Rubrik: Schulden

Interview mit Marc Friedrich, Vermögensverwalter, Autor und Redner der Friedrich & Partner Vermögenssicherung, zur guten Stimmung an den Börsen, zur wachsenden Verschuldung und möglichen Fluchtpunkten: Die Aktienbörsen laufen gut bis hervorragend. Alles in Ordnung? „Vordergründig ja, aber natürlich steht das Ganze auf dünnem Eis. Egal, welchen Maßstab man anwendet, sind Aktien massiv überbewertet. Egal, ob es der Wertpapierkauf auf Pump ist, Margin Debts, der Buffett-Indikator, Shiller-KGV oder Q-Faktor – alle Parameter schlagen Alarm …“

Die Zeiten sind hart für die STS Group. Das ist nachvollziehbar, denn STS produziert Kunststoffteile für die Nutzfahrzeugindustrie und bekanntermaßen läuft in dieser Branche die Konjunktur nicht gerade gut. Doch die Börse scheint Witterung auf Besserung aufgenommen zu haben. Die Aktie der STS Group haussiert nach wochenlanger Seitwärtsbewegung. Schwung kam in das Papier mit der Präzesierung des Jahresausblicks. Kann sich die Hausse fortsetzen?

Nun soll es also (endlich) soweit sein. K+S will sein Salzgeschäft in den USA (Morton Salt), das 2015 für rund 1,5 Milliarden Euro aus strategischen Erwägungen, K+S wollte sich wieder mehr dem Salzgeschäft widmen, nun wieder verkaufen. K+S steht unter Druck. Zum Halbjahr stand eine Nettoverschuldung von 2,8 Milliarden Euro in der Bilanz, was eine arge Bürde ist. Die Schulden könnte K+S mit einem guten Verkaufspreis für Morton Salt, die Rede ist von 2,6 Milliarden Euro, mit einem Schlag tilgen. Wird das für einen dauerhaften Aufschwung bei der Aktie sorgen?

Eon-Chef Johannes Teyssen sieht die Energiebranche durch die Coronakrise insgesamt nicht so hart getroffen wie andere Branchen, allerdings erwarten auch er sichtbare Spuren in der Eon-Bilanz. Dennoch erfreut Eon die Anleger mit einer positiven Prognose und mit guten Dividenden-Aussichten. Eigentlich ein Grund zum Jubeln, wenn da nicht die hohen Schulden wären.

Die Deutsche Telekom erhöht die Dividende. Kann davon auch die T-Aktie profitieren? Zunächst müsste der Abwärtstrend bei 14,80 Euro überwunden werden, doch daran ist das Papier jüngst gescheitet. Können Anleger angesichts der bevorstehenden Versteigerung der 5G-Lizenzen große Sprünge von der Aktie erwarten? Immerhin hat Chef Höttges das Unternehmen wieder auf Kurs gebracht.

Durch die Umstrukturierung scheinen sich die Geschäfte bei Kölner Verlag (Bücher, Games, Romanhefte) Bastei Lübbe zu stabilieren. Bei der Aktie ist charttechnisch eine Bodenbildung erkennbar. Auch wurde bereits ein steiler Abwärtstrend gebrochen. Könnte das die Basis für einen Kursanstieg nach sehr langer Baisse sein? Fundamental gibt es ein paar interessante Lichtblicke.

Die vergangenen Wochen haben die Märkte – mal wieder – in Aufruhr versetzt und die eigentlich überwunden geglaubte Euro-Krise wieder aufkochen lassen. Was ist passiert? Italien hat gewählt und sich mehrheitlich für Populisten am rechten und am linken Rand des Spektrums entschieden. Der Koalitionsvertrag dieser unwahrscheinlichen Allianz enthält eine Vielzahl teurer Versprechen; ein garantiertes Mindesteinkommen für jeden, Steuersenkungen und ein früherer Renteneintritt. Jeder Wähler sollte glücklich gemacht werden. Eine einzige Frage bleibt offen. Wie sollte das ganze finanziert werden?

Charttechnisch wird es sehr spannend bei Eon. Die Aktie steht bei 9,50 Euro und damit knapp vor dem langfristigen Abwärtstrend seit 2008, der aktuell bei rund 10,00 Euro verläuft. Wird dieser und der Widerstand bei 10,30 Euro, welcher durch das 2015er-Hochs gebildet wird – geknackt, könnte das ein weiteres Long-Signal für die Eon-Aktie sein. Als kurzfristige Alternative zur Aktie: Vor der Dividende kommt die Discountrendite.

Tesla ist Glaubenssache und wo Glaube ist, da sind auch Jünger und wo Jünger sind, da steigen die Kurse, meist, sehr stark. Bei der Tesla-Aktie ist das so, obwohl das Unternehmen noch nie Gewinn gemacht hat, im ersten Halbjahr gerade einmal 47.077 auslieferte und an der Börse dennoch rund 50 Milliarden Euro wert ist. Aber Tesla hat etwas Wesentliches erkannt. Macht das die Aktie so wertvoll? Charttechnisch wirkt die Situation durchaus positiv.

Jeder Bürger erhält ab Geburt einen bestimmten Betrag ohne Formulare und Bedingungen vom Staat als Existenzsicherung überwiesen, ein bedingungsloses Grundeinkommen. Marc Friedrich und Matthias Weik würden 1.000 Euro vorschlagen. Damit würde die Existenzangst verschwinden, etliche Milliarden an Überbürokratisierung und Verwaltung wegfallen und wie in vielen Fehlversuchen schon bewiesen Innovation, Flexibilität und die Gesundung der Gesellschaft vorangetrieben werden.

Hach Gold. Ja, es ist deutlich gestiegen seit Jahresanfang, ohne Zweifel, doch, irgendwie, drängt es sich nach wie vor nicht richtig zum Kauf auf. Brexit oder Trump haben jeweils zu einer Kauf-Panik geführt, zumindest zu keiner andauernden. Nun stehen als Großereignisse die Präsidentschaftswahlen in Frankreich an (zweite Runde, Stichwahl zwischen Macron und Le Pen) und die Neuwahlen des Unterhauses in Großbritannien an. Wird Gold davon profitieren und auch die gestrauchelte Barrick-Gold-Aktie mit nach oben ziehen?

Der Schuldenberg von Telefonica ist rekordverdächtig. Rund 50 Milliarden Euro hat der Mutter-Konzern aufgetürmt, vor allem dank der expansiven Einkaufspolitik der vergangenen Jahre. Nun muss der Aktionär die Zeche zahlen, denn die Dividende wird gekürzt. Charttechnisch scheint das Tal der Tränen jedoch durchschritten …