Autor: Thomas Schumm

Führer war eine Bank eine Bank eine Bank. Führer hat eine Bank Geld verliehen. Sie tat das meist mit großer Sorgfalt, schließlich hing davon das eigene Überleben ab. Denn es galt die Regel: Nur ein guter Schuldner kann sein Geld auch zurückzahlen. Und ergänzend: Ist der Schuldner weniger gut, dann muss dieser als Ausgleich dafür höhere Zinsen zahlen, sozusagen als Risikozuschlag. Und heute? Man weiß es nicht mehr so recht. Da wurde wohl Geld an Griechenland verliehen; dafür hat man auch gerne die höheren Zinsen eingenommen, ein Risiko will man dafür aber anscheinend nicht tragen. Der Vertragsentwurf für den neuen…

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Was mich beim Fall Weber wundert: Es wird darüber gemutmaßt, wer wohl sein künftiger Arbeitgeber sein wird, es wird geunkt, dass es für die Bundeskanzlerin peinlich sei, es wird beklagt, dass Deutschland, wenn es um internationale Posten gegeht, sich meist recht ungeschickt anstellt, aber über die Gründe, warum Axel Weber den Bettel hinwirft, darüber hört und liest man gar nichts oder nur wenig. Könnte es sein, dass Axel Weber genug hat vom politischen Gezerre um den Euro? Dass er mit seinen Mahnungen hinsichtlich dem Ankauf von zweifelhaften Anleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) meist nur Kopfschütteln hervorruft. Den Gelddruckereien einzelner…

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In wenigen Tagen steht ein neuer EU-Gipfel an und am 24. und 25. März tagt der EU-Rat. Spätestens dort sollen weitreichende Stabilisierungsmaßnahmen für die Euro-Zone beschlossen werden. Im Kern geht es dabei um die Frage: Was passiert mit all den Schulden in der Euro-Zone? Wie können diese in Zukunft finanziert werden. Im Einzelnen: Soll das effektive Kreditvolumen des EU-Rettungsfonds (EFSF) von 250 auf 440 Milliarden Euro ausgeweitet werden? Soll die Europäische Zentralbank (EZB) weiter notleidende Anleihen aufkaufen? Sollen klamme Staaten vom Rettungsfonds Kredite bekommen, um selbst Anleihen zurückkaufen zu können. Da diese an den Märkten meist mit deutlichen Abschlag gehandelt…

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Der Wirtschaftsboom in Deutschland geht weiter, zunächst jedenfalls. Im Januar steig der Ifo-Geschäftsklimaindex zum vierten Mal in Folge. „Die deutsche Wirtschaft startet schwungvoll in das neue Jahr“, konstatiert Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Auch Jörg Zeuner, Chefvolkswirt des Liechtensteiner Vermögensverwalters, VP Bank, ist zuversichtlich, was die weitere Entwicklung Deutschlands (zumindest im ersten Halbjahr) und auch der Weltwirtschaft angeht. Er hat dafür sieben Thesen: Erstens: Internationale Wettbewerbsfähigkeit durch Lohnzurückhaltung Deutschland hat sich im Vergleich mit anderen Euroländern im zurückliegenden Jahrzehnt einen erheblichen Vorteil bei den Lohnstückkosten erarbeitet. Während diese in Frankreich um 20 Prozent und in Griechenland, Italien und Spanien um über 30…

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Die wirtschaftliche Entwicklung der Schwellenländer zählt ja zu den erstaunlichsten Dingen in den vergangenen Jahren. Ganz besonders auch wie diese die Finanzkrise überstanden haben. China etwa wuchs im zurückliegenden Jahr um 10,3 Prozent. Und trotz geldpolitischer Straffung hat es sich im vierten Quartal nochmals auf 9,8 Prozent (Jahresbasis) beschleunigt. Die Sorgen vor einer weiteren Geldverknappung durch die chinesische Notenbank werden dadurch nicht kleiner. Abzulesen ist das auch am chinesischen Aktienmarkt, der zuletzt nicht sehr viel hermachte. Ein ähnliches Bild in Brasilien. Auch dort boomt die Wirtschaft. Am Mittwoch hat die brasilianische Notenbank den Leitzins um 50 Basispunkte auf 11,25 Prozent…

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Ich fürchte, wir brauchen eine Agenda 2020 für den Euro beziehungsweise für Europa und vor allem jemanden vom Format des Alt-Bundeskanzlers Gerhard Schröder, der diese durchsetzt. So wie jetzt geht es nicht weiter. Der Euro ist nur noch Gemurkse. Will man ihn nun bedingungslos halten oder bedingungslos aufgeben. Wenn man ihn halten will, sollte die Eurozone dies klar kommunizieren und danach handeln. Für mich heißt das: Euro-Anleihen sind unumgänglich. Diese werden notfalls auch von der Europäischen Zentralbank (EZB) — entsprechend der Fed — in die Bilanz genommen. Dadurch werden die Zinsen — künstlich — niedrig gehalten und wir können dann…

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In Deutschland steigen die Renditen. Für zehnjährige Bunds gibt es inzwischen wieder 2,93 Prozent. Das ist schon wieder rund ein Prozent mehr als noch im Sommer. Der bisherige Mechanismus wenn-in-der-Euroland-Peripherie-schlecht-läuft-dann-ist-das-gut-für-Bunds funktioniert nicht mehr. Die Märkte preisen nun das gesamtschuldnerische Haften Deutschland in der Eurozone ein. Eure(o) Schulden sind auch unsere Schulden, ob mit oder ohne Euro-Anleihen. Deutschland wird für die Schulden der andern aufkommen müssen, ob über den Rettungschirm oder Euro-Anleihen über höhere Zinsen hierzulande. Wenn Deutschland für Euro-Anleihen (etwas ähnliches kommt ja über den Rettungschirm) geradestehen muss, dann wird wohl keiner mehr Bunds zu geringeren Renditen mehr kaufen, oder?…

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Ich liebe diese Zahlen. Noch nicht sehr lange, aber seit einiger Zeit: zweifellos. Sie haben ihren deprimierenden Charakter verloren, ihre Tristesse. Nun verbeiten die deutschen Arbeitslosenzahlen Zuversicht. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im November um 14000 auf 2931000 gesunken. Das waren 284000 weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Und der BA-Chef Frank-Jürgen Weise sagt: „Der Arbeitsmarkt profitiert von der guten Konjunktur. Die Arbeitslosigkeit sinkt, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und die Erwerbstätigkeit nehmen erneut deutlich zu, und auch die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt.“ Nach den entbehrungsreichen Jahren vor allem des…

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Heute im Bundestag. Generaldebatte. Bundeskanzlerin Merkel spricht. Sie spricht über den Euro. Sie inszeniert sich als Euro-Retterin und wettert gegen die Opposition [in eigener Sache: Ich habe grundsätzlich keine Präferenzen für eine Partei.]. Das geht so: „… als es im Frühjahr darum ging, dass Verantwortung gezeigt werden muss, da haben sie [die SPD] unter fadenscheinigen Begründungen sich enthalten, zweimal enthalten in einer zentralen Stunde Europas, darüber wird die Geschichte richten, meine Damen und Herren, was man davon zu halten hat.“ Tja … Schweigen. Was soll man dazu sagen, über so viel Chuzpe. Ich bin erschüttert. Erinnern wir uns: Es war…

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Die keltische Krankheit scheint noch nicht ausgeschwitzt zu sein an den Börsen. Heute geht es abwärts (wohl zusätzlich begünstigt durch den Konflikt in Korea) mit dem DAX, dem Euro (deutlich) und mit spanischen, portugisischen, italienischen Staatsanleihen. Grassiert der Virus? Hoffentlich nicht, aber ganz ausschließen kann man es auch nicht. Schön, dass in dieser Situation die deutschen Konsumenten wieder Mut fassen und scheinbar ihren jahrelangen Käuferstreik beenden [was soll man auch machen mit seinem Geld angesichts von Mickerzinsen und immer neune Staatsbankrotten?]. Sie greifen wieder zu wie die GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) ermittelt hat. Aber so war das schon immer: Wer…

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Erst Griechenland, jetzt Irland. Die Iren werden es ohne Hilfe nicht schaffen. Außer: Sie lassen den Euro Euro sein oder was dann davon übrig ist. Wobei die irische Situation eine ganz andere ist als in Griechenland. Griechenland hat ein Wettbewerbsproblem verbunden mit jahrelangem Schendrian. Irland hingegen war kürzlich noch der „irische Tiger“ mit einer boomenden Konjunktur mit sensationellen Wachstumsraten. Und hier beginnen die irischen Probleme: Es wurde gebaut und gebaut und gebaut … Und mit Immobilien spekuliert und spektuliert und spekuliert … Und alles auf Pump und nochmal auf Pump und nochmal auf Pump … Ein Klassiker, der wie endet?…

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„Wer heute gut schlafen will, braucht Aktien. Denn wo sollen die Renditen sonst herkommen? Wer Risiko will, der braucht Bonds!“ von Christoph Bruns, Loys

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