Rubrik: CropEnergies

Ethanol läuft. Cropenergies steigert sein operatives Ergebnis im zweiten Quartal deutlich auf 42,6 (Vorjahr: 28,6) Millionen Euro und erreichte somit das höchste Quartalsergebnis in der Unternehmensgeschichte. Zurückzuführen ist das vor allem auf höhere Erlöse mit erneuerbarem Ethanol. Der Biosprit-Konjunktur könnte sich für Cropenergies weiter fortsetzen. Brigt die Aktie noch weiteres Aufwärtspotenzial?

Das erste Quartal (bis 31. Mai) lief beim Ethanol-Produzenten Cropenergies besser als erwartet. Eigentlich war aufgrund von Corona mit stärkeren Rückgängen gerechnet worden. Der Umsatz gab vom 203 auf 171 Millionen Euro nach. Es zeichnet sich allerdings für das zweite Quartal gegenüber dem ersten Quartal eine Ergebnisverbesserung ab. Zuversicht signalisiert auch der Chart der Cropenergies-Aktie.

CropEnergies legt gute (vorläufige) Ergebnisse für das zweite Quartal vor. Die Krise scheint durchlitten. Die Aktie befand sich, nach einem ersten Aufwärtsschub, zuletzt in einer Konsolidierungsphase. Nun steht sich vor einer entscheidenden Chartschwelle. Verbio, ebenfalls aus der Biosprit-Branche hat diese, bei einem ähnlichen Chartbild, bereits überwunden. Geht es jetzt weiter nach oben mit der CropEnergies-Aktie?

Bei CropEnergies gab es in diesem Jahr bereits zwei Anhebungen der Prognose. Möglich machen dies höhere Ethanolpreise. Trotzdem musste die Aktie (A0LAUP) zuletzt Kursverluste hinnehmen – das Papier konnte sich der Schwäche des Gesamtmarktes nicht entziehen. Wir sagen, ob die Aktie jetzt wieder ein attraktives Kaufniveau erreicht hat und stellen auch ein Hebelprodukt vor.

Kürzlich musste der Bioethanolhersteller CropEnergies aufgrund von Überkapazitäten und stark fallenden Preisen erneut seine Prognose senken. Eigentlich erstaunlich, denn mit den steigenden Rohölpreisen könnte auch wieder das Interesse an alternativen und erneuerbaren Energieträgern zunehmen. Bei der Aktie tut sich fundamental und charttechnisch indes Erstaunliches.

Es scheint so, als habe die Aktie von CropEnergies nur auf dieses Jahre gewartet. Seit Januar geht es mit dem Kurs steil [vulgo: raketenmäßig] nach oben. Der Börsenwert hat sich rund verdoppelt. Inzwischen ist die Südzucker-Tochter 863 Millionen Euro wert. Nun wurde die Prognose angehoben. Was das für die Aktie bedeuten könnte.

Es hätte so süss werden können … Südzucker ist auch auf meine ewige Liste der verpassten Börsen-Chancen gerutscht. *Schnief* Ich kann mich noch erinnern, wie ich bei 10/12 Euro überlegte, ob ich mir nicht doch ein paar Stücke des Mannheimer Zuckerkonzerns ins Portfolio lege. Da war das gerade (mal wieder) mit der Rohstoffkrise, den Preisabsprachen und möglichen Strafen … Anfang dieses Jahres ist der Kurs nochmals wegen des Zucker-Kartells und damit verbundener Schadensersatzforderungen im dreistelliger Millionenhöhe eingebrochen, immerhin bis auf 12,50 Euro. Nun schieb sich die Aktie gerade an die Marke von 25 Euro! Als Börsianer gerät man angesichts einer solchen Kurs-Entwicklung leicht in den Bereich der Unterzuckerung mit leichten Zuckungen …

Wer in CropEnergies muss vor allem eines mitbringen: sehr gute Nerven. Die Aktie der Bioethanol-Tochter von Südzucker glänzt nicht gerade durch eine stetige Wertentwicklung. Im Gegenteil. Ende 2013 notierte sie noch bei mehr als 7,00 Euro. Dann der Absturz auf 2,50 Euro, Anfang 2015. Doch es wäre nicht die CropEnergies-Aktie, wenn es danach nicht wieder nach oben gegangen wäre: Ende 2015 stand sie schon wieder bei mehr als 6,00 Euro. Doch wieder folge eine steile Abwärtsbewegung, diesmal bis auf unter 3,50 Euro (Anfang 2016). Die Erholung folgte prompt und so steht die Aktie aktuell wieder bei rund 5,30 Euro – das keine Volatilität ist … Als Aktionär muss man das erstmal aushalten, ohne zu verzweifeln oder aufzugeben. Nun hat das Unternehmen Zahlen gemeldet …

Es läuft wieder besser bei CropEnergies. Der Bioethanol-Hersteller ist gut in das neue Geschäftsjahr 2016/17 gestartet. Trotz geringerer Umsätze (168 nach 198 Millionen Euro im Vorjahr) konnte CropEnergies die Ertragslage aber dank gesunkener Rohstoffpreise und niedrigerer Aufwendungen für Energie und Instandhaltung deutlich verbessern. Entsprechend stieg das Betriebsergebnis (operative Ergebnis) um 42 Prozent auf 19 (Vorjahr: 14) Millionen Euro. Für das gesamte Geschäftsjahr hebt CropEnergies deshalb die Prognose an.

Der DAX wurstelt weiter so vor sich hin – und läuft charttechnisch in eine Dreiecksformation hinein. Ein Richtungsentscheidung könnte somit anstehen, muss aber nicht. Belastend ist die Aussicht auf eine Leitzinserhöhung in den USA. Sie wird aktuell mal wieder diskutiert, weil es ein paar bessere Zahlen gab. Allerdings muss man feststellen, dass die eigentlich angedachten US-Leitzinserhöhungen immer wieder verschoben worden sind.

Der DAX kann sich derzeit nicht so recht entscheiden, ob er weiter nach oben streben soll oder doch eher nach unten. So bleibt es bei einer Seitwärtsbewegung um die Marke von 10.000 Punkten. Er bewegt sich zwischen den beiden Polen einer mäßig florierenden Weltwirtschaft und der Hoffnung auf noch mehr Geld durch die EZB, na ja, dann ist da auch noch die Furcht vor einem Brexit, zu dem es aber wahrscheinlich nicht kommen wird.

Die Südzucker-Tochter CropEnergies hat harte Zeiten hinter sich. Nun aber laufen die Geschäfte wieder besser, was vor allem daran liegt, dass die Preis für Bioethanol wieder am steigen sind (wie überhaupt einige Rohstoff-Preise). CropEnergies geht deshalb von einem Betriebsergebnis (operatives Ergebnis) für dieses Jahr in einer Größenordnung zwischen 70 und 90 Millionen Euro aus, sagt aber auch, dass die Geschäftsentwicklung maßgeblich von der Entwicklung der Bioethanol-Preise abhänge.