Rubrik: Teamviewer

Im September 2019 kam Teamviewer an die Börse – zu einem Ausgabepreis von 26,25 Euro. Anschließend rannte das Papier steil nach oben. Bis auf 54,86 Euro wurde der Wert nach oben geschossen, nachdem die entsprechende Software in Pandemie-Zeiten eine hohe Nachfrage erfuhr. Dies überraschte nicht, schließlich gilt Teamviewer als der Experte für Fernwartungs- und Videokonferenzsoftware. Und trotzdem fällt der Kurs der Aktie (A2YN90) derzeit wie ein Stein. Wir sagen warum.

Teamviewer ist ein echter Klimaretter, zumindest nach einer neunen Studie der Nachhaltigkeitsexperten des Forschungsinstituts DFGE (Spin-off der TU München). Teamviewer hilft Unternehmen mit einen Lösungen zur Fernwartung und zum Fernzugriff ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Insgesamt könnte sich die Menge an eingesparten CO2-Äquivaltenten (CO2e) auf rund 37 Megatonnen pro Jahr summieren. Gelingt der Aktie wieder die Wende nach oben?

Ein deutlicher Anstieg der Nachfrage nach Fernzugriffs- und Homeoffice-Lösungen im März, als sich die Covid-19-Krise zu einer Pandemie ausweitete, sorgt bei Teamviewer für ein starkes Wachstum im ersten Quartal 2020. Zweifellos, die Teamviewer-Aktie hat sich prächtig geschlagen im Corona-Crash. Das Vor-Covid-19-Niveau ist inzwischen deutlich überwunden. Kurzfristig trübt sich die charttechnische Situation bei Teamviewer jedoch etwas ein.

Durch die Corona-Krise erfreut sich Teamviewer durch Homeoffices und Telearbeitsplätzen wachsender Nachfrage. Das Unternehmen rechnet mit einem Billings-Wachstum für das erste Quartal 2020 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum in Höhe von 60 Prozent oder mehr. Nun will Teamviewer auch durch Zukäufe weiter zulegen. Die Börse freut es. Die Aktie legt zu.

Die große Frage ist nun, ob eine Deflationsspirale ausgelöst durch eine Angebots- und Nachfragekrise mit anschließenden Pleiten und letztlich einer Kredit- und Schuldenkrise noch gestoppt werden kann. Offen diskutiert wird inzwischen Helicopter Money, wo jeder einen Geldbetrag ohne Gegenleistung bekommt. Die Situation ist ernst. Steht die Welt gar vor epochalen Veränderungen? Die Unsicherheit preist die Börse gerade ein. Eröffnet das Chancen bei Einzeltiteln?

Die Teamviewer-Aktie hat in den vergangenen Tagen deutlich zugelegt, ungeachtet der Börsen-Turbulenzen. In vielen Unternehmen dürfte derzeit, ausgelöst durch die Coronavirus-Epidemie, ein Umdenken eingesetzt haben: Ist es künftig notwendig die Arbeitswelt (deutlich) dezentraler zu gestalten? Zudem könnte Teamviewer auch vom Klimawandel profitieren. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Der Börsenneuling Teamviewer legt Neumonatszahlen vor und die Börse ist begeistert. Inzwischen ist die Euphorie wieder etwas abgekühlt, dennoch bleibt die Bewertung der Aktie hoch. Ist das gerechtfertigt? Was könnte das Software-Unternehmen disruptiv machen, um den Kurshöhenflug zu untermauern oder handelt es sich um ein besonders margenstarkes Geschäft? Könnte ein Einstieg in der Konsolidierungsphase lohnen?