Schocknachrichten für die Aurelius-Aktionäre am gestrigen Dienstag. Die Aktie der Beteiligungsgesellschaft lag mit mehr als 30 Prozent im Minus – ein Crash, wie ihn ein Unternehmen, dessen Marktkapitalisierung bei rund zwei Milliarden Euro lag, selten erleben muss. Doch das Management um Vorstandschef Dirk Markus kann kaum etwas dafür. Denn der bekannte Short-Seller Gotham City Research war aktiv. Am Nachmittag kam dann eine sogenannte Analystenstudie an den Markt, die den Wert der Aktie, die vorher bei rund 65 Euro notierte, auf 10 Euro setzte. Dabei wurden zudem allerhand Unwahrheiten verbreitet, auf deren Erwähung wir an dieser Stelle verzichten können.
Aurelius reagierte relativ schnell. Freilich war das Kind schon in den Brunnen gefallen und die Aktie abgestürzt. Trotzdem erfolgte noch am Nachmittag eine Stellungnahme, die natürlich die Informationen aus der Studie ins Reich der Fake-News verwies. Die Short-Attacke war aber geglückt, womit die unbekannten Personen hinter Gotham City die Taschen sicherlich prall gefüllt haben, sofern sie rechtzeitig ihre Leer-Positionen mit Aktien eindeckten. Die recht hohen Umsätze lassen darauf aber schließen.
Aurelius versucht nun die Aktie wieder zum Leben zu erwecken. Dazu dient auch ein Aktienrückkaufprogramm über 50 Millionen Euro, welches sofort startet und dann sogar um weitere 160 Millionen Euro aufgestockt werden soll. In Summe erinnert die Short-Attacke an den jüngsten Angriff bei Wirecard [hier klicken]. Auch hier waren Short-Seller am Werk, die mittels einer sog. Analystenstudie den Wert der Aktie nach unten trieben.
Unverständlich ist somit nur, warum sich auch andere Anleger von derlei Unfug nervös werden lassen und ihre Aktien ebenfalls zum Verkauf stellen. Denn genau diese Zusatzverkäufe beschleunigen die Talfahrt. Wir hatten zu Aurelius (A0JK2A) auf Plusvisionen bislang noch nicht Stellung genommen. Allerdings stufen wir die Beteiligungen für werthaltig und aussichtsreich ein. Die heute vorgelegten Geschäftszahlen untermauern das. Trotzdem gehört nun eine Menge Mut und gute Nerven dazu in die Aktie, die aktuell in Stuttgart bei 45,55 Euro gehandelt wird, jetzt zu kaufen. Doch mittelfristig könnte sich dieser Mut lohnen. Ein Blick auf den Chart von Wirecard (747206) hilft hier: Denn dieser Titel hat sich von seiner Short-Attacke längst erholt und notiert aktuell in Stuttgart bei 50,23 Euro und damit quasi auf All-Time-High.
Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter #Pflichtblatt Zertifikate anmelden.
[highlight]Aurelius-Aktie: Nach der Short-Attacke ein fallendes Messer?[/highlight][divider_flat]
Bildquelle: momosu / pixelio.de
2 Kommentare
Pingback: Aurelius-Aktie: Großer Schaden für die Aktienkultur | Die Börsenblogger
Pingback: Aurelius-Aktie: Wie geht es nach der Short-Attacke weiter? | Die Börsenblogger