Die Aktie der Baywa wirkt festgefroren. Das mag auch mit dem Wetter zusammenhängen. Baywa Obst musste deswegen in der Region Bodensee und Neckar sogar Kurzarbeit beantragen. Grund sind die heftigen Frostschäden während der Apfelblüte im Frühjahr. In weiten Teilen dieser Anbauregionen wird deshalb mit Ernteausfällen von bis zu 70 Prozent gerechnet. Es könnte die geringste Ernte seit 25 Jahren werden.
Neben den Anbauregionen in Deutschland, werden auch deutliche Ernteeinbußen für Frankreich, Polen, Österreich und Italien prognostiziert. Am stärksten betroffen waren aber Betriebe im Süddeutschland, bei denen die Apfelbäume bereits in voller Blüte standen und die Temperaturen deutlich unter den Gefrierpunkt gefallen sind.
Die Zwischenzeitliche Kurs-Blüte der Baywa-Aktie war damit auch vorbei, zumal auch noch niedrigere Getreidepreise möglicherweise auf den Gewinn des Agrar- und Baustoffhändlers drücken könnten. Frust macht sich breit. Denn eigentlich hatten die Aktionäre auf bessere Zeiten bei der Baywa gehofft, durch die Diversifizierung mit Baustoffen und erneuerbaren Energien. Oder auf das Tomatenprojekt in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo die Baywa mit dem Partner Al Dahra ein Klimagewächshaus für die Produktion von rund 5.000 Tonnen Tomaten im Jahr aufziehen will – und das ökologisch verträglich.
Aber der Frost hier scheint die Gemüter mehr abzukühlen als die Hitze der arabischen Halbinsel sie wärmt. Immerhin liefert das Unternehmen passable Zahlen: Im ersten Halbjahr wurde der Betriebsgewinn (Ebit) von 55,3 auf 72,8 Millionen Euro gesteigert. Der Konzernhalbjahresüberschuss verbesserte sich von 14,7 auf 27,4 Millionen Euro (0,43 Euro je Aktie). Die Geschäftsleitung bleibt deshalb optimistisch:
[quote]Insgesamt sind die Vorzeichen für alle unsere operativen Einheiten gut, so dass die Baywa für das Geschäftsjahr 2017 weiterhin von einer deutlichen Steigerung bei Umsatz und Ebit ausgeht“, erklärte Vorstandsvorsitzender Klaus Josef Lutz.[/quote]
Im zurückliegenden Jahr lag der Gewinn je Aktie bei 0,90 Euro. Möglich, dass es in diesem Jahr 1,50 Euro werden. Daraus würde sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 20,9 errechnen.
Charttechnisch wirkt die Baywa-Aktie (vinkulierte Namensaktie, 519406) unentschlossen. Im Bereich von 30/31 Euro ist eine recht solide Unterstützung auszumachen (siehe Chart unten). Das eröffnet Chancen für ein Discount-Zertifikat. Beispiel: HU85J1 der HVB. Das Zertifikat bietet einen Verlustpuffer von 9,1 Prozent und eine Seitwärtsrendite von 5,3 (9,0 p.a.) Prozent, sofern am 16. März 2018 der Cap bei 30 Euro nicht unterschritten ist.
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[highlight]Baywa-Aktie (Wochenchart): Unterstützungszone[/highlight][divider_flat]
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