Rubrik: Shortseller

Shortseller sehen jene sprichwörtlichen Gläser immer als halbleer an – oder sie tun zumindest so. Bei Badman-Shortseller Gotham City ist das nicht anders. Kürzlich hat er öffentlichkeitswirksam vor-kalkuliert, dass das Beteiligungsunternehmen Aurelius (A0JK2A) eigentlich nur heiße Luft sei. Kursziel? Nicht der Rede wert. Grund seinen, verkürzt, die Beteiligungen der Firma, die in der Bilanz mit zu hohen Ansätzen stünden. Da tauchte auch der Kompressorenhersteller Secop auf. Das vernichtende Gotham-City-Urteil für diese Beteiligung: nichts wert. Nun die Überraschung: Aurelius verkauft Secop an die Nidec-Gruppe. Die Dividende soll verdoppelt werden und die Börse jubelt. Wird das von Dauer sein?

Die RWE-Aktie hat seit ihrem Dezember-Tief bei rund 11,00 Euro wieder ordentlich berappelt. Interessant: Im Dezember war viel von einem charttechnischen Todeskreuz die Rede. Das Verkaufssignal kam ziemlich exakt am Tiefpunkt. Nun könnte es zum Gegenteil des Todeskreuzes, zum sogenannten Goldenen Kreuz, kommen. Ein düsteres Omen für die Aktie?

Die Aurelius-Aktie ist ein Trümmerhaufen und zugleich ein Tummelplatz von Leerverkäufern. Vorwürfe, Gegendarstellungen und ein aufgestocktes Aktienrückkaufprogramm. Leerverkaufspositionen werden geschlossen, obwohl Kursziele längst nicht erreicht sind. So sollte sich Börse nicht präsentieren. So gibt es fast nur Verlierer. Und die Aurelius-Aktie? Sie erholt sich etwas. Tatsächlich. Reicht das, um in einen solchen Titel zu investieren?

Aurelius reagierte schnell auf die Shortattacke. Freilich war das Kind schon in den Brunnen gefallen und die Aktie abgestürzt. Trotzdem erfolgte noch am Nachmittag eine Stellungnahme, die natürlich die Informationen aus der Studie ins Reich der Fake-News verwies. Die Shortaktion war aber geglückt. Wird eine Erholung wie bei Wirecard folgen? Einstweilen geht es weiter abwärts.

In den vergangenen Wochen verschickte Wirecard eine Vielzahl an Pressemitteilungen – allesamt mit positiven Inhalt. Meist ging es um neue Kunden, um neue Anwendungen oder neue Produkte. Zudem lieferte der Spezialist für Zahlungslösungen vor dem Weihnachtsfest noch sehr gute Quartalszahlen. All dies war auch nötig, damit die Aktie nun endlich ihren kurzfristigen Abwärtstrend brechen konnte – mit dem Sprung über die Marke von 43 Euro. Was ist nun die richtige Wahl? Aktie, Turbo oder Bonus?

Wirecard erhöht seine Prognose für das Jahr 2017. Der Betriebsgewinn (Ebitda) wird nun in einer Bandbreite von 382 bis 400 Millionen Euro erwartet. In den ersten neun Monaten kletterte der Betriebsgewinn um 35,1 Prozent von 158,4 Millionen Euro im Vorjahr auf 213,9 Millionen Euro. Der Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit belief sich auf 179,2 Millionen Euro (2015: 133,3 Millionen Euro). Läuft, könnte man sagen …

Der Kurs der Deutschen-Bank-Aktie rutscht zeitweise unter die Marke von 10 Euro. Verantwortlich dafür soll eine konzertierte Aktion von Shortsellern (Hedgefonds) sein. Angeblich sollen Hedgefonds auch ihre Geschäftsbeziehungen zu der Deutschen Bank reduzieren. Natürlich stellen sich hier sofort die üblichen Fragen: Wer ist der Gute? Wer ist der Böse? Was ist der Grund? Und was ist die Folge?

Wirecard zählt wieder zu den Top-Performern im TecDAX. Auf Jahressicht steht nun ein Plus von knapp 26 Prozent bei einem Kursniveau von 45,80 Euro. Grund dafür sind gute Unternehmensnachrichten. Der Spezialist für Zahlungsabwicklung und Issuing steigerte den Umsatz im zweiten Quartal um 32,9 Prozent auf 240,2 Millionen Euro. Beim Betriebsgewinn (Ebitda) ging es überproportional um 34,3 Prozent auf 70,2 Millionen Euro nach oben. Auch auf der Akquise-Seite gibt es positive News …