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Der Großaktionär Kinnevik steigt bei Rocket Internet aus. Die schwedische Risikokapital-Beteiligungsgesellschaft verkauft die Hälfte ihrer Anteile – 10,9 Millionen Stück für 210 Millionen Euro. Die restlichen 6,6 Prozent sollen noch bis Ende Mai auf den Markt kommen. Der Frust oder die Unstimmigkeiten scheinen sehr groß zu sein. Kinnevik wirkt wie auf der Flucht. Die Aktie rutscht tief und schnell. Droht nach dem Abpraller am mittelfristigen Abwärtstrend nun sogar ein Fall aus dem Seitwärtstrend?

Das hatte sich der Thyssenkrupp-Vorstand, Aufsichtsrat und sicherlich auch ein paar Unternehmensberater 2005 so schön ausgedacht. Wir gehen nach Amerika! Gleich zweimal. In Brasilien bauen wir eine Erzschmelze (CSA) und fertigen dort Stahlbrammen, schippern diese dann in ein neu zu errichtendes Werk in den USA (Bundesstaat Alabama) oder wahlweise nach Europa, um sie dort weiterzuverarbeiten. Doch der strategischen Plan ging gründlich schief. Nun wurde das Amerika-Abenteuer mit dem Verkauf von CSA beendet. Charttechnisch wurde ein langfristiger Abwärtstrend gebrochen. Werden die Fundamentaldaten folgen?

Da hat die BASF-Aktie aber einen kräftigen Schluck aus der Pulle genommen. Während nämlich auf Monatssicht der DAX auf der Stelle tritt, legte das Papier des Chemieriesen rund acht Prozent zu. Doch dies nicht ohne Grund. Dies belegen die gestern nachbörslich vermeldeten Zahlen zum dritten Quartal. Zwar musste der Konzern einen kräftigem Umsatzrückgang vermelden. Dies geschah jedoch aufgrund der Umstrukturierungen und des damit verbundenen Verkaufs der Erdgashandelsaktivitäten. Somit stellte dies keine Überraschung dar. In Summe lagen aber alle Daten der vorläufigen Zahlen über den Erwartungen der Analysten …

Was tun mit der Aktionärsbank? Diese ist bereits seit zwei Jahren nicht mehr am Markt tätig. Sie passte auch nicht mehr ins Konzept der FinTech Group (Flatex, ViTrade), also, verkaufen. Doch wer nimmt einem eine Bank ab, mit der man selbst nichts mehr anzufangen weiß. So zogen sich die Verhandlungen. Nun aber kann FinTech-Group-Chef Frank Niehage Vollzug melden: Obotritia Capital KGaA kauft die Aktionärsbank und startet gleichzeitig eine strategische Partnerschaft mit Obotritia Capital, hinter der Rolf Elgeti, der langjährige Chef von TAG Immobilien steht.

Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal auf der Seite von Yahoo war. Es ist schon ziemlich lange her. Ich möchte fast meine, es war zu den Anfängen des Internets, gefühlt. Damals waren Alta Vista und Yahoo die Suchmaschinen schlechthin im Internet. Der Browser der Wahl hieß Netscape. Die sogenannten Digital Natives können sich vermutlich daran nicht mehr erinnern. Übriggeblieben ist nur Yahoo, wenn man so sagen will. Gut, Netscape ist in den Mozilla Firefox Browser mutiert und lebt in ihm weiter. Aber so richtig lebendig ist Yahoo auch nicht mehr. Im vergangenen Jahr hat der Konzern 4,4 Milliarden Dollar vor allem durch Sonderabschreibungen verbrannt – bei einem Umsatz von 5,0 Milliarden Dollar.

Ach die Telekom. Was haben wir nicht schon alle gefeiert und auch geweint mit ihr. Haben freudig gezeichnet und Kurs-Gipfel erklommen (damals), sind herabgestiegen mit ihr, dorthin, wo es ganz dunkel wird im Chart. T-Aktie und Anleger. Sie haben sich lieben und hassen gelernt. Sind aneinandergewachsen, obwohl man das NIE bei einer Aktie tun sollte, sich emotional binden, weil man dann NIE mehr von dieser Aktie loskommt. Aber was will man machen. Auch Anleger sind Menschen. Aber nun wird alles wieder besser bei der Telekom.

Charttechnisch befindet sich die T-Aktie in einem leichten, kurzfristigen Abwärtstrend. Nun ist das Papier auf einem robusteren Unterstützungsniveau angekommen. Die kurzfristigen Indikatoren sind überverkauft, was aber nichts heißen muss bei einer Bewegung nach unten. Richtig Mut macht der Chart derzeit nicht.

Der DAX ist doch noch immer sein bester Indikator oder wie sagte einst der große Fußballphilosoph Oliver Kahn: „Wenn’s scheiße läuft, läuft’s scheiße.“ Die Stimmung ist derzeit einfach schlecht, nein, so kann man das auch nicht sagen, es ist irgendwie gar keine Stimmung da. All die Krise und Kriege, das versetzt einen nicht gerade in Konsumlaune. Anders geht es vermutlich auch den Unternehmern nicht, was nun in den Zahlen für die Auftragseingänge im Juni deutlich wird. Sie fallen mit 3,2 Prozent so stark, wie seit 3 Jahren nicht mehr. Die Laune in der Wirtschaft trübt sich ein, was natürlich der DAX, als Abbild dieser Launen, spürt und zeigt.
Unterhaltsam sind immer wieder die Spekulationen bei der Deutschen Telekom um den Verkauf ihrer US-Tochter. Das zieht sich nun schon seit Jahren – und sorgt immer wieder für steigenden oder auch fallende Kurse. Kürzlich noch, da hieß es, die Käufer für die US-Einheit würden Schlange stehen und sich ein Gefeht um den höchsten Preis bieten, nun, ganz plötzlich, sind wieder alle Käufer weg, angeblech wegen kartellrechtlicher Sorgen und der Kurs fällt deutlich. Aber so ist das an der Börse, Gründe für Kursbewegungen finden sich immer. Eher könnte es so sein, dass die Quartalszahlen, die morgen präsentiert werden, womöglch nicht ganz so gut ausfallen oder die Strategie zur Erwirtschaftung künftiger Erträge nicht schlüssig ist. Charttechnisch hat der Rutsch unter die Marke von 12 Euro wohl auch zusätzlich Verkäufe ausgelöst.

Was ist mit der Commerzbank? Wird sie übernommen oder weiter geschrumpft? Was wird mit der Staatsbeteiligung?