Rubrik: Börsenvisionen

Unglaubliche Zustände bei SGL Carbon. Erst wird die Jahresprognose bestätigt – um sie wenig später wieder zu kassieren. Der Vorstandsvorsitzende tritte umgehend zurück (zum Glück) – oder wird gefeuert. Wie auch immer, die Aktie wird zu Recht krass abgestraft. Das Papier von SGL Carbon befindet sich seit Jahren im Abwärtstrend, obwohl Anleger bei den Zukunftsprodukten doch etwas anderes vermuten sollten. Wie geht es nun weiter?

Der Sportartikel- und Lifestyle-Konzern Puma hat ein sehr erfolgreiches erstes Halbjahr hinter sich. Die Geschäftsleitung ist zuversichtlich für die zweite Jahreshälfte. Die Aktie befindet sich charttechnisch in einem intakten Aufwärtstrend. Allerdings ist sie nicht mehr ganz günstig. Aber es gibt ein großes Plus. Sollten Anleger trotz der hohen Bewertung noch einsteigen?

Die Beteiligungsgesellschaft Mountain Alliance führt derzeit eine Kapitalerhöhung durch. Sie muss ein Erfolg werden, da sonst das Geld knapp werden könnte. Allerdings notiert die Aktie dieser Tage unter dem Bezugspreis … Oder dem Unternehmen gelingt endlich der gute Verkauf einer Beteiligung, damit sich die Kasse wieder füllt. Einige spannende Unternehmen befinden sich im Portfolio.

Der Fußball-Verein Unterhaching strebt an die Börse. Derzeit spielt Haching in der dritten Liga hat aber langfristig Ambitionen auf die zweite Liga. Um den Plan zu realisieren wird das Geld aus dem Börsengang benötigt. Ist die Aktie in Investment wert oder ist sie vor allem ein Fanartikel? Präsident Manfred Schwabl muss das Kunsstück gelingen die Bodenständigkeit zu bewahren und gleichzeitig den Verein zu professionalisieren.

Der Gold-Preis schickt sich an den jahrelangen Seitwärtstrend nach oben zu verlassen. Wird das tatsächlich gelingen? Wäre das eine Warnung vor einer neuen Krise? Schließlich läuft es in Europa gerade alles andere als gut und der Konflikt zwischen den USA und dem Iran verschärft sich weiter. Was auch zur Unsicherheit beträgt: Sowohl die US-Notenbank als auch die Europäische Zentralbank werden ihre Geldpolitik wohl lockern müssen.

Pantaflix produziert nun auch für Netflix: Anke Engelke spielt in einer Tragikomödie eine Trauerrednerin. Hält sie damit auch die Trauerrede für die Pantaflix-Aktie? Im vergangenen Jahr war die Aktie grandios abgestürzt, obwohl Pantaflix zuvor als das „deutsche Netflix“ gefeiert worden war. Ist das Papier noch vor einem neuerlichen Absturz zu retten? Zweifel bleiben, weil die Gewinnaussichten mau sind.

Die Wirecard-Aktie hat seit Februar eine beträchtliche Hausse hingelegt. Positiv: Dabei wurde auch ein kürzerfristiger Abwärtstrend (seit Oktober 2018) und die 200-Tage-Durchschnittslinie überschritten. Negativ: Am 24. April hat es ein kleines Gap (Kurslücke) bei 125 Euro gerissen. Wird dieses noch geschlossen? Die Börse mag keine offenen Gaps. Zudem steht charttechnisch eine Grundsatzentscheidung an: Die Wirecard-Aktie stößt an den mittelfristigen Abwärtstrend.

Der Batteriehersteller Akasol will im laufenden Jahr seinen Umsatz verdreifachen. Die Börse feiert das mit einem kräftigen Kursanstieg. Generell scheint die Börse wieder Gefallen an Akku-Produzenten zu finden. Folgt nach der Ernüchterung nun wieder eine neue Euphoriephase? Über mangelnde Fantasie braucht sich die Branche nicht zu beklagen. Aber reicht das auf Dauer? Wie ist es um die Bewertung von Akasol bestimmt?

Der Elektro-Autobauer Tesla aus Kalifornien hat im ersten Quartal gut 30 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorquartal. Die Aktie belastet das zwar, aber die Bewertung hält sich auf hohem Niveau. Zweifel scheint es bei der Tesla-Aktie nicht wirklich zu geben, auch nicht dann, wenn der Absatz einbricht. Wer stützt das Papier oder was verhindert den Absturz?

Die Deutsche Bank schafft es erstmals seit 2014 wieder einen Nettogewinn zu erwirtschaften. Er beträgt 341 Millionen Euro, nach einem Verlust von 735 Millionen Euro im Vorjahr. Im vierten Quartal sieht es schon wieder nicht so gut aus. Da beziffert sich der Verlust auf 409 Millionen Euro. Und was macht die Aktie? Sollten Anleger schon wieder zugreifen – und hoffen? Hoffnung ist sehr wichtig bei der Deutschen Bank.

Tesla-Chef Elon Musk warnt in einem Blog-Beitrag vor extrem schwierigen Herausforderungen für das Unternehmen. Die Fahrzeuge seien zu teuer und die Kosten wohl zu hoch. Sieben Prozent der Belegschaft müssen nun gehen. Was den Gewinn für das vierte Quartal angeht hofft Musk auf ungewöhnliche unternehmerische Mittel. Die verliert zwar (vorbörslich) empfindlich an Wert, aber auf lange Sicht hat sie sich bislang wacker gehalten, angesichts einer steilen Bewertung.

Deutsche Bank und die Commerzbank sollen, so Gerüchte, nach dem Willen der Bundesregierung fusionieren. Könnte das die Lösung für die chronisch ertragsschwachen Banken sein? Die Börse vergibt Kursgewinne, obwohl diese Fusionsfantasien keineswegs neu sind. Vielleicht sind die Aktien beider Institute nach den herben Kursverlusten der jüngsten Vergangenenheit einfach nur reif für eine technische Erholung?