Rubrik: Baywa

Der Handels- und Dienstleistungskonzern BayWa war in den vergangenen Jahren eine Erfolgsgeschichte, die auch Corona nicht aus der Bahn werfen konnte. Nun scheint es aber erste größere Bremspuren zu geben, weshalb die BayWa-Aktie (519406) den Rückzug angetreten hat und dabei auf das Niveau aus dem Jahr 2020 zurückgefallen ist. Wir halten dies für eine negative Übertreibung.

Nach dem Rekordhoch im vergangenen Herbst konsolidierte die Baywa-Aktie (519406). Hauptgrund dafür ist die Entwicklung am Bau und galoppierende Rohstoff-Preise. So rutschte das Papier bis an die 40-Euro-Marke ab. Nun könnte der Abwärtstrend aber in Kürze final brechen, woraus wir neue Kurschancen ableiten. Denn operativ erzielt der Konzern Rekordgewinne.

Bei der Baywa läuft es. Klar, die Baywa handelt mit Rohstoffen, vertreibt Kraftstoffe und hat einen starkes Segment erneuerbare Energien, wo es in den vergangenen Monaten zu deutlichen Absatzsteigerungen bei Photovoltaik-Komponenten und Wechselrichtern sowie bei der Vermarktung von Strom aus eigenen Anlagen (Independent Power Producer – IPP) kam. Nun hat die Baywa ihre Prognose erhöht. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Erst im März hatten wir darauf verwiesen, dass Baywa (519406) ein Unternehmen mit viel Substanz ist und zudem eine schöne Dividende zahlt. In der Vorwoche brachte der Konzern frische Zahlen für das erste Quartal und diese Woche gab es Dividende. Die frischen Daten machen durchaus Hoffnungen, dass sich die Aufwärtsbewegung der Aktie, die im März noch bei 32 Euro notierte und heute um die 40-Euro-Marke pendelt, fortsetzt. Auf eine Dividende müssen nicht investierte Anleger nun aber 12 Monate warten.

Geschäftlich ist der Baywa-Konzern auf einem guten Weg: 2020 gab es, trotz der Einschränkungen in vielen Bereichen durch die Corona-Pandemie, insgesamt eine positiv Entwicklung. Die für das Berichtsjahr gesetzten Konzernziele konnten größtenteils übertroffen werden. Das Betriebsergebnis (Ebit) stieg um 14,3 Prozent auf 215,3 Millionen. Euro. Wann wird die Aktie ihren Anstieg fortsetzen?

Die BayWa-Aktie hat sich in den vergangenen Monaten in Wellen nach oben gearbeitet. Zu Recht, der Agrar-, Energie und Baustoffhändler hat ein hervorragendes Jahr hinter sich. Kann sich der Kurstrend mittel- bis langfristig fortsetzen? Nach unten könnte der BayWa-Kurs durch eine attraktive Dividenden-Rendite und durch einen möglichen Aufstieg in den SDAX abgesichert sein.

Bei der BayWa liegen die Gewinne nach neun Monaten deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres. Und nun läuft das ertragsstarke vierte Quartal. Hier will Vorstandschef Klaus Josef Lutz vor allem mit der Sonnen- und der Windenergie nochmals kräftig Geld verdienen. Daher dürfte die Aktie (519406) ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Ein Einstiegsversuch via Discounter kann daher scheitern, allerdings winkt in diesem Fall eine nette Trostrendite.

Zuversicht kam durch das erste Quartal bei Baywa auf, das recht gut lief: Der Handels- und Dienstleistungskonzern weist für die ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres ein Umsatzplus von 7,4 Prozent auf. Nach dem Absturz bis auf rund 20 Euro hat sich die Baywa-Aktie (vinkulierte Namensaktie) wieder berappelt. Aber ist das schon die Kurswende?

Nun ist Baywa indexlos, weil die Börsenumsätze nicht stimmen. Sie sind neben der Marktkapitalisierung das zweite Kriterium für die Aufnahme in die DAX-Familie. Bei der Baywa sind die Umsätze am Markt traditionell gering, da die Baywa einen treuen Aktionärsstamm aus Landwirten sowie Volks- und Raiffeisenbanken hat. Beide stehen nicht in dem Ruf sonderlich aktive Trader zu sein, was ja nicht schlecht sein muss. 60 Prozent der Baywa-Aktien liegen bei Ankeraktionären. Doch während andere Aktien womöglich unter solch einem Rausschmiss leiden, scheint das bei der Baywa-Aktie nicht so zu sein. Gelingt vielleicht sogar der Sprung über einen wichtigen charttechnischen Widerstand? Für Optimisten könnte dann ein Turbo Bull ohne Laufzeitbegrenzung (HU2338) interessant sein.

Die Aktie der Baywa wirkt festgefroren. Das mag auch mit dem Wetter zusammenhängen. Baywa Obst musste deswegen in der Region Bodensee und Neckar sogar Kurzarbeit beantragen. Grund sind die heftigen Frostschäden während der Apfelblüte im Frühjahr. In weiten Teilen dieser Anbauregionen wird deshalb mit Ernteausfällen von bis zu 70 Prozent gerechnet. Es könnte die geringste Ernte seit 25 Jahren werden. Dabei bleiben die langfristigen Aussichten für das Unternehmen spannend. Mit einem Discounter können Anleger auch im Seitwärtstrend profitieren.

Scheinbar kann die BayWa machen was sie will, ob sie nun Windparks verkauft oder Joint Ventures in Südafrika schließt oder eben holländische Agrarhändler übernimmt, positive Aufmerksamkeit gibt es derzeit kaum. Das mag daran liegen, dass die Preise im Agrarhandel lange Zeit unter Druck waren und die Zahlen für das dritte Quartal nicht unbedingt euphorieauslösend ausgefallen sind …

Was für eine albtraumhaft schöne Bullen-Falle. Dienstag sah alles noch so gut aus im DAX. Die amerikanischen Arbeitsmarktdaten waren mäßig gewesen und die Vorsitzende der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, murmelte etwas davon, dass sie sich mit einer Leitzinserhöhung womöglich doch noch etwas Zeit lassen könnte. Oh, dachten sich die Märkte, das ist ein gutes Zeichen, mehr Liquidität, mehr Fun, mehr steigende Kurse. Der DAX überschritt den seit Dezember (2015) vorherrschenden Abwärtstrend – es konnte weiter aufwärts gehen.