Unsere negative Einschätzung zur Delivery Hero-Aktie (A2E4K4) hatten wir bei Plusvisionen mehrfach [zuletzt HIER, bitte klicken] zum Ausdruck gebracht. Tatsächlich ist die ehemalige DAX-Aktie inzwischen wieder einmal ein neues Rekordtief markiert. Bis auf 14,92 Euro war das Papier am heutigen Montag abgerutscht, nachdem es Gerüchte über einen gescheiterten Verkauf von Geschäftsaktivitäten gab und neue Geschäftszahlen vorgelegt wurden. Wir klären auf.
Erst vor wenigen Tagen hat Delivery Hero gemeldet, seine Beteiligung an der britischen Lieferplattform Deliveroo – nach einer Haltedauer von rund zwei Jahren – verkauft zu haben. Das Engagement erwies sich dabei als millionenschweres Verlustgeschäft, zumal Delivery Hero den Käufern auch noch einen Abschlag von rund siegen Prozent auf den aktuellen Deliveroo-Kurs gewähren musste. Immerhin spielte der Deal aber rund 677 Millionen Pfund in die Kasse.
Verkauft werden soll aber auch das Foodpanda-Geschäft in ausgewählten Märkten Südostasiens. Hier laufen schon geraume Zeit entsprechende Verhandlungen. Nun sorgte aber die Business Times aus Singapur für den neuerlichen Kurseinbruch. Denn das Papier berichtete, dass die Verhandlungen mit einem potentiellen Käufer gescheitert seien.
Das Delivery Hero-Management reagierte schnell und teilte per Adhoc-Meldung mit, dass die Verhandlungen weiterlaufen und das Gerücht schlicht falsch sei. Immerhin konnte sich die Aktie anschließend vom Tagestief lösen und wieder der 20-Euro-Marke annähern. Eine nachhaltige Trendwende war dies aber nicht, wie die Entwicklung am heutigen Montag zeigte.
Eine nachhaltige Trendwende kann der Titel ohnehin nur vollziehen, wenn das Unternehmen tatsächlich echte Gewinne schreibt. Bislang sind lediglich auf der um Sondereffekte bereinigten operativen Ebene (Ebitda) Gewinne vom Unternehmen in Aussicht gestellt worden. Dies gilt auch für 2024. Hier soll das bereinigte Ebitda zwischen 725 und 775 Millionen Euro erreichen, nachdem im Q4 am heutigen Montag relativ ordentliche Zuwächse beim Bruttowarenwert und beim Umsatz gemeldet wurden.
Zwar erholte sich der Delivery-Kurs vorbörslich und im frühen Xetra-Handel. Schon nach wenigen Handel Minuten generierte der Titel aber das bereits genannte Tief und scheint weiterhin eher zur Schwäche zu neigen. Direktengagements bleiben daher den extrem risikofreudigen Anlegern vorbehalten.
Als ausichstreich stufen wir hingegen ein Reverse Bonus-Zertifikat (PC1ZKX). Es bringt eine Bonus-Rendite von 10,1 Prozent oder hochgerechneten 11,3 Prozent p.a., wenn die Delivery-Aktie bis zum 20. Dezember 2024 stets unter 34 Euro (Abstand aktuell: 112 Prozent) verweilt. Gelingt dies nicht, dann droht Anlegern ein Minus, da die Kursgewinne der Aktie in Verluste beim Zertifikat gewandelt werden. Ein Anstieg über 34 Euro scheint aber auch charttechnisch unwahrscheinlich, da auf dem Weg dahin nahezu unzählige Widerstände warten.
Delivery Hero-Aktie (Tageschart): neuerlicher Schwächeanfall
