Als wir Ende August 2022 über Henkel berichteten, stellten wir fest, dass die Vorzugsaktie (604843) bei damaligen Kursen um 66 Euro einen Boden gefunden hat [HIER klicken]. Tatsächlich bewegte sich das Papier anschließend tendenziell nach oben. So erreichte der Titel im Januar 2024 bei 74,70 Euro ein Zwischenhoch. Zuletzt rutschte der Titel allerdings wieder ab und notierte am gestrigen Montag wieder auf dem Niveau vom Sommer 2022, ehe es heute zu etwas größeren Kursgewinnen kam. Wir klären auf.
Die jüngsten Kursverluste entstanden vor allem, weil der Konzern mit den Zahlen für 2023 lediglich am unteren Ende der Markterwartungen lag. Allerdings zeigt schon die Umsatzentwicklung, dass ein genauerer Blick auf die Details hilfreich ist. Denn Henkel setzte mit 21,5 Milliarden Euro zwar 3,9 Prozent weniger um als im Jahr davor, allerdings sorgten Wechselkursveränderungen dabei für negative Effekte von 4,3 Prozent. Zudem verkaufte Henkel einzelne Bereiche und das komplette Russland-Geschäft, was für negative Effekte von weiteren 3,9 Prozent führte. Somit ist das verbliebene Geschäft sogar organisch um 4,2 Prozent gewachsen.
Der bereinigte Betriebsgewinn (bereinigtes Ebit) stieg gleichzeitig um gute 10,2 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Möglich war dies, da Henkel kontinuierlich Preiserhöhungen durchsetzen konnte und so die gestiegenen Ausgaben für Materialien und Logistik mehr als kompensieren konnte. Daher klettert die Ebit-Marge von 10,4 auf 11,9 Prozent.
Beim Ausblick auf 2024 erwartet Vorstandschef Carsten Knobel die Ebit-Marge in einer Bandbreite zwischen 12,0 und 13,5 Prozent, bei allerdings moderatem Umsatzwachstum von zwei bis vier Prozent. Genau dieses relativ überschaubare Umsatzplus sorgte zunächst bei den Analysten für Verunsicherung, weshalb die Aktie nach der Datenveröffentlichung abrutschte.
Allerdings muss dabei auch das wirtschaftliche Umfeld berücksichtigt werden, weshalb wir diese klare Prognose sogar sehr positiv bewerten. Zudem ist die Vorzugsaktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 und einer Dividenden-Rendite von 2,6 Prozent fundamental durchaus attraktiv bewertet, weshalb Langfristanleger an schwachen Tagen weiter zugreifen können.
Aussichtsreich ist aber auch ein Discount-Zertifikat (SV7Q6P) mit Bewertungstag am 20. Dezember 2024 und Cap bei 75 Euro. Geht die Aktie unter dem Cap durchs Ziel, kaufen Anleger den Titel zu 66,97 Euro, was einem Rabatt von rund fünf Prozent entspricht. Klettert die Aktie zum Stichtag aber über das Cap-Niveau, dann erhalten Anleger exakt 75 Euro ausbezahlt. Daraus ergibt sich eine Maximalrendite von zwölf Prozent oder hochgerechneten 14,6 Prozent p.a., die über den entgangenen Aktienkauf hinwegtröstet.
Henkel-Aktie (Vorzüge, Tageschart): auf Erholungskurs