Rubrik: Rüstung

Ceotronics ist Anbieter von mobilen digitalen Funk-Netzen und den entsprechenden Endgeräten. Die Kommunikations-Headsets- und Sprechsystemen werden für die professionelle Nutzung und harte Bedingungen gebaut, sodass sie auf Flughäfen, bei Feuerwehren, bei der Polizei, in der Nuklearindustrie, in der Luft- und Raumfahrt-Industrie sowie auch beim Militär und Spezialeinheiten zum Einsatz kommen. Das sorgt bei der Aktie für Umsatz- und Gewinnfantasie.

Der russische Einmarsch in der Ukraine hat die Perspektiven für Rüstungskonzerne bekanntlich völlig verändert. Kein Wunder, dass auch die Rheinmetall-Aktie von Kursen um 100 Euro direkt bis auf Spitzenwerte um 220 Euro sprang, ehe es zwischenzeitlich wieder in den Bereich um 150 Euro nach unten ging. Nun schickt sich die MDAX-Aktie (703000) aber an, wieder auf die 200-Euro-Marke hochzulaufen. Wir sehen Chancen für Anleger.

Über Hensoldt hatten wir seit dem Börsengang im September 2020 schon mehrfach berichtet, zuletzt im Sommer 2021. Damals bewegte sich der Titel des Rüstungskonzern bei rund 14 Euro. Heute sind es immerhin knapp 13 Euro. Doch im Zwischentief war die Aktie (HAG000) bereits bis in den Bereich um 11,50 Euro durchgereicht worden. Die aktuelle Erholung ist allerdings nicht im irrsinnigen Säbelrasseln von Russlands Präsident Wladimir Putin zu finden, sondern in handfesten Gewinnen.

Die Hensoldt-Aktie (HAG000) ist angesprungen. Geschuldet ist diese Entwicklung gleich mehreren Faktoren. Zum einen läuft das Geschäft gut. Unter dem Strich schreibt der Rüstungskonzern zwar noch rote Zahlen, operativ soll der Gewinn im neuen Geschäftsjahr aber deutlich steigen. Hinzu kommt, dass der deutsche Staat seine Option nutze und sich Ende März 2021 eine Sperrminorität von 25,1 Prozent sicherte. Neu dabei ist auch ein weiterer Großaktionär: Der italienischen Leonardo-Konzern kaufte vom Großaktionär KKR ebenfalls 25,1 Prozent der Anteile für 23 Euro je Stück. Damit bezahlten Leonardo rund 35 Prozent mehr als der deutsche Staat.

Rüstung oder wie es heute heißt, Defence, läuft: Im ersten Quartal konnte Rheinmetall den Konzernumsatz um 1,1 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro steigern. Im Defence-Segment stiegen die Erlöse um 18 Prozent auf 740 Millionen Euro, während im Automotive-Bereich mit 618 Millionen Euro 13,5 Prozent weniger umgesetzt wurden. Die Verteidigungssparte stabilisiert somit die Aktie, außerdem ist ordentlich Substanz vorhanden.

Bei Rheinmetall brummt vor allem das Rüstungsgeschäft, weshalb der Rüstungs- und Automobilzuliefer-Konzern starke Werte für 2018 vorlegte. Davon profitierte die Aktie kräftig, sie sprang wieder über die 100-Euro-Marke. Doch auch jetzt ist das Papier fundamental nicht überteuert. Ein günstiger Einstiegsversuch ist aber auch via Discount-Zertifikat möglich. Als Anleger muss man allerdings Investitionen in den Rüstungsbereich ethisch vertreten können.

Fundamental ist die Aktie von ThyssenKrupp nach dem kräftigen Anstieg der vergangenen Monate nicht mehr günstig bewertet. Doch steigende Stahlpreise und eine mögliche Fusion des Europa-Geschäfts mit Tata Steel inspirieren anscheinend zu mehr. Im mittelfristigen Bereich hat sich charttechnisch die Situation sogar noch weiter aufgehellt.