor der US-Zinsentscheidung kaum umschichteten oder neu investierten. Da Fraser Perring die entsprechenden Short-Positionen bereits aufgebaut hatte, waren schnell einige Millionen verdient, während der Grenke-Aktionär üble Verluste hinnehmen musste. Wir sagen, warum ein Aktieninvestment noch zu gefährlich ist, stellen aber für Risikofreudige eine Alternative vor, die zumindest einen Blick verdient.

Bei Grenke hat Corona sehr tiefe Spuren zurückgelassen. Das Leasing-Neugeschäft brach im vergangenen Quartal um rund 45 Prozent ein, womit sich der Wert etwas besser gestaltete, als die bislang befürchteten 50 Prozent. Dies ist auch der Hauptgrund, warum der Kurs am heutigen Donnerstag etwas kräftiger zulegen kann. Fundamental richten die Analysten inzwischen die Blicke auf 2021 schauen. Auf Basis dieser noch unsicheren Schätzungen liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis inzwischen bei recht hohen 25, womit das Papier eigentlich ausreichend bezahlt ist. Somit greifen auf dem erhöhten Niveau nur noch echte Langfristanleger zu.

Heftige Kursschwankungen prägten das Bild der Grenke-Aktie (A161N3) in den vergangenen Monaten. Der Einbruch im Zuge des Corona-Crash übertraf aber alle bisherigen Bewegungen. Wir stufen diese Entwicklung daher als Übertreibung ein. Zudem gibt es sowohl technische als auch fundamentale Gründe, die nun auf eine Fortsetzung der Erholung hoffen lassen. Möglich ist dies allerdings nur im Direktinvestment, da Anlagezertifikate de facto nicht vorhanden sind.

Die Grenke-Aktie hat sich von der sommerlichen Gewinnwarnung wieder gut erholt. Dazu trugen auch gute Zahlen für das dritte Quartal bei. Sie zeigen den Finanzdienstleister auf einem guten Wachstumskurs. Dies rechtfertigt auch eine etwas höhere fundamentale Bewertung im Vergleich zu wachstumsärmeren Werten aus dem MDAX, in den das Unternehmen kurz vor der Gewinnwarnung aufgestiegen war. Ist die Aktie (noch) ein Investment wert?

Seit Montag ist die Grenke-Aktie Bestandteil des MDAX, dem Marktbarometer für die 2. Börsen-Bundesliga. Die Aktie (A161N3) profitierte davon bislang kaum. Das Papier dürfte aber nun auch für neue Anlegerschichten aus dem institutionellen Bereich ein Objekt der Begierde werden, obwohl der Titel fundamental nicht günstig ist. Aber Grenke ist eine Wachstumsgeschichte, die sich fortsetzen dürfte.

Grenke erlebte ein starkes 2018 und ist auch sehr gut ins neue Jahr gestartet, wie die Zahlen für das Neugeschäft im ersten Quartal zeigen. Trotzdem kann die Aktie die Hürde bei 90 Euro noch nicht aus dem Weg räumen, da der Titel fundamental kein Schnäppchen ist. Wir sagen, warum es der Aktie (A161N3) trotzdem spannend sein kann und in welchem Fall Anleger mit einem Faktor-Zertifikat Geld verdienen können.