Lange Zeit sorgten vor allem die schlechten Nachrichten der Windkrafttochter Siemens Gamesa für fallende Kurse bei der Siemens Energy-Aktie (ENER6Y). Zu markierte der Titel erst im vergangenen Oktober bei 6,40 Euro ein historisches Tief seit dem Gang an die Börse im Herbst 2020. Zuletzt konnte sich der Titel allerdings kräftig erholen und in wenigen Wochen vom Tief mehr als verdoppeln.
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 (per 30. September) konnte der Energietechnik-Konzern die Markterwartungen bei allem relevanten Kennzahlen übertreffen. Bei einem Umsatzanstieg von 12,6 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro kam es zu einem Gewinn vor Sondereffekten von 208,0 Millionen Euro. Vorjahreszeitraum meldete Siemens Energy noch einen Verlust von 282,0 Millionen Euro.
Überraschend positiv entwickelte sich zudem der Auftragseingang, der um rund 24 Prozent auf rund 15,4 Milliarden Euro zulegte. Leider verzichtete der Vorstand auf eine Erhöhung der Jahresprognose. Einerseits könnte dies im Zusammenhang mit der Saisonalität des Energiegeschäfts im Zusammenhang stehen, anderseits könnte die Verwaltung eine weitere Konjunkturschwäche fürchten, die zur Zurückhaltung zwingt. Zudem sind bekanntlich Projektverschiebungen in Zeiten problematischer Lieferketten und fehlender Fachkräfte immer möglich.
Daher teilen wir den jüngsten Optimismus um die Siemens Energy-Aktie nur bedingt. Zweifelsfrei bewegt sich die Gesellschaft in einem Marktumfeld, welches von der Energiewende profitieren sollte, allerdings ist dies noch kein Beweis, dass mit dem Bau von Anlagen tatsächlich dauerhaft gutes Geld verdient werden kann. Als negatives Beispiel genügt ein Blick auf den Windanlagenbauer Nordex.
Wir sehen daher auch mit Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis von zwölf keine Notwendigkeit nun direkt auf den jüngsten Aufwärtstrend aufzuspringen. Vielmehr gefällt uns ein Bonus-Zertifikat mit Cap (SU2ELZ), welches am 20. Dezember 2024 ausläuft: Bleibt die bei 6,50 Euro platzierte Schwelle (Abstand aktuell rund 53 Prozent) bis dahin unverletzt, winkt eine Bonus-Rendite von 10,4 Prozent (11,9 Prozent p.a.). Kommt es hingegen zum Schwellenbruch, tilgt der Emittent in Aktien im Verhältnis eins zu eins.
Siemens Energy-Aktie (Tageschart): kräftige Erholung