Autor: Thomas Schumm

Heute im Bundestag. Generaldebatte. Bundeskanzlerin Merkel spricht. Sie spricht über den Euro. Sie inszeniert sich als Euro-Retterin und wettert gegen die Opposition [in eigener Sache: Ich habe grundsätzlich keine Präferenzen für eine Partei.]. Das geht so: „… als es im Frühjahr darum ging, dass Verantwortung gezeigt werden muss, da haben sie [die SPD] unter fadenscheinigen Begründungen sich enthalten, zweimal enthalten in einer zentralen Stunde Europas, darüber wird die Geschichte richten, meine Damen und Herren, was man davon zu halten hat.“ Tja … Schweigen. Was soll man dazu sagen, über so viel Chuzpe. Ich bin erschüttert. Erinnern wir uns: Es war…

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Die keltische Krankheit scheint noch nicht ausgeschwitzt zu sein an den Börsen. Heute geht es abwärts (wohl zusätzlich begünstigt durch den Konflikt in Korea) mit dem DAX, dem Euro (deutlich) und mit spanischen, portugisischen, italienischen Staatsanleihen. Grassiert der Virus? Hoffentlich nicht, aber ganz ausschließen kann man es auch nicht. Schön, dass in dieser Situation die deutschen Konsumenten wieder Mut fassen und scheinbar ihren jahrelangen Käuferstreik beenden [was soll man auch machen mit seinem Geld angesichts von Mickerzinsen und immer neune Staatsbankrotten?]. Sie greifen wieder zu wie die GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) ermittelt hat. Aber so war das schon immer: Wer…

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Erst Griechenland, jetzt Irland. Die Iren werden es ohne Hilfe nicht schaffen. Außer: Sie lassen den Euro Euro sein oder was dann davon übrig ist. Wobei die irische Situation eine ganz andere ist als in Griechenland. Griechenland hat ein Wettbewerbsproblem verbunden mit jahrelangem Schendrian. Irland hingegen war kürzlich noch der „irische Tiger“ mit einer boomenden Konjunktur mit sensationellen Wachstumsraten. Und hier beginnen die irischen Probleme: Es wurde gebaut und gebaut und gebaut … Und mit Immobilien spekuliert und spektuliert und spekuliert … Und alles auf Pump und nochmal auf Pump und nochmal auf Pump … Ein Klassiker, der wie endet?…

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„Wer heute gut schlafen will, braucht Aktien. Denn wo sollen die Renditen sonst herkommen? Wer Risiko will, der braucht Bonds!“ von Christoph Bruns, Loys

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Erst mal: Prost! Den Schreck muss man in der Tat erstmal mit einem klebrig-dunklen Guinness hinunterspülen. In den vergangenen Tagen ist die Vermutung schon fast zur Gewissheit geworden: Irland, der einstige keltische Tiger, ist pleite. Irische Anleihen ist sind so richtig abgestützt, selbst wenn diese noch unter den bestehen europäischen Rettungsschirm fallen. Heute ging es allerdings mit den Kursen wieder stramm nach oben. Irland soll gerettet werden, so Gerüchte, von Europa, vom Internationalen Währungsfonds (IWF). Obwohl Irland angeblich keinen Finanzierungsbedarf mehr in diesem Jahr hat, soll in der kommenden Woche schon ein 80-Milliarden-Euro-Rettungspaket bereitstehen. Klassischerweise gibt es ja für Staaten…

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Alle Welt jammert wegen einer möglichen kommenden Inflation. Klar, dass dann Gold steigt. Und es ist wie immer: Die einen sagen, es gehe noch weiter nach oben, der Aufstieg habe gerade erst begonnen und die anderen sehen das Ende der Hausse. Alles Übertreibung, ihr Argument. Was jedem bewußt sein sollte: Der Goldmarkt ist sehr klein und mithin anfällig für Schwankungen. Und: Wer Gold als Versicherung gekauft hat, der lässt sich auch durch Rückschläge nicht verunsichern.

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Ich weiß nicht? Sollte man das wirklich machen? Weltbank-Chef Robert Zoellick schlägt jetzt vor, eine neues Weltwährungssystem (eine neue Reservewährung anstatt dem Dollar) aus Euro, Dollar, Pfund, Yen, Renminbi zu schaffen und diese an den Goldpreis zu koppeln. Eine Art neuer Goldstandard (Bretton Woods). Aber: Was spiegelt der Goldpreis wirklich wieder? Angebot und Nachfrage? Inflationserwartungen? Die Angst vor einem Zusammenbruch des Weltfinanzsystems? Krude Spekulationen? Bei Überlegungen wie die von Herrn Zoellick  sollte nicht vergessen werden, dass der Goldmarkt recht klein ist und zum großen Teil durch die Stimmungen der Marktteilnehmer und das Angebot der Minen oder wahlweise der Verkäufe der…

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Weil jetzt bald Thanksgiving in den USA ist [am 25. November] und Herr Bernankes so gar nicht damit aufhört Amerika und die Welt mit frisch gedruckten Dollars zu beglücken, fühle ich mich unweigerlich wieder an diese Geschichte mit dem Bauern und dem Truthahn [wahlweise Truthuhn] erinnert.  Wie ging die doch gleich? So: Der Bauer bekam einen kleinen Truthahn. Er kümmert sich lange Zeit rührend um das Tierchen. Füttert und pflegt es ordentlich. Schließlich soll es ja gut gedeien. Auch das Tier ist richtig glücklich. Was für ein Leben denkt es sich. Besser kann es gar nicht sein. Ich muss mich…

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In den vergangenen zehn Jahren waren Aktien ja nicht unbedingt das, was man als gute Anlage betrachtet. Mit Aktien gab es aufgrund von Rückschlägen und Crashs im besten Fall wenig oder nichts zu verdienen und häufig war es sogar so, dass unter dem Strich ein Verlust stand. Dagegen waren „risikofrei“ Anlagen wie Staatsanleihen meist die bessere Wahl. Dabei verspricht doch die Theorie etwas ganz anderes: Wer ein höhere Risiko eingeht, also mithin in ein Unternehmen mit dem entsprechenden unternehmerischen Risiko investiert, dem steht auch eine höhere Rendite zu. Wenn dem anders wäre, würde (stark vereinfacht) ja sonst niemand ein Unternehmen…

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Die Angst Deflation weist derzeit eindeutig deflationäre Tendenzen auf. Das heißt, die Angst vor Deflation scheint zu schwinden. Heute verkaufte The Treasury erstmals in der Geschichte der Auktionen Treasury Inflation Protected Securities (TIPS), also inflationsgeschützte US-Staatsanleihen, mit einer negativen Rendite von 0,55 Prozent. Das kann man getrost als Hinweis darauf nehmen, dass der Markt davon ausgeht, der US-Notenbank (Fed) werde es gelingen, durch ihr zweites Quantitative Easing Programm (QE2 — Käufe von Staatsanleihen, vulgo: Geld drucken)  Inflation zu erzeugen. Auch sonst am US-Anleihenmarkt gibt es Anzeichen dafür: Die Rendite der 30-jährigen Treasuries erhöhte sich jüngst um rund 50 Basispunkte. Deflation…

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Der DAX ist derzeit richtig schön anzusehen. Da komme (fast), was da wolle, ob eine Leitzinserhöhung in China, ein eigentlich gar nicht so guter ZEW-Konjunkturindikator, der aber besser als erwartet ausgefallen ist, und trotzdem geht es mit unserem guten alten DAX weiter nach oben, leicht zumindest. Das zeugt von Stabilität, von Robustheit, wie sie von Börsianern geschätzt wird. Klar, die Krise ist noch nicht vorbei, wie dies auch heute EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark wieder betont, aber die deutsche Wirtschaft kam doch bislang mit der Bewältigung derselben ziemlich gut zurecht. Angesichts des nun anspringenden Binnenkonsum kann man sich sogar über einen selbstragenden…

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Die gute Nachricht ist: Die amerikanische Notenbank (Fed) pumpt weiter Geld ins System. Das freut die Börsen, auch den DAX. Er überspringt heute eine wichtige charttechnische Marke. Bei rund 6400 Punkten verläuft die obere Begrenzungslinie des bisherigen leicht aufwärtsverlaufenden Seitwärtstrends. Hinzu kommen recht gute Unternehmensmeldungen (Quartalszahlen bei Intel und JP Morgan). Hieraus könnte man schließen, dass die deflationären Gefahren für die Weltwirtschaft vielleicht doch nicht so groß sind wie vermutet. Aber egal, die Fed pumpt in jedem Fall. Womöglich ist es ja das, was die Börsen freut. Die schlechte Nachricht ist: Die amerikanische Notenbank (Fed) pumpt weiter Geld ins System.…

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