Rubrik: Rheinmetall

Rund 40 Prozent legte die Rheinmetall-Aktie (703000) im Jahr 2023 zu, weshalb wir den Titel bei Plusvisionen als ersten Wert im Jahr 2024 unter die Lupe nahmen und sehr positiv einschätzten. Inzwischen hat das Papier des Konzerns vom damaligen Niveau um 300 Euro allerdings weitere knapp 50 Prozent auf rund 450 Euro zugelegt. Trotzdem scheint der Titel nicht ausgereizt.

Während Zalando als schlechteste DAX-Aktie des Jahres 2023 rund 37 Prozent an Wert verlor, konnte Rheinmetall als zweitbester DAX-Wert des Jahres mehr als 48 Prozent zu. Noch besser schnitt lediglich Heidelberg Materials ab, die es gar auf ein Plus von knapp 50 Prozent brachten. Mit Blick auf das geopolitische Umfeld stehen die Chancen gut, dass Rheinmetall auch 2024 zu den Top-Performern gehören wird.

Direkt nach dem Jahreswechsel 20222/23 hatten wir zuletzt zu Rheinmetall Stellung genommen. Damals notierte der Wert exakt an der 200-Euro-Linie. Heute, ist der Titel rund 45 Euro mehr Wert. Allerdings kostete die Rheinmetall-Aktie (703000) zwischenzeitlich auch schon 281,10 Euro. Doch auch die jüngsten Ereignisse in Russland sorgten zuletzt für Gewinnmitnahmen. Wir erklären warum.

Der russische Einmarsch in der Ukraine hat die Perspektiven für Rüstungskonzerne bekanntlich völlig verändert. Kein Wunder, dass auch die Rheinmetall-Aktie von Kursen um 100 Euro direkt bis auf Spitzenwerte um 220 Euro sprang, ehe es zwischenzeitlich wieder in den Bereich um 150 Euro nach unten ging. Nun schickt sich die MDAX-Aktie (703000) aber an, wieder auf die 200-Euro-Marke hochzulaufen. Wir sehen Chancen für Anleger.

Klar ist, der 24. Februar 2022 stellt eine Zeitenwende in der jüngeren Geschichte dar. An diesem Tag begann der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine. Damit hat sich die wirtschaftliche und sicherheitspolitische Tektonik in Europa verschoben. Russland ist kein verlässlicher Partner mehr mit Putin an der Spitze, eine Friedensdividende, wie in den vergangenen Jahrzehnten, gibt es nicht mehr. Der Eiserne Vorhang ist wieder zugezogen worden. Das könnte zusätzliche Aufträge für Unternehmen wie Rheinmetall, Hensold, MTU, aber auch SFC Energy oder Ceotronics bedeuten. Europa muss wieder mehr in seine Sicherheit investieren.

Rüstung oder wie es heute heißt, Defence, läuft: Im ersten Quartal konnte Rheinmetall den Konzernumsatz um 1,1 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro steigern. Im Defence-Segment stiegen die Erlöse um 18 Prozent auf 740 Millionen Euro, während im Automotive-Bereich mit 618 Millionen Euro 13,5 Prozent weniger umgesetzt wurden. Die Verteidigungssparte stabilisiert somit die Aktie, außerdem ist ordentlich Substanz vorhanden.

Bei Rheinmetall brummt vor allem das Rüstungsgeschäft, weshalb der Rüstungs- und Automobilzuliefer-Konzern starke Werte für 2018 vorlegte. Davon profitierte die Aktie kräftig, sie sprang wieder über die 100-Euro-Marke. Doch auch jetzt ist das Papier fundamental nicht überteuert. Ein günstiger Einstiegsversuch ist aber auch via Discount-Zertifikat möglich. Als Anleger muss man allerdings Investitionen in den Rüstungsbereich ethisch vertreten können.

Charttechnisch ist der Aufwärtstrend der Rheinmetall-Aktie klar intakt. Das Hoch aus dem vergangenen Jahr wurde gerade überwunden, was immer ein starkes Long-Signal ist, denn Käufer ziehen Käufer an. Wer keine moralischen Bedenken hat, das Rheinmetall rund die hälfte seines Geldes mit Waffen verdient und hierin derzeit auch die Fantasie der Aktie liegt, der könnte …

Keine Krise. Keine Panik. Die Anleger behalten die Nerven an Tag eins nach den Anschlägen in Paris, auch wenn sich die Welt wieder verändert hat, wie damals, als die beiden Flugzeuge in das World Trade Center in New York rasten. Noch ist nicht klar, welche Auswirkungen der Terror in Paris auf die Weltwirtschaft haben wird, aber es wird sie geben, allein wegen der ernüchternden Erkenntnis vom Wochenende, dass 14 Jahre Kampf gegen den Terror die Terroristen nicht stoppen konnte. Sie können scheinbar noch immer und überall Anschläge verrichten. Der Kampf gegen den Terror wird weitergehen (müssen), vermutlich sogar mit einer stärkeren Intensität.