Rubrik: Dünger

Das sind schon mutige Aussagen: K+S Vorstandschef Burkhard Lohr hält trotz der galoppierenden Gaspreise an den Gewinnzielen für 2022 fest Demnach soll die Prognose für das operative Ergebnis (Ebitda) auch dann erreicht werden, wenn es zu Engpässen bei der Verfügbarkeit von Erdgas und einer Gasumlage im vierten Quartal kommen sollte. Aktuell geht der Top-Manager von einer Belastung durch den Gaspreis im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich aus. Trotzdem will Lohr ein Ebitda von 2,3 bis 2,6 Milliarden Euro erzielen. Trotzdem sprang die K+S-Aktie (KSAG88) nach der Zahlenvorlage, die Mitte August nur kurzfristig an. Wir sehen allerdings gute Kurschancen.

Es ist verständlich, dass K+S vom russischen Einmarsch in die Ukraine profitiert. Denn der Kaliproduzent und Düngerhersteller profitiert von der Knappheit und den Rekordpreisen für Düngemittel. Dabei gelten der belarussische Staatskonzern Belaruskali und das russische Uralkali als die größten Kaliproduzenten der Welt. Und schon schoss die K+S-Aktie (KSAG88) massiv nach oben – in den vergangenen drei Monaten verdoppelte sich der Kurs. Wir prüfen, ob dies gerechtfertigt ist.

Verrückte Welt: Scheinbar aus dem Nichts ist plötzlich wieder Inflation da, nur vorübergehend sagen manche, aber ob dem wirklich ist? Die Inflation könnte unerwartete Folgen haben. Einen Blackout zum Beispiel und dass womöglich Brot knapp wird. Wie das alles mit dem Düngemittel-Produzenten K+S und dem Brennstoffzellen-Hersteller SFC Energy zusammenhängt, wird in Cash Test Dummy erklärt.

Den Tränen nah dürften die Aktionäre von K+S (früher Kali und Salz) sein. Seit 2008 geht es nun schon mit dem Aktienkurs bergab. Erst das Platzen des Kali-Kartells mit fallenden Kali-Preisen, dann ein teures Minenprojekt in Kanada und schließlich eine kostspielige Übernahme in den USA von Morton-Salt. Nun braucht K+S dringend Geld, da die zu stopfenden Löcher immer größer werden. Also soll das nord- und südamerikanische Salz-Geschäft verkauft werden. Wird das die Wende im Kurs bringen?

K+S muss die Düngemittelproduktion bis zum Jahresende um 300.000 Tonnen reduzieren. Das hat auch Auswirkungen auf das Ergebnis, mal wieder. Seit Jahren schafft es das Unternehmen nicht mehr, ordentliche Ergebnisse zu erwirtschaften. Die Aktie taumelt und notiert weit unter Buchwert. Jetzt wurde eine wichtige Chartmarke unterschritten. Wie tief wird der Sturz gehen?

Die K+S-Aktie bricht erneut ein. Der Grund: Eher durchwachsene Zahlen für das zweite Quartal. Hauptgrund für den Schwächeanfall ist aber die Streichung des alten Mittelfristziels. Anleger könnten daher vor einem Kauf der Aktie eine Beruhigung abwarten oder ein paar Abstauberlimits in den Markt legen. Eine Alternative zur Aktie kann ein Discounter mit attraktiver Renditechance sein.