Rubrik: Zertifikate_Produkte

Das hört sich gut an: Nachdem Villeroy & Boch schon kurz vor Weihnachten die Prognosen erhöhte, hat das Traditionsunternehmen am heutigen Donnerstag erneut die Guidance erhöht bzw. präzisiert. Und dies auf der Ertragsseite sogar recht deutlich. Kein Wunder, dass die Vorzugsaktie ihre Aufwärtsbewegung mit neuem Schwung fortsetzt und in Richtung All-Time-High marschiert.

Ab dem morgigen Donnerstag wird der Lichtspezialist Osram aus dem Nebenwerte-Index SDAX ausscheiden, da es einen neuen Mehrheitsaktionär gibt. Dieser kündigte an, Osram von der Börse zu nehmen. Somit werden Index-Aufnahme-Kriterien verletzt. Auf Osram folgt mit dem Softwareanbieter Atoss Software ein sehr solides Unternehmen, welches schon in den vergangenen 15 Jahren kontinuierlich steigende Gewinne aufweisen konnte. Und auch in 2021 stehen die Zeichen auf Wachstum, wie das Unternehmen Ende April auf der Hauptversammlung bereits ankündigte.

Anfang März setzten wir darauf, dass die Korrektur der Varta-Aktie (A0TGJ5) im Bereich zwischen 110 und 115 Euro ein Ende findet. Damit lagen wir richtig, denn der Kurs der Aktie drehte und sprang Mitte März um rund zehn Prozent nach oben, nachdem der Konzern bekannt gab, zukünftig auch Batterien für Elektrofahrzeuge zu bauen. Die neue Batterie sollen vor allem im Fahrzeug-Premiumsegment zum Einsatz kommen. Vorstandschef Herbert Schein sprach davon, dass die Entwicklungen der neuen Lithium-Ionen-Zellen hervorragend läuft. Jetzt startet eine neue Korrekturbewegung, da es Gerüchte um den Kunden Apple gibt.

Höhere Prognosen sorgen normalerweise für steigende Kurse. Nicht so bei Siemens. Hier ging es am gestrigen Donnerstag leicht abwärts, nachdem der neue Konzernlenker Roland Busch seine Mittelfristplanung aktualisiert hat. Im Detail: Der Umsatz soll in den kommenden drei bis fünf Jahre durchschnittlich um 5 bis 7 Prozent steigen. Die alte Prognose sah ein jährliches Plus von 4 bis 5 Prozent zu. Beim Ergebnis je Aktie soll es nun pro Jahr ein hohes einstelliges Prozentwachstum geben, was einem Gewinnzuwachs von mindestens 8 Prozent entspricht.

Vor Jahresfrist wurde die Symrise-Aktie als möglicher DAX-Nachfolger für die Skandalnudel Wirecard genannt. Geklappt hat dies damals leider nicht. Der Essenlieferant Delivery Hero bekam den Vorzug. Doch im September sollte es mit dem Aufstieg klappen, denn dann wird der DAX von 30 auf 40 Mitglieder überholt. Und auch aus anderen Gründen bleibt Symrise ein spannendes Unternehmen. So erwarten wir schon in den kommenden Tagen neue Rekordkurse für die MDAX-Aktie (SYM999).

Anfang Dezember fragten wir uns an dieser Stelle, wann die Kanus Tabbert-Aktie (A2YN50) endlich durchstartet, nachdem sich die im September zu 58 Euro platzierte Papier damals im Bereich um 62 Euro pendelte. Und tatsächlich: Bis 73,70 Euro kletterte der Wert anschließend, ehe eine neue Konsolidierung einsetzte und der Kurs wieder in die Zone um 68 Euro zurückfiel. Nun steht aber der Sommer vor der Tür und die Corona-Entwicklungen lassen uns auf eine verbesserte Urlaubssituation hoffen. Daher könnte die Knaus-Aktie nun die zweite Welle starten.

Vantage Towers kam im März mit gewissen Problemen an die Börse. Das erst 2019 gegründete Unternehmen wollte beim IPO bis zu 29 Euro pro Aktie als Ausgabepreis erzielen. Geworden sind es letztendlich 24 Euro. Dabei platzierte der Funkmasten-Ableger des Vodafone-Konzerns rund 95,8 Millionen Aktien oder ca. 19 Prozent des Grundkapitals. Den Rest hält weiterhin Vodafone, die den Bruttoerlös von rund 2,3 Milliarden Euro zum Schuldenabbau nutzen. Wir prüfen die Chancern des Börsenneulings (A3H3LL), der bald in den SDAX aufsteigt

Der deutsche Mietwagen-Krösus Sixt reagierte bereits in der Öffentlichkeit auf die Nachrichten zur Meitwagen-Knappheit in Ferienregionen. Das Unternehmen bestätigte die Tendenz zu steigenden Preisen, blieb aber konkrete Zahlen schuldig. Dafür meldete sich Sixt-Patriarch Erich Sixt zu Wort und kündigte an, dass die Preise so hoch gehen werden, wie es der Markt erlaubt und was Sixt gegenüber den Kunden verantworten kann. Damit wird Sixt also den Markt maximal austesten und auch dicke Gewinne einfahren. Dies ist dem Unternehmen durchaus zu gönnen, da Corona die vergangenen Monate zu einer Phase dauerhafter Alpträume machte. Ein Rekordhoch, wie es die Sixt-Stämme zuletzt markierten, rechtfertigt dies aus unserer Sicht aber nicht.

Schlechte Nachrichten für Bayer aus den USA. Es gibt Verzögerungen beim geplanten Glyphosat-Vergleich. Eine US-Richter will quasi sicherstellen, dass Menschen, die den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup nutzen, auch entschädigt werden. Er äußerte sich zudem skeptisch zum vorgesehenen medizinischen Überwachungsprogramm. Somit schaut es so aus, dass Bayer den milliardenschweren Vergleich erneut nachbessern muss. Die Übernahme der nordamerikanischen Monsanto erweist sich somit immer mehr zum Milliardengrab. Die Aktie (BAY001) bleibt daher uninteressant, ein Reverse Bonus-Zertifikat (GH574S) gefällt uns hingegen gut.

Die Zahlen des Fraport-Konzerns für das erste Quartal waren schlecht – allerdings nicht so schlecht, wie es die Analysten im Vorfeld erwartet hatten. Im Detail: Bei einem Umsatzminus von rund 40 Prozent auf 385 Millionen Euro entstand ein Verlust nach Steuern von ca. 65 Millionen Euro. Überraschend hielt sich der Flughafenbetreiber aber beim operativen Ergebnis (Ebitda) mit 40 Millionen Euro in den schwarzen Zahlen. Hier half das gute Cargo-Geschäft. Die Fraport-Aktie (577330) setzte daher ihre Erholungsbewegung fort, die massiv von der Hoffnung auf eine Normalisierung geprägt ist.

Erst im März hatten wir darauf verwiesen, dass Baywa (519406) ein Unternehmen mit viel Substanz ist und zudem eine schöne Dividende zahlt. In der Vorwoche brachte der Konzern frische Zahlen für das erste Quartal und diese Woche gab es Dividende. Die frischen Daten machen durchaus Hoffnungen, dass sich die Aufwärtsbewegung der Aktie, die im März noch bei 32 Euro notierte und heute um die 40-Euro-Marke pendelt, fortsetzt. Auf eine Dividende müssen nicht investierte Anleger nun aber 12 Monate warten.