Rubrik: Holding

Plusvisionen richtet ein paar schnelle Fragen an Johannes Schmidt, Vorstandschef der Indus Holding (620010), zur Entwicklung im Jahr 2023 und den Prognosen für 2024. Nach einer Neustrukturierung, die auch Firmenverkäufe nach sich zog, stehen nun wieder Zukäufe ganz oben auf der Agenda des erfahrenen Firmenlenkers.

Herr Schmidt, wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung im vergangenen Jahr?

Johannes Schmidt: Auch Indus kann sich natürlich nicht freimachen vom gesamtwirtschaftlichen Umfeld. Daher sind wir sehr zufrieden, den Umsatz …

Kurz vor dem Weihnachtsfest hatten wir darauf hingewiesen, dass die Aktie der Cewe Stiftung (540390) im Bereich von 100 Euro sowohl technisch als auch fundmental reizvoll ist. Tatsächlich lieferte der Fotofinisher nun Vorab-Zahlen für 2023, die zeigen, dass das wichtige Weihnachtsgeschäft auch 2023 wieder sehr gut lief. Als Folge erhielt die Aktie neuen Schwung.

Bei der Indus Holding kommen die Aufräumarbeiten kräftig voran: So meldete die Gesellschaft am heutigen Freitag den Verkauf aller Anteile an der Schäfer-Gruppe. Damit gelang zeitnah die Trennung von einem Sorgenkind, welches nicht mehr zum Kerngeschäft von Indus gehört. Und auch der Abschied von der Beteiligung am Automobilzulieferer Selzer scheint bereits auf einem guten Weg zu sein. Die Indus-Aktien (620010) kann sich daher im schwachen Marktumfeld immerhin behaupten.

Hawesko hat seine vorläufigen Zahlen für 2022 inzwischen betätigt und von einem ordentlichen Start ins neue Geschäftsjahr berichtet. Auch einen Ausblick auf das Gesamtjahr blieb der Vorstand nicht schuldig. Daher sind die Rahmendaten für den Wein- und Sekthändler ebenso bekannt, wie der Dividendenvorschlag von 1,90 Euro pro Aktie. Doch nicht nur die aktuelle Dividenden-Rendite von rund 4,5 Prozent macht den Hawesko-Titel (604270) interessant.

In den vergangenen Wochen ist bei Indus viel passiert bei der Indus Holding. Vor allem die Quasi-Trennung von der hochdefizitären Beteiligung S.M.A. Metalltechnik (SMA), die in Eigenverwaltung geschickt wurde, prägt 2022 noch die Ergebnisseite. Operativ hält Indus aber weiter Kurs, wie die jüngsten Quartalszahlen – unter Herausrechnung der SMA-Verluste – klar zeigen. Dies schafft Hoffnungen für 2023.

Plusvisionen richtet einige schnelle Fragen an Johannes Schmidt, Vorstandschef der Indus Holding (620010), zur Entwicklung im ersten Halbjahr. Bei einem Umsatzwachstum von 11,1 Prozent auf 944,9 Millionen Euro, war das operative Ergebnis (Ebit) mit 9,2 Prozent auf 51,1 Millionen Euro leicht rückläufig. Die Entwicklung machte dabei eine Anpassung der Jahresprognose notwendig.

Hornbach erfreute sich während der Pandemie einer konstant hohen Nachfrage, da die Bürger viel zeit dafür verwendeten, die Wohnung oder den eigenen Garten aufzuhübschen. Nun trifft aber auch den Baumarktkonzern die Problematik der steigenden Preise und der nicht funktionierenden Lieferketten. Die Holding guckt daher pessimistischer auf die möglichen Gewinne des laufenden Geschäftsjahrs, welches am 28.2.2023 endet. Und schon bricht auch die Aktie der Hornbach Holding (608340) massiv ein. Dies kann jedoch eine Chance für Anleger sein.

Eine durchwachsene Performance legte die Aurelius-Aktie in den vergangenen Wochen aufs Parkett. Der Titel, der mit vollem Namen Aurelius Equity Opportunities (A0JK2A) heißt, verlor vom Zwischenhoch aus dem August bei 29,68 Euro mehr als 15 Prozent – ohne negative Nachrichten. Im Gegenteil: Die Halbjahreszahlen waren gut, das Geschäft mit dem An- und Verkauf von Beteiligungen läuft und genügend Geld für neue Deals ist – auch dank der erfolgreichen Aufstockung einer Anleihe –vorhanden. Wir sehen daher gute Chancen für Anleger.

Die Zahlen der Hornbach Holding für das Geschäftsjahr 2020/21 (per 28.2.) können sich sehen lassen. Der Umsatz stieg um 15,4 Prozent auf rund 5,5 Milliarden Euro. Der Online-Umsatz, einschließlich Click & Collect, verdoppelte sich und ist dabei für ca. 17 Prozent der Gesamterlöse verantwortlich gewesen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) zog um 44 Prozent auf 326,4 Millionen Euro an und nach Steuern blieben 201,4 Millionen Euro übrig, was einem Plus von 63 Prozent entspricht. Trotzdem rutscht die Aktie der Hornbach Holding (608340) am heutigen Donnerstag kräftig ab, da der Ausblick zu vorsichtig ist.

Baumärkte profitieren von Corona, da die Bürger nun – wie schon im ersten Lockdown – in die Renovierung und das Verschönern von Haus, Wohnung und Garten investieren. Dank dieses Stay-at-home-Effekts steigerte die Hornbach Holding schon im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2020/21 (per 28.2.) den Umsatz und das operative Ergebnis deutlich. Nun könnten die neuen Beschränkungen dieses Spiel wiederholen, weshalb die Aktie der Hornbach-Holding (608340) eine durchaus spannende Anlageidee ist.

Hermelink Mitte Juni ankündigte, neben der „normalen“ Dividende von 1,30 Euro zusätzliche 0,45 Euro an die Eigner auszuschütten. Begründet wurde dies mit der guten Liquiditätslage. Daher vermuteten die Börsianer bereits, dass sich das Geschäft gut entwickelt. Inzwischen ist dies bestätigt. Denn Hermelink meldete am heutigen Donnerstag, dass der E-Commerce weiter boomt und das Retail-Geschäft sehr gut läuft. Als Folge dürfte das Ebit um mehr als 50 Prozent auf ca. 13,1 Millionen Euro steigen, bei einem Umsatzplus von 8,5 Prozent auf 277,6 Millionen Euro – so vorläufige Halbjahreszahlen.

Indus hatte in den vergangenen Monaten vor allem mit seinen Beteiligungen aus der Fahrzeugindustrie seine Probleme. Entsprechend musste der Konzern gleich mehrfach seine Prognosen revidieren. Inzwischen ist die Aktie aber auch dem steilen Abwärtstrend ausgebrochen. Es deutet sich eine Seitwärtsbewegung an. Langfristig dürfte das Papier aber auch wieder höhere Kurse sehen, da das Portfolio gut aufgestellt ist. Neben dem Direktinvestment (620010) besteht auch via Discounter (CJ6ANV) eine Einstiegschance.