Rubrik: Commerzbank

Des einen Freud ist des anderen Leid. Während der Diabetesspezialist Novo Nordisk einen großen Forschungserfolg feiert, leidet das Papier des Dialyseanbieters Fresenius Medical Care (FMC) und verliert in der Spitze mehr als 20 Prozent an Wert. Wir klärten auf.

Im Sommer bewegte sich die Fuchs Petrolub-Vorzugsaktie (A3E5D6) um 25 Euro und damit auf dem niedrigsten Niveau seit 2010. Heute notiert der Titel schon wieder über der 33-Euro-Marke, vor allem dank guter Quartalszahlen. Weitere Kursgewinne schließen wir trotz der jüngsten Kursgewinne nicht aus, denn fundamental ist der Titel weiter attraktiv bewertet.

Trotz des russischen Einmarschs in der Ukraine und deren Folgen für die Wirtschaft hatte die Commerzbank im ersten Halbjahr gute 768 Millionen Euro verdient. So war es damals eigentlich keine Überraschung, dass Vorstandschef Manfred Knof das Ziel ausgab, dass am Jahresende mehr als 1 Milliarden Euro als Gewinn übrigbleibt. Am heutigen Donnerstag bestätigte der Bank-Manager dieses Ziel gegenüber dem Handelsblatt. Dies genügte, dass die Commerzbank-Aktie (CBK100) heute mehr als zwei Prozent zulegt. Trotzdem sehen wir bei dem Papier nur begrenztes Kurspotenzial.

Als wir im Mai über die Hensoldt-Aktie berichtet hatten, war die Euphorie um das Papier nahe dem Höhepunkt. Denn Putins Krieg in der Ukraine sorgte damals dafür, dass Rüstungswerte schnell in den Fokus der Anleger gerieten. Heute hat sich die Euphorie um diese Papiere etwas gelegt. So notiert Hensoldt-Aktie (HAG000) gut zehn Prozent unter dem damaligen Niveau. Doch dies kann durchaus eine gute Kaufgelegenheit sein.

Nun soll sie also zurück sein, die gute alte Übernahmefantasie um die Commerzbank (CBK100). Zumindest behauptet das die „Financial Times“. Die Kollegen von der Insel wollen wissen, dass die italienische Unicredit vor Beginn des Ukraine-Kriegs einen Kauf des deutschen Mitbewerbers angestrebt hat. Ziel sollte eine Fusion mit dem Unicredit-Ableger HypoVereinsbank sein. Doch die Börsenunsicherheiten im Zuge Putins Einmarsch machen dem einen Strich durch die Rechnung, wenn die Informationen tatsächlich stimmten. Wir haben Zweifel.

Eine beeindruckende Rallye hatte die Commerzbank-Aktie (CBK100) in den vergangenen Monaten aufs Parkett gezaubert. Das schon dem Untergang geweihte Bankhaus profitierte dabei vor allem von der Hoffnung auf steigende Zinsen. Denn die Marktteilnehmer billigten den „Gelben“ nur Chancen zu, wenn über kletternde Zinsen wieder eine höhere Zinsmarge möglich ist, die echte Gewinne verspricht.

Statt der angestrebten 4,3 bis 4,4 Milliarden Euro erzielte der MTU nur einen Umsatz 4,2 Milliarden Euro. Dies waren aber immerhin rund 5 Prozent mehr als in 2021. Dafür überraschte der Triebwerkhersteller beim operativen Ergebnis (Ebit). Es stieg um 13 Prozent auf 468 Millionen Euro und lag damit über den Analystenschätzungen. Die Ebit-Marge verbesserte sich dabei von 10,5 Prozent im Vorjahr auf 11,2 Prozent. Hier hatte das Management lediglich eine Marge auf Vorjahresniveau erwartet. Der MTU-Aktie (A0D9PT) verhalf dies zu weiteren Kursgewinnen.

Viel Optimismus war bei der Varta-Aktie (A0TGJ5) in den vergangenen Wochen eingepreist worden. Wir fanden bereits Mitte Oktober, dass dies zu viel ist. Daher hatten wir bei Plusvisionen bei Kursen um 130 Euro zu Gewinnmitnahmen geraten. Dies war richtig, denn am heutigen Freitag brach die Aktie um mehr als 15 Prozent ein, nachdem der Batteriehersteller seine Prognosen kassierte.

Nach einem Bericht im „Handelsblatt“ soll der Finanzinvestor Cerberus Interesse an den Aktien der Commerzbank haben, die sich noch im Staatsbesitz befinden. Nach Informationen der Zeitung soll der nordamerikanische Investor bereit sein, das 15,6-Prozent-Paket nach der Bundestagswahl zu kaufen. Das Handelsblatt beruft sich dabei auf Aussagen von Cerberus-Deutschlandchef David Knower in einer vertraulichen Gesprächsrunde. Wir halten dies für durchaus möglich, allerdings wird Cerberus bei den Preisverhandlungen zu keinen Zugeständnissen bereit sein. Daher sehen wir kaum neue Kursfantasie.

Die Commerzbank-Aktie legte zuletzt deutlich zu. Zur Hilfe kam ein gutes Marktumfeld. So sind inzwischen auch die zahlreichen Abwärtstrends gebrochen, was den Aufschwung beschleunigte. Zuletzt halfen dann auch noch die Zinsen, die trotz der lockereren Politik aller Notenbanken etwas anzogen. Für ein Direktinvestment können wir leider trotzdem kein grünes Licht geben. Denn die Ertragslage ist weiter schlecht und der Umbruch noch nicht vollzogen. Hinzu kommt eine dicke charttechnische Hürde bei 6 Euro, die kurzfristig nicht überwindbar scheint. Daher rückt ein schnelles Reverse Bonus-Zertifikat (GC96LQ) in unseren Fokus.

Es gibt immer wieder Streit unter Großkonzernen: Aktuelles Beispiel ist die Entwicklung zwischen dem einstigen US-Riesen General Electric (GE), der dank Missmanagement schon im Jahr 2018 den renommierten Auswahlbarometer Dow Jones Industrial Average hat verlassen müssen, und dem Siemens Ableger Siemens Energy. GE wirft dem deutschen Rivalen vor, mit verbotenen Methoden mehrere attraktive Aufträge im Milliarden-Volumen für Gasturbinen ergattert zu haben. Wir sagen, warum der Siemens Energy-Aktie (ENER6Y) nun Ärger droht und warum wir nun ein gut gepuffertes Bonus-Zertifikat (HR32QC) dem Direktinvestment vorziehen.

Erst Ende September kam die vom großen Siemens-Konzern abgespaltene Siemens Energy an den Kapitalmarkt. Zunächst lief der Kurs eher seitwärts um 21 Euro. Heute sind es immerhin knapp 25 Euro. Dazu hat vor allem das verbesserte Marktumfeld im Zuge der Impfstoff-Euphorie beigetragen, denn die Mitte November vorgelegten Zahlen für das Geschäftsjahr 2019/20 (per 30.9.) waren eher schwach. Neue Fantasie bringt nun der Aufstieg in den MDAX, der indexorientierte Anleger zum Kaufen zwingt.