Rubrik: CropEnergies

Die Anstrengungen von Südzucker werden von der Börse derzeit nicht versüßt. Obwohl das Unternehmen in den ersten neun Monaten das Konzern-Betriebsergebnis um fast 14 Prozent steigerte, war es für die Aktie ganz bitter – minus 12 Prozent. Vielleicht lag es am Umsatz, der um 5 Prozent zurückging, was vor allem am Zucker-Geschäft und an der Bioethanol-Tochter CropEnergies lag. Insbesondere Zucker läuft nach wie vor nicht gut. In diesem Segment gab es sogar einen Betriebsverlust von 39 Millionen Euro (Vorjahr: 44). Allerdings spricht das Unternehmen von einer Stabilisierung der Quotenzuckererlöse.

Ja, es sieht so aus, als werden die Zeiten bei Südzucker beziehungsweise der Südzucker-Aktie wieder süßerer. Charttechnisch hat es sich bereits Geschäfte seit Anfang dieses Jahres angedeutet. Der Kurs der Südzucker-Aktie hatte bei rund 10 Euro einen Boden gefunden und bewegte sich recht flott aufwärts. Die Bewegung setzt sich bis Juli fort. Dann ging es erneut abwärts bis auf 12 Euro – eine Art Test der alten Tiefs. Inzwischen steht die Südzucker-Aktie wieder bei 16 Euro und im Kerzen-Monatschart hat bildet sich im September wahrschein ein sogenanntes Bullish Engulfing aus, was mittelfristig sehr positiv zu werten ist.

China, das war erstmal gestern. Nun, das Thema wird wiederkommen, dafür ist es zu brisant und wichtig, aber heute scheint es den DAX nicht zu kümmern. Er steigt, zeitweise sogar deutlich. Charttechnisch wurden die Kurslücken (Gaps), die es auf dem Weg nach oben gerissen hatte nahezu geschlossen, es fehlen nur noch ein paar Pünktchen. Die Kerze heute zeugt (bislang) von einer nach wie vor hohen Nervosität, der Markt weiß nicht so recht wohin er will.

Charttechnisch hängt Öl (Brent) nur noch einem dünnen Schmierfaden. Sackt der Preis unter das jetzige Niveau (57 Dollar) ab, könnte es rasch bis auf 40 Dollar abwärts gehen. Und dann womöglich noch deutlich tiefer. Es hat fast den Anschein, als brauche die Welt bald kein Öl mehr oder es kommt so viel Öl auf den Weltmarkt (durch den Iran), dass dieser damit überschwemmt wird.

Charttechnisch befindet sich der DAX nun wieder in einem Aufwärtstrend. Der Abwärtstrend, der sich im März/April herausbildete, hat keinen Bestand mehr. Bei knapp unter 12.000 Punkten stößt der DAX auf die alte mittelfristige Aufwärtstrendlinie, die nun eine Widerstandslinie ist. Es bleiben auch noch zwei Kurslücken (Gaps) bei rund 11.000 und 11.400 Punkten, die noch zu schließen sind.

Bei einem Turnaround zählt die Hoffnung. Zahlen und Bewertungskennziffern wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) sind da irritierend, wenn nicht gar störend. Deshalb lohnt es sich auch kaum die aktuellen Quartalsergebnisse von Südzucker näher zu betrachten. Sie spiegeln die Vergangenheit – und diese war schlecht. Deshalb lag auch der Konzernumsatz im ersten Quartal unter dem des Vorjahrs und auch das Betriebsergebnis war rückläufig. Auch die Prognosen für das Gesamtjahr sind eher bitter.

In den USA gab es recht gute Konjunkturdaten, was dafür spricht, dass sich die Wirtschaftsentwicklung festigt. Gestern hatte die Chefin der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, die Leitzinsen unverändert gelassen. Sie nörgelt ein wenig an der Preisentwicklung und am Arbeitsmarkt herum. Die Preise (Inflation) würden noch nicht so stark steigen wie gewünscht und am Arbeitsmarkt laufe es zwar recht gut, aber man wolle das weiter beobachten. Zudem sei ein Zinsschritt, so er denn komme, nicht so besonders, da man vermutlich nur ein wenig die Leitzinsen anheben werde.

Und ewig grüßt Griechenland. Es ist eine schlimme Endlosschleife. Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann ist nach Athen gereist und will dort noch einmal sein Bestes geben. Hoffentlich ist sein Bestes nicht (viel) Geld. In Berlin ist man mal wieder skeptisch. In Griechenland ist es vermutlich wie immer, man mag Geld, aber keine Reformen (Veränderungen). Alle gemeinsam sind genervt von dem Hickhack und doch irgendwie vereint in der Hoffnung doch noch ein Lösung zu finden, welche auch immer.