Rubrik: Siltronic

Schnell ein paar Fragen an Doris Hsu, CEO bei Globalwafers. Der taiwanesische Wafer-Produzenten will gerade seinen deutschen Wettbewerber Siltronic übernehmen und hat dazu an Angebot vorgelegt. Warum sie Siltronic aufkaufen möchte, welche Vorteile sie sieht, warum es zunächst keinen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag geben soll und ob das Übernahmeangebot nicht zu niedrig ist.

Das taiwanesische Unternehmen Globalwafers lässt sich den Kauf des Waferherstellers Siltronic etwas kosten. Der Angebotspreis von 125 Euro je Aktie entspricht einer Prämie von 48 Prozent gegenüber dem volumengewichteten Xetra-Durchschnittskurs der letzten 90 Tage. Siltronic und auch Wacker Chemie, die noch 30,8 Prozent an Siltronic halten, sehen das Angebot als angemessen und attraktiv an. Doch vielleicht ist noch mehr drin.

Die Wafer-Preise scheinen sich nun zu stabilisieren. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest Credit Suisse-Analyst Achal Sultania. Er hält deshalb die Siltronic-Aktie für günstig bewertet. Die Börse goutiert das mit einem kräftigen Kursanstieg. Technisch wirkt die Situation allerdings reichlich indifferent. Die Aktie befindet sich – noch – in einer Seitwärtsbewegung. Wie es weitergeht.

Halbleiter-Aktien wie Siltronic sind derzeit eine spannende Spekulation. Einerseits ist da die langfristige Perspektive, dass durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz künftig viel mehr und leistungsfährigere Chips benötigt werden – zweifellos wird dem so sein. Andererseits sind da die Handelsscharmützel zwischen den USA und China und Corona, die den Technologiesektor belasten. Wird die Aktie weiter nach oben streben?

Der Wafer-Hersteller Siltronic warnt erneut vor rückläufigen Umsätzen. Auch die Marge steht unter Druck. Der Halbleitermarkt ist wieder in einer schwierigen Phase, auch weil US-Präsident Donald Trump beständig gegen chinesische Unternehmen stichelt. Doch die Siltronic-Aktie ist bereits kräftig gefallen. Vielleicht schon tief genug? Lohnt womöglich schon der Einstieg?

Wenn es nach der Börse geht, dann stehen dem Halbleiterwert Siltronic harte Zeiten bevor. In der Spitze hat das Papier fast 100 Euro an Wert eingebüßt. Inzwischen glänzt die Aktie mit ausgezeichneten Bewertungskennziffern. Sind diese Ausdruck eines gerechtfertigten Risikobewusstseins oder einer maßlosen Übertreibung. Die Charttechnik liefert inzwischen Hoffnungssignale.

Bei Siltronic tummelt sich, trotz guter Unternehmensprognosen, mit Tiger Global Management ein Leerverkäufer (Shortseller). Zuletzt baute dieser seine Position am 7. Juni aus (auf 1,53 Prozent). Bei der Aktie deutete sich bereits Ende 2017 eine sich abschwächende Dynamik an. Per saldo kommt sich nicht mehr so recht vom Fleck. Im Tageschart ist der Siltronic-Kurs nun unter die 200-Tage-Durchschnittslinie gerutscht. Eine schöne Teilabsicherung gibt es in Form eines Discount-Zertifikats. Beispiel: MF633R.

Wacker Chemie erhöht die Dividende und zahlt zudem eine Sonderausschüttzung. Trotzdem bricht die Aktie (WCH888) am heutigen Dienstag gewaltig ein. Der Grund: Ein eher vorsichtiger Ausblick auf 2018. Die Charttechnik ist nun angeschlagen, weshalb es für ein Direktkauf der Aktie wahrscheinlich noch zu früh kommt. Der Einstieg via Discounter (HW4U93) könnte sich aber jetzt schon lohnen.

Erstaunlich ist auch die Dividende, die Siltronic für das Geschäftsjahr 2017 zahlen will. Angedacht sind 2,50 (0,40) Euro je Anteilsschein, was eine Rendite von derzeit 2,1 Prozent bedeuten würde. Allein das lässt die Aktie glänzen. Angesichts des aktuellen Seitwärtstrends bei der Siltronic-Aktie könnte auch ein Discount-Zertifikat interessant sein. Beispiel: DM7298 der Deutschen Bank. Es bietet einen Discount (Verlustpuffer) von 20,2 Prozent und eine Rendite-Chance von 14,5 (18,1 p.a.) Prozent.

Siltronic, der Wafer-Hersteller, veröffentlichte recht gute (vorläufige) Zahlen für das Geschäftsjahr 2017: Den Umsatz um 26 Prozent gesteigert und den Betriebsgewinn (Ebit) um 774 Prozent auf 236 Millionen Euro verbessert. Die Börse ist dennoch enttäuscht. Interessant könnte in dieser Situation auch das Discount-Zertifikat DM7299 sein.

Schon wieder ein neues Rekordhoch bei Siltronic! Konsolidierung, um kaufen zu können? Scheint es nicht zu geben. Die Aktie strebt stramm aufwärts, was an der Börse häufig ein gutes Long-Signal ist, da kaum etwas mehr Käufer anlockt als steigende Kurse, ob das nun sinnvoll ist oder nicht. Für eine Aktie ist auch immer gut, wenn einige/viele auf einen Rückschlag warten, um endlich einsteigen zu können, schließlich gibt es dann noch ausreichend Käufer, die den Kurs noch weiter nach oben treiben können. Allerdings, die Aktie scheint fundamental üppig bewertet zu sein. Ein Discount-Zertifikat bietet einen schönen Sicherheitspuffer.

Derzeit gibt es nur volle Pulle bei den Halbleitern. Die Preise steigen. Siltronic, die noch zu 30,83 Prozent zu Wacker Chemie gehören, hat deshalb den Mut gefunden die Prognose für das Gesamtjahr zu erhöhen. Chapeau! Der Umsatz soll nun mindestens 1,12 Milliarden Euro (bislang 1,06) betragen. Die Betriebsgewinn-Marge (Ebitda) soll von 23 auf sensationelle 27 Prozent klettern. Da kommt Geld in die Kasse. Reicht das für eine faire Aktien-Bewertung nach der fulminaten Hausse?