Rubrik: Traton

Nutzfahrzeuge bleiben gefragt. Dies half der Traton-Aktie (TRAT0N) allerdings zuletzt wenig, da die Sorge um die Konjunktur die gute operative Entwicklung überlagert. Trotzdem sehen wir Kurspotential, weshalb ein Direktinvestment, aber auch eine Derivate-Lösung, chancenreich ist.

Die Traton-Vorab-Zahlen für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2021 können sich sehen lassen. Der Umsatz erreichte rund 13,6 Milliarden Euro, wo mit der durch Corona belastete Vorjahreswert von 10,07 Milliarden Euro um rund 35 Prozent übertroffen wurde. Das bereinigtes operatives Ergebnis erreichte 1,1 Milliarden Euro. Da, was einem Plus von rund 250 Prozent entspricht. Und auch der Auftragseingang legte kräftig zu, weshalb der Vorstand optimistisch nach vorne blickt. Bei der Aktie kam es dennoch zu Gewinnmitnahmen.

Traton meldete gute Vorab-Zahlen für das dritte Quartal. Der Umsatz soll etwa 5,7 Milliarden Euro erreicht haben, bei einem bereinigten operativen Ergebnis von 210 Millionen Euro und einer Umsatzrendite von rund 3,7 Prozent. Damit übertraf das Unternehmen die Markterwartungen und auch die eigenen Prognosen. Trotzdem notiert die Traton-Aktie (TRAT0N) kaum fester. Der Blick auf den Chart zeigt zudem, dass sich das Papier in einer Seitwärtsrange zwischen 16 und 19 Euro eingependelt hat. Unser Favorit ist daher ein Discount-Zertifikat (SB0GX3), mit attraktiver Seitwärtsrendite.

Der Volkswagen-Konzern hatte in den vergangenen Jahren seinen Nutzfahrzeug-Bereich durch Zukäufe gestärkt. So beteiligten sich die Wolfsburger schon im Jahr 2000 an der schwedischen Scania und stiegen 2006 bei MAN mit einer ersten Tranche ein. In den Folgejahren kaufte Volkswagen bei beiden Gesellschaften Anteile zu, teilweise via Übernahmeangebote. Ziel war es, einen schlagkräftigen Konzern für leichte und mittelschwere Lkws sowie Vans und Busse zu schmieden, der mehrheitlich zum eigenen Konzern gehört. Maßgeblicher Kopf hinter der Strategie dieses Unternehmen eigenständig an die Börse zu bringen, war Andreas Renschler. Er muss nun überraschend ebenso gehen, genauso wie Joachim Drees, der Vorstandschef der Tochter MAN.

Traton hat vor wenigen Tagen ein Übernahmeangebot für die noch nicht zum Konzern gehörenden Navistar-Aktien abgegeben. Dabei bot die Volkswagen-Tochter 35,00 US-Dollar für jedes Papier des US-Lkw-Herstellers. Insgesamt müsste Traton somit ca. 2,9 Milliarden US-Dollar bezahlen, da Volkswagen bereits 16,8 Prozent an den Nordamerikanern hält. Der Deal ist aber längst noch nicht in trockenen Tüchern. Wir erklären die Thematik und sagen, warum jetzt ein Discounter (CL3E8F) das bessere Investment im Vergleich zur Aktie (TRAT0N) ist.

Die LKW-Sparte (MAN/Scania) von Volkswagen soll unter dem Namen Traton an die Börse gebracht werden. Davon sollten dann auch VW-Aktionäre profitieren. Auch sonst ist die Volkswagen-Aktie sehr günstig bewertet. Aber es gibt auch zahlreiche Risiken, was etwa das niedrige KGV wieder relativiert. Könnte sich dennoch schon wieder ein Einstieg lohnen, für Anleger, die keine moralisch Bedenken haben?