Rubrik: Tesla

Für Tesla werden an der Börse aktuell 26 Milliarden Euro bezahlt [BMW kommt auf 47 Milliarden Euro, bei einem Gewinn vor Steuern im vergangenen Jahr von 9,2 Milliarden Euro]. Die Bewertung von Tesla ist sehr stolz, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen noch keine Gewinne erwirtschaftet hat und auch keine Gewinne in Aussicht sind. Zudem dürfte das Geschäft mit Elektroautos nicht einfacher werden.

Der DAX wurstelt weiter so vor sich hin – und läuft charttechnisch in eine Dreiecksformation hinein. Ein Richtungsentscheidung könnte somit anstehen, muss aber nicht. Belastend ist die Aussicht auf eine Leitzinserhöhung in den USA. Sie wird aktuell mal wieder diskutiert, weil es ein paar bessere Zahlen gab. Allerdings muss man feststellen, dass die eigentlich angedachten US-Leitzinserhöhungen immer wieder verschoben worden sind.

Ist das das Signal, auf das die Börsen-Welt gewartet hat? Goldman Sachs rät zum Kauf der Tesla-Aktie und nennt ein Kursziel von 250 Dollar [während Goldman Sachs gleichzeitig auch bekanntgegeben hat, für den Gesamtmarkt recht bärisch zu sein, aber das nur nebenbei]. Begründung: Bei Tesla könnte es laufen wie bei dem legendären T-Modell von Henry Ford. Ja, man darf getrost skeptisch sein, wenn Goldman Sachs eine Aktie (oder ein Land/Region) zum Kauf empfiehlt. Womöglich ist es eine Frühjahrsentrümpelungsaktion der eigenen Depots oder der der Kunden?

Die Tech-Gemeinde hat mit Tesla ein neues Hochamt in das sie pilgern kann, was braucht man da noch Apple. Früher lauschten die Jünger andächtig den Worten von Vorbeter Steve Jobs – nun schaut man zu Elon Musk als neuen Heilsbringer auf. Kult währt nicht ewig. Kult wandert. Die ganz aufregenden Jahre von Apple scheinen erstmal vorbei zu sein; das Unternehmen aus Cupertino hatte in seiner 40-jährigen Geschichte [Gratulation noch nachträglich, am 1. April 2016 war es soweit] schon öfter solche Phasen durchlitten, muss man wohl sagen, weil Apple diese Energielosigkeit wirklich mitzunehmen scheint. Früher trat dann immer der genial Jobs auf und führte Apple mit seinen Ideen aus der Lethargie. Aber Jobs schwebt jetzt in der iCloud und fällt somit als Retter aus.

Ist das jetzt schon Sell-in-May-and-go-away? Der DAX kann nicht so recht etwas mit sich anfangen, deshalb gibt er vorsichtshalber nach. Und Gründe findet man dazu auch: Mit der Weltkonjunktur läuft es nicht sonderlich gut, das haben die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) nun unisono bestätigt, die eine im Protokoll ihrer vergangenen Sitzung, die andere in ihrem Jahresbericht. Die Botschaft der Notenbanken dabei ist klar: Die Zentralbanker werden sehr vorsichtig bei Zinserhöhungen sein (Fed) beziehungsweise die Märkte mit noch mehr Liquidität versorgen (EZB).

Nun also der Tesla-Hype. Sollte man skeptische werden oder euphorisch als Börsianer, wenn sich (potenzielle) Kunden um ein Produkt reißen, das noch gar nicht auf den Markt ist, von dem man auch nicht weiß, wie es aussieht und was genau es kosten soll? Ist dann mehr Schein als Sein? Mehr Marketing als Markt-Macht? Man kann sich ja noch an die vor den Apple Flagship Stores campierenden iPhone-Jüngern erinnern. Sie konnten es nicht erwarten eines der neuen Produkte zu ergattern. Bei Tesla ist jetzt ein ähnliches Phänomen zu beobachten. Von Model 3 gingen angeblich binnen 24 Stunden 115.000 Bestellungen ein, für ein Elektroauto und eine Reservierungsgebühr(!) von 1.000 Euro. Wohlgemerkt, man weiß eigentlich noch nicht so richtig viel von diesem E-Auto …

Inline-Optionsscheine sind ein heißes und immer wieder gern gelesenes Thema. Vor allem aber werfen sie immer wieder die Frage auf, wieso um alles in der Welt ein Depot damit quer versichert werden kann oder ob die Papiere nur zur puren Spekulation taugen. Deshalb wollen wir uns diese Produktgattung wieder einmal vornehmen und sie anhand einiger Beispiele erklären. Dazu haben wir eine Hand voll Inliner gefunden, mit denen man spekulieren kann, die jedoch auch in die Kategorie taktisches Investment gehören.

080514 // Inzwischen ist klar: Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt die Leitzinsen unverändert, aber EZB-Präsident Mario Draghi deutet einen Zinsschritt für die nächste Sitzung an. Die EZB werde keine niedrige Inflation „für einen zu langen Zeitraum“ hinnehmen. Der Wechselkurs sei zwar kein Politikziel, aber der Wechselkurs des Euro mache „Sorgen“. Der DAX knickt ein, der Euro schlittert nach unten. In den vergangenen Wochen rissen die Forderungen nicht ab, etwas gegen die Stärke des Euro zu tun. Euro-Stärke bedeutet für einige: Die Produkte aus der Eurozone vertreuern sich auf den Weltmärkten, wodurch die Wettbewerbsfähigkeit leidet und die verbilligen die Importe, was den Deflationsdruck erhöht. Über günstigere Waren in den Eurozone dürften sich allerdings all jene freuen, deren Gehälter und Löhne (in Spanien, Griechenland, Portugal, Irland) in den vergangenen Jahren gesunken sind. Die EZB betonte aber ihre Unabhängigkeit. Die russische Börse in Moskau feiert ein wenig die Putin-Äußerung die Sache mit dem Referendum in der Ostukraine zur Abstaltung doch sein zu lassen. Auch den Rubel freut es. Verstimmt ist die Börse in Thailand, ob der politischen Entwicklungen nach der Amtsenthebung der bisherigen Ministerpräsidentin Yingluck. Die Aktie der Telekom fällt trotz recht ordentlicher Ergebnisse. Tesla enttäuscht. Die Aktie gibt im europäischen Handel gut 6 Prozent nach. Commerzbank-Chef Blessing sieht die Bank auf einem guten Weg. Die Weichen seien gestellt. Kann er nun aufhören? Die Aktie notiert freundlich. Hans-Werner Sinn vom ifo Institut wirft der EU beim Primärdefizit Griechenlands Schönfärberei vor. Der Nikkei freut sich über die Aussagen von Fed-Chefin Janet Yellen. Sie lobt die Vorzüge einer lockeren Geldpolitik im Hinblick auf die Konjunktur. Gold hilft das derzeit jedoch nicht.