Es ist verständlich, dass K+S vom russischen Einmarsch in die Ukraine profitiert. Denn der Kaliproduzent und Düngerhersteller profitiert von der Knappheit und den Rekordpreisen für Düngemittel. Der Grund: Der belarussische Staatskonzern Belaruskali und die russische Uralkali als die größten Kaliproduzenten der Welt sind sanktioniert. Und schon schoss die K+S-Aktie (KSAG88) massiv nach oben – in den vergangenen drei Monaten verdoppelte sich der Kurs.
Russland spielt auf dem Düngermarkt eine enorm große Rolle als Lieferant von Stickstoff, Phosphat und Kali. So gilt Stickstoff als wichtigste Substanz für die Förderung des Pflanzenwachstums, Phosphat und Kali forcieren hingegen vor allem die Wurzelbildung. So erklärt sich, warum K+S derzeit hoch im Kurs steht.
Doch die Düngerpreise zogen schon vor Putins Attacke an. Daher übertraf K+S mit den 2021er-Zahlen die Markterwartungen: Bei einem Umsatzplus von 32 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro sprang das operative Ergebnis (Ebitda) um 262 Prozent auf 969 Millionen Euro, worin allerdings ein einmaliger Sondereffekt von 219 Millionen Euro enthalten ist. Aktionäre sollen eine Dividende von 0,20 Euro erhalten, nachdem in 2021 nichts bezahlt worden war.
Überraschend: Der Vorstand erhöhte die Gewinnprognose nicht. Vielmehr bestätigte Vorstandschef Burkhard Lohr die Guidance eines Ebitda zwischen 1,6 bis 1,9 Milliarden Euro. Dies entspricht zwar einer Verdoppelung, wird aber nicht der Entwicklung am Düngermarkt gerecht, wo die Preise viel kräftiger anziehen.
Fundamental ist das K+S-Papier mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von sechs günstig bewertet. Da die Dividende für 2022, die in 2023 ausbezahlt wird, zudem mindestens 0,50 Euro erreichen dürfte, kann sich auch die Dividenden-Rendite von 1,6 Prozent sehen lassen.
Das Abwärtsrisiko der Aktie dürfte gering sein, allein, weil eine Rückkehr zu normalen Handelsbeziehungen mit Russland mittelfristig ausgeschlossen erscheinen. Zudem ist beim 2022-Ebitda-Ziel noch reichlich Luft nach oben. Langfristanleger können daher an schwachen Tagen aufspringen.
Uns gefällt aber auch ein eher defensives Bonus-Zertifikat mit Cap (PD33P0), welches am 17. Juni 2022 ausläuft: Bleibt die bei 22 Euro platzierte Schwelle (Abstand aktuell 32,6 Prozent) bis dahin unverletzt, winkt eine schnelle Bonus-Rendite von 4,7 Prozent (23,6 Prozent p.a.). Kommt es hingegen zum Schwellenbruch, tilgt der Emittent in Cash, entsprechend dem dann gültigen Aktienkurs.
K+S-Aktie (Tageschart): intakter Aufwärtstrend