Rubrik: Leerverkäufer

Sollten Anleger schon wieder bei der Grenke-Aktie zugreifen? Nun, Anleger vielleicht nicht, dazu ist das Papier derzeit einfach zu heiß, nicht nur wegen möglicher weiterer Shortseller-Attacken, sondern auch wegen eingetrübter wirtschaftlicher Aussichten, aber für Spekulanten könnte die Aktie schon eine Betrachtung wert sein. Schließlich ist Grenke, rein technisch, nach wie vor überverkauft und zuletzt hat bei rund 30 Euro so eine Art Bodenbildung stattgefunden (siehe auch Tageschart unten).

Dem amerikanischen Elektro-LKW-Hersteller Nikola hat sich der Shortseller Hindenburg angenommen. Die Rede ist von Manipulation, Größenwahn, Vetternwirtschaft oder vortäuschen falscher Tatsachen. Nikola hat die Anschuldigungen zurückgewiesen und Anzeige bei der Börsenaufsicht gestellt. Jetzt ist Nikola-Gründer und -Chef Trevor Milton zurückgetreten. Nachfolger wird Stephen Girsk, bisher Verwaltungsratmitglied und ehemaliger General Motors-Manager. Geht die Talfahrt weiter?

Der DAX-Wert Wirecard stellt beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Das ist schon ein bisschen pleite. Häme ist allerdings unangebracht. Der Schaden bei den Stakeholdern ist immens. Auch dürfte die ohnehin kaum vorhandene Aktienkultur in Deutschland erneut gelitten haben. Ist die Wirecard-Aktie – quasi in Liquidation – noch etwas wert?

Heftige Kursschwankungen prägten das Bild der Grenke-Aktie (A161N3) in den vergangenen Monaten. Der Einbruch im Zuge des Corona-Crash übertraf aber alle bisherigen Bewegungen. Wir stufen diese Entwicklung daher als Übertreibung ein. Zudem gibt es sowohl technische als auch fundamentale Gründe, die nun auf eine Fortsetzung der Erholung hoffen lassen. Möglich ist dies allerdings nur im Direktinvestment, da Anlagezertifikate de facto nicht vorhanden sind.

Die Evotec-Aktie hat im Sommer einen schlimmen Kurssturz erlebt, obwohl die Prognose zum Halbjahr für das Gesamtjahr recht positiv ausfiel. Aber die Börse hatte wohl bedenken wegen der Bewertung des Papiers. Inzwischen hat sich die Aktie wieder gefangen, aber es tummeln sich noch immer zahlreiche Leerverkäufer bei diesem Wert. Reicht die Bodenbildung als Basis für einen neuen Aufschwung?

Mal wieder gibt es Gerüchte über Manipulationen bei Wirecard. Und wieder vollzieht der Aktienkurs eine Achterbahnfahrt. Ein Financial-Times-Journalist scheint sich den Zahlungsabwickler zur Lebensaufgabe gemacht zu haben. Bislang haben sich alle Vorwürfe als haltlos herausgestellt. Nun wurde die FT konkreter. Allerdings gibt es auch Marktgerüchte über die Nähe des Journalisten zu Shortsellern. Wie Anleger reagieren sollten.

Die Evotec-Aktie steht derzeit tendenziell unter Druck, obwohl die jüngst vorlegten Zahlen zum ersten Quartal recht gut ausfielen. Charttechnisch steht die Evotec-Aktie nun vor einer wichtigen Unterstützung. Leerverkäufer könnten ein Interesse daran haben das Papier unter diese Linie zu drücken. Könnte das gelingen? Wer in den kommenden Wochen FEST von einem Seitwärtstrend ausgeht, der könnte auch zu einem Inline-Optionsschein greifen. Beispiel: HX1KYL.

Aurelius zahlt eine satte Dividende von 5,00 Euro pro Aktie. 1,50 Euro ist dabei die Höhe der sogenannten Basis-Dividende und 3,50 Euro kommen pro Anteilschein oben drauf – als Partizipationsdividende an erfolgreichen Exits im Firmen-Portfolio. Damit ergibt sich aktuell eine Dividenden-Rendite von knapp neun Prozent. Die Preisfrage lautet nun: Ist das ein Krisensignal oder eine Hinweis auf eine krasse Unterbewertung?

Gotham City greift wieder an. Diesmal geht es … Oder anders angefangen: Worüber ist schon so mancher (aufstrebender) Jung-Politiker in diesem Land gestolpert? Richtig! Über einen nicht vorhandenen (oder erschlichenen) Doktortitel. Dies macht sich nun auch Daniel Yu, Gründer von Gotham City, zu nutze. Der Aurelius-Chef Dirk Markus habe gar kein Doktortitel der Elite-Uni Harvard. Tatsächlich wurde dieser Anschein auf der Aurelius-Website erweckt … Und Markus hat wirklich keinen Harvard-Doktor! Was das für die Aktie bedeutet.

Shortseller sehen jene sprichwörtlichen Gläser immer als halbleer an – oder sie tun zumindest so. Bei Badman-Shortseller Gotham City ist das nicht anders. Kürzlich hat er öffentlichkeitswirksam vor-kalkuliert, dass das Beteiligungsunternehmen Aurelius (A0JK2A) eigentlich nur heiße Luft sei. Kursziel? Nicht der Rede wert. Grund seinen, verkürzt, die Beteiligungen der Firma, die in der Bilanz mit zu hohen Ansätzen stünden. Da tauchte auch der Kompressorenhersteller Secop auf. Das vernichtende Gotham-City-Urteil für diese Beteiligung: nichts wert. Nun die Überraschung: Aurelius verkauft Secop an die Nidec-Gruppe. Die Dividende soll verdoppelt werden und die Börse jubelt. Wird das von Dauer sein?

Ströer hat sich 2016 gut entwickelt. Der aktuelle Aufwärtstrend ist somit durchaus gerechtfertigt. Erstmals wurde sogar die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro geknackt und der Jahresüberschuss legte von 107 auf 157 Millionen Euro zu. Gemessen am Börsenwert von 2.619 Millionen Euro, errechnet sich daraus ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16,7. Aber wie sieht es in diesem Jahr aus?

Tief in der Oberpfalz versteckt, in Amberg, findet sich eine Perle des SDAX: Grammer. Das Unternehmen ist ein führender Zulieferer für Pkw-Innenausstattung und Nutzfahrzeugsitze. 2015 erreichte Grammer den fünften Umsatzrekorde in Folge. Alle Achtung. Die Erlöse steigen um 4,4 Prozent auf 1,426 Milliarden Euro (2014: 1,366). Das Plus ist vor allem auf den Automobil-Bereich zurückzuführen. Das Geschäft mit den Nutzfahrzeugen gestaltete sich im vergangenen Jahr doch recht anspruchsvoll. Deswegen hapert es auch beim Gewinn: Der Betriebsgewinn (Ebit) sank von 57 auf 42,7 Millionen Euro. Das lag zwar noch im Rahmen der angepassten Prognose, aber zeigt doch wie schwierig sich der Verkauf auf den Weltmärkten gestaltet.