Autor: Thomas Schumm

Ach geht es uns gut. Ja. Tatsächlich. Die Konjunktur brummt. Wer hätte das gedacht. „Deutschland wird im zweiten Halbjahr der wichtigste Konjunkturtreiber der Euro-Zone sein“, jubelt Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson zu einer Umfrage unter rund 1000 Unternehmen. Deutschland, deine Exporte. Doch es ziehen ein paar Wölkchen auf am sommerlichen Wirtschaftshimmel. In den USA und in China zeichnet sich bereits ein Wachstumsverlangsamung ab. Der Gutgehgipfel könnte somit schon wieder überschritten sein. Den DAX kümmert der (vielleicht) trübe Ausblick wenig, er ist ganz im hier und jetzt und steigt, trotz Wall-Street-Depression [US-Notenbankchef Bernake hatte von einer außergewöhnlich unsicheren Konjunkturlage gesprochen]. Gefragt sind auch…

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Wie ist es derzeit um die Anlegerpsyche bestellt? Fassen wir zusammen: 1. Der DAX reagiert äußerst sensibel auf Unternehmensmeldungen. Fällt heute. 2. Spanien kommt bei der heutigen Anleihenemission günstiger weg. 2,33 Prozent anstatt 2,83 Prozent im Juni für 18 Monate. 3. Griechenland muss für 13 Wochen(!) 4,05 Prozent bezahlen. Im April waren es noch 3,65 Prozent. 4. Bei uns legt die Umlaufrendite auf 2,31 Prozent zu. 5. Der Euro verliert leicht. 6. Gold legt etwas zu. Was sagt uns das alles? Die Anleger bleiben nervös und wissen nicht so recht, in welche Richtung sie laufen sollen. Die ganz große Aufgeregtheit…

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Der Chinese liebt offenbar deutsche Autos. Gut so! Tun wir ja auch. Die Marke mit dem weiß-blauen Propeller auf dem Kühler verkauft sich in China anscheinend so prächtig, dass die dortige Produktion nicht mehr ausreicht, den Bedarf zu decken. Jetzt muss wohl Nachschub aus hiesiger Produktion kommen. Wer hätte sich das noch zu Zeiten der Abwackprämie gedacht. Deutsche Luxusautohersteller [den Volkswagen-Konzern kann man dazu ja auch schon fast zählen] beim Gasgeben. BMW erwartet: „Eine noch stärkere Verbesserung des Konzernergebnisses vor Steuern im Vergleich zum Vorjahr.“ Die Autoaktien BMW, Daimler und Volkswagen waren an der Börse heute deshalb extrem begehrt. Blickt…

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… and the index is high. Na ja, zeitweise jedenfalls. Dauerhaft steigen derzeit wohl nur die Temperaturen. Alles wartet auf die ersten Ergebnisse der anstehenden Ergebnissaison, was sich auch am Doji im heutigen DAX zeigt. Den Auftakt in den USA macht heute nach Börsenschluss der Aluminiumkonzern Alcoa. Vielleicht kann sich danach der DAX entscheiden, ob rauf oder runter. Längerfristig dürfte es angesichts der nach wie vor günstigen Bewertungen recht gut aussehen.

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Was die Rentenmärkte schon lange vermuten [wegen der derart niedrigen Renditen dort] und auch an der Börse so langsam zu Gewissheit wird, ist nun amtlich: Wir müssen wohl eher Deflations- als Inflationstendenzen fürchten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im Juni 2010 gegenüber Juni 2009 um 0,9 Prozent gestiegen. Die Inflationsrate  gemessen am Verbraucherpreisindex ist damit im Juni 2010 leicht zurückgegangen: im Mai 2010 hatte die Jahresteuerungsrate noch bei plus 1,2 Prozent gelegen. Der für die Geldpolitik wichtige Schwellenwert von zwei Prozent wird weiterhin deutlich unterschritten. Im Vergleich zum Vormonat Mai 2010 erhöhte sich der…

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In den vergangenen zehn Jahren war ja mit Aktien kein Geld zu verdienen. Schon seltsam, wenn man bedenkt, dass man als Aktionäre [also so eine Art Unternehmer] weniger Rendite [Prämie] für sein zur Verfügung gestelltes (Risiko-)Kapital als ein Anleger in Staatsanleihen.  Schließlich galten Staatsanleihen in dieser Zeit als „risikofrei Anlagen“ und hätten — nach der Theorie — weniger Zinsen bringen dürfen als die Risikoanlage Aktien. Aber vielleicht war es ja die besondere Weitsicht der Anleger in Staatsanleihen, die schon ahnten, dass dieses eines fernen Tages — heute — als nicht mehr ganz so sicher geltenwürden und deshalb eine höhere Rendite…

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Morgan-Stanley-Stratege Graham Secker vergleicht die Situation an den Märkten eher mit 1998 als mit 2008. Morgan Stanley glaubt nicht an einen Rückfall in eine Rezession. Zudem geht Secker davon aus, dass sowohl Aktien als auch Anleihenrenditen noch fallen können, ehe sie wieder stark ansteigen. Er erwartet deutlich höhere Aktienkurse zum Jahresende. Hier noch ein paar interessante Charts:

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Der DAX hat an der 200-Tage-Linie kehrt gemacht — einstweilen. Möglich, dass die anstehende Quartalsberichtssaison schon ihre Strahlen voraus wirft. Erwartet werden eher positive Überraschungen. Finanzwerte waren heute besonders gefragt. Das nährt die Hoffnung, dass der Stresstest (Ergebnisse werden morgen erwartet) leidlich ausgefallen ist. Ein weiteres Indiz für eine Entspannung ist der Euro, der gegenüber dem Dollar weiter zulegen kann. Man wird sehen. Gold dagegen gibt erneut nach, was allerdings nach der Dauerberieselung hinsichtlich der Vorteile einer Anlage in das gelbe Edelmetall nicht sonderlich verwundert. Der Markt war überhitzt. Was mich in diesem Zusammenhang immer verwundert hat: Gold sei auch…

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Nachdem wir uns wochenlang mit Inflationsszenarien herumgeschlagen haben, ist nun wieder die Deflation stark im Kommen. Zweifellos gibt es auch dafür sehr gute Argumente: Die jünsten Preissteigerungsraten in Deutschland oder den USA waren eher bescheiden und deutlich entfernt von den Notenbankzielen. Die Renditen für Staatsanleihen in Deutschland und den USA sinken (tendenziell). Hierzulande steht die Rendite für 10jährige Bundesanleihen bei 2,57 Prozent. In den USA wollen Gläubiger, die dem Staat für 10 Jahre ihr Erspartes leihen 2,98 Prozent Zinsen. Für einen unsicheren 10-Jahres-Zeitraum ist das so gut wie Nichts. Zumal, wenn man unstellt, wie nach wie vor in der Diskussion,…

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Jetzt also die Saudis. Das diese gerne schöne Dinge einkaufen ist bekannt. Auch, dass sie durchaus im großen Stil zuschlagen ist nicht ungewöhnlich. Dass aber die saudische Notenbank Samas viel Geld für Goldkäufe in die Hand nimmt ist neu. Nun ist es bei den Saudis also so: 1. Sie pumpen den Rohstoff Öl aus der Erde und verkaufen diesen an den Weltmärkten für Dollar. Je netten grünbedruckten Scheinchen, die ein VERSPRECHEN [IN GOD WE TRUST] auf ein Stückchen des amerikanischen Sozialprodukts darstellen. Problem: Wenn zu viele von den grünen Scheinchen gedruckt werden, dann wird das Stückchen am US-Sozialprodukt (leider) auch…

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Wird es mit dem Gold ein schlimmes Ende nehmen? Wie mit dem Neuen Markt oder so? Der übliche Gang einer Spekulationsblase eben? Erinnern Sie sich noch: Während des Neue-Markt-Booms als alle Welt auf Aktien sponn und alle (wirklich alle) Neuemissionen zeichneten wie die Bekloppten. Ich wurde von Leuten auf Aktien angesprochen, für die Sparen und Anlegen mit dem 5-Mark-Geschenkguthaben der Volksbank zur eigenen Geburt eigentlich abgehakt war. Ein wenig so kommt es mir heute mit dem Gold vor. Leute stehen bei den Goldhändlern Schlange (physisches Gold kaufen) oder legen sich Goldfonds ins Depot. Und endlich, ja endlich, bekommen auch all…

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Schon wieder. Oder ist es nur die Hintergrundsmusik der Märkte zur Einstimmung auf den G20-Gipfel? Ja, die Situation in Griechenland scheint sich wieder zu verschärfen. Die Preise für die Kreditausfallversicherungen (CDS) steigen jedenfalls für Griechenland wieder kräftig an. Aber bitte liebe Märkte: Das könnt ihr doch nicht ernst meinen, oder? Das Thema Griechenland ist doch schon hinlänglich durch. Alle Welt weiß: Griechenland ist pleite (oder wird pleite gehen). Bei allem gutgemeinten Sparwillen der Griechen, diese Schuldenlast ist nur durch ein Zusammenstreichen der Schulden zu lösen, denn soviel wie gespart werden müsste können die Griechen einfach nicht sparen, ohne eine veritable…

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