Autor: Thomas Schumm

Wir haben ja Krieg dieser Tag, Währungskrieg. Zumindest wird so gesprochen. Was passiert ist: – Der Euro steigt wieder gegenüber dem Dollar. Hauptgrund sind hier wohl die besseren Konjunkturaussichten im Vergleich zu den Vereinigten Staaten. Die Leitzinsen befinden sich in Europa auch schon auf dem Nullpunkt. – Die Japaner haben dieser Tage den Leitzins auf Null gesenkt und pumpen Geld ins System und den Deflationsdruck und die Yen-Aufwertung zu mildern. – Die Amerikaner haben angekündigt ihre Geldpolitik weiter zu lockern — ist das überhaupt noch möglich? –, sollte sich die dortige Konjunktur nicht bald auf den Pfad der Erholung begeben.…

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Der Euro bleibt seiner derzeitigen Linie treu: Er steigt, was überrascht. Schließlich wird dieser Tage oft über einen möglichen Staatsbankrott Irlands gesprochen. Und dann sind da noch Portugal, Spanien und Griechenland. Aber offenbar wird dem Patienten Euro eine schnellere Genesung zugetraut als dem Patienten Dollar. Beide liegen ja eigentlich auf dem Krankenbett, wenn auch in unterschiedlichen Stationen. Dem Euro hält man die gute europäische Konjunkturentwicklung zugute. Beim Dollar hingegen befürchtet man, dass weitere Liquiditätsinfusionen zur Belebung der amerikanischen Wirtschaft nötig sind. Es sieht auch nicht so aus, als würde der Dollar in Kürze wieder erstarken.

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Welch‘ ein grandioser Film über das allmähliche Ende des Parketthandels in Chicago oder die Börse und ihre Akteure überhaupt. Instinktsicher trifft Regisseur James Allen Smith immer wieder den Nerv. Ihm vertrauen sich die Trader offenbar an und sagen Dinge, wie für die Ewigkeit der Börsenwelt und öffnen auch schon mal den heimischen Waffenschrank. [Ich liebe die Amerikaner für ihren Hang zum Unkonventionellen und natürlich zu ihren Flinten und Pistolen.] Mike Walsh, ein Trader: „Viele von uns haben so gut wie keine Bildung“. Da passt es ins Bild, dass es in dem Film von „fuck“  und „fucking“ nur so kracht. Wobei…

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Ja ham‘ wir denn schon Weihnachten? Angesichts der Temperaturen draußen möchte man diese fast meinen, aber es ist noch nicht so weit. Da verwundert es umso mehr, was die GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) heute zu verkünden hat: Der Deutsche kauft wieder. Etwas vergleichbares kennt man eigentlich nur aus den frühen Wiedervereinigungszeiten. Die Älteren werden sich noch erinnern können, die Jüngeren kennen es vielleicht aus Erzählungen. Damals war der Konsum eine tragende Säule der deutschen Wirtschaftsentwicklung — wirklich! So kann es weitergehen, zumal es auf der Kasse ohnehin kaum noch etwas für das vielleicht vorhandene Ersparte gibt — und vielleicht in…

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Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn wird noch zum Überbringer guter Nachrichten: „Das konjunkturelle Hoch hält an.“ Das Ifo-Geschäftsklima, eine Umfrage unter 7000 Unternehmen, verbesserte sich im September den vierten Monat in Folge.  Es erreicht sogar den höchsten Stand seit Juni 2007, eine Zeit, die weit vor der Lehman-Pleite liegt. Vor allem bei den Einzelhändlern scheint es besser zu laufen, so gut wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Chapeau! Wer hätte gedacht, dass sich diese Branche jemals wieder berappelt. Aber was will man auch schon mit seinem Geld machen, wenn es weltweit kaum noch eine erkleckliche Rendite für die einzugehenden Risiken gibt und…

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Was für eine Soße? Dabei macht die Soße doch bekanntlich den Geschmack. Aber auf den Geschmack da kommen die Börsianer derzeit gar nicht. Mal sind die Konjunkturdaten gut, mal weniger gut. Mal wird Double Dip für tot erklärt, dann ist Double Dip wieder angesagt, je nachdem. So bewegt sich der Aktienmarkt seitwärts und es hat auch nicht den Anschein, als ob sich daran etwas ändern könnte. Auch am deutschen Rentenmarkt scheint das eben erst eingestzte Sinken der Kurse (Anstieg der Renditen) schon wieder beendet — was normalerweise ein Anzeichen einer sich bessernden Konjunktur ist, aber was ist schon normal in…

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Das Beruhigende: Es ist wie seit Jahrtausenden. Sind die Staatskassen leer und wahlweise steigen auch noch die Preise für Edelmetalle (beziehungsweise der Preis für Papiergeld sinkt), dann passierte historisch meist folgendes: Der Gehalt von Gold oder Silber in den Münzen (Zahlungsmitteln) wurde verringert. Gut, das Geld war dann zwar weniger wert, aber der Staatskasse tat es doch gut. Und was die alten Römer konnten, das können die Beamten im Berliner Bundesfinanzministerium (BMF) schon lange. Nachdem die Preise für Gold und Silber derzeit wieder ihre Bergfahrt aufgenommen haben, die Marktteilnehmer sind mal wieder besorgt wegen der Weltkonjunktur und deshalb auch wegen…

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In Konrad Hummlers famosen neuen Anlagekommentar 272 geht es richtig zur Sache. Ausgangspunkt ist die Frage: Warum ist Geld nichts mehr wert beziehungsweise warum bringt Kapital keine Renditen mehr? Konrad Hummler macht als Grund tiefgreifende strukturelle Probleme bei den großen Industriestaaten aus, wie eine extrem stimulierende Geld- und Fiskalpolitik, Quantitative Easing und etwa die Abkehr von einer Exit-Strategie zur Beendigung des Quantitative Easing. Er vermutet auch, dass sich unter der Führung des Dollars, gemeinsam mit dem Yen und dem Euro ein Art Tiefstzinskartell gebildet habe. Seine Vorhersage lautet deshalb, dass sich die Gewichte aufgrund der von den entwickelten Nationen und…

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Ist es mal wieder soweit? Kennt der Wahnsinn keine Grenzen mehr? Heute sank die deutsche Umlaufrendite auf 1,87 Prozent. Zehnjährige Bundesanleihen rentieren nur noch mit 2,12 Prozent. Die Erkenntnis, die sich jetzt und hier durchsetzt: Geld ist nichts mehr wert, wenn man den Zins als Preis für das Geld unterstellt. DA KANN MAN JA SEINE KRÖTEN GLEICH VERSCHENKEN! [Entschuldigung, aber das muss einmal gesagt werden. Is doch wahr.] Und schuld sind — wieder einmal, möchte man fast sagen — die Amerikaner. Ihre Wirtschaft kommt einfach nicht in Gang. Heute waren es die Auftragseingänge für langlebige Güter, die enttäuschten. Da geht…

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Die Hausse bei deutschen Anleihen setzt sich fort. Auch heute ging es wieder mit dem Bund-Future steil nach oben und mit den Renditen nach unten. Die Umlaufrendite knackte die Marke von 2 Prozent nach unten und notiert nun bei 1,97 Prozent. Wer sein Geld für zehn Jahre dem deutschen Staat leiht bekommt dafür derzeit nur noch 2,28 Prozent pro Jahr. Es gab Zeiten, da wären solche Zinssätze noch nicht einmal als Tagesgeld akzeptiert worden. Aber die Anleger sind nach den jüngsten negativen Konjunkturdaten wohl nicht mehr bereit irgendwelche Risiken einzugehen und geben sich deshalb auch mit Mickerrenditen als Preis für…

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Eigentlich lief es mit dem DAX ganz gut heute. Bis, ja bis aus den USA Konjunkturdaten kamen. Da ging er in die Knie, der DAX. Zu schlecht fielen erneut die Zahlen aus. Mit der US-Wirtschaft läuft es einfach nicht. Diesmal war es der Philly-Fed-Index. Er knickte deutlich ein — eigentlich hatten Analysten einen Anstieg erwartet. So kam es wie es meistens kommt: Der Dow fällt — und wenn der Dow fällt, gibt auch der DAX nach. Für den DAX wird es nun wieder brenslig. Der kurzfristige Aufwärtstrend ist in Gefahr, sollte es mit den Kursen weiter abwärts gehen. Nächster Halt…

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Man geht auch heute wieder long beim Bund-Future, sprich es werden nach wie vor Bundesanleihen gekauft. Obwohl die Renditen für 10-jährige durch die Kaufwut nur noch 2,33 Prozent betragen, werden die Bestände offenbar weiter aufgestockt. Das verstehe nur, wer an weiter schwierige wirtschaftliche Zeit verbunden mit einer Deflation (also nicht Herr Westerwelle) glaubt. Deflation? Inflation? Die Inflationsrate lag in der Eurozone im Juli bei 1,7 Plus im Jahresvergleich. Hauptgrund für den höheren Anstieg gegenüber Juni (plus 1,4 Prozent) waren gestiegene Energiepreise. Ohnehin sanken die Preise im Monatsvergleich Juni Juli um 0,3 Prozent. Zumindest von Inflation ist nichts zu spüren. Eher…

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