Rubrik: Dienstleister

Nein, Bilfinger ist längst kein Bau-Unternehmen mehr. Der Konzern hat sich vielmehr zu einem Industriedienstleister entwickelt, der einerseits Wartung und Instandhaltung von Industrieanlagen durchführt, anderseits Komplettlösungen für große Anlagen und Infrastrukturprojekte liefert. Umso erstaunlicher ist, dass das Management – nach guten Zahlen für 2023 – auch für das laufende Jahr vor Optimismus strotzt. Die Börse reagiert mit einem Kurssprung.

Schon seit 2021 ist Voquz Labs (gesprochen: Fokus Labs) an der Wiener Börse notiert, nun strebte der in Berlin ansässige Softwarehersteller im SAP-Umfeld auch in den Münchener Freiverkehr, wo der Titel seit dem 9. März handelbar ist. Allerdings gehört Voquz Labs trotz seiner anerkannten Produktpalette um samQ und setQ mit einem Börsenwert von aktuell rund 11 Millionen Euro noch zu den sehr kleineren Werten auf dem hiesigen Kurszettel.Trotzdem ist uns die Gesellschaft einen ersten, frühen Blick wert.

Als wir Mitte Juli über Amadeus Fire berichteten, kostete die Aktie rund 160 Euro. Wir billigten dem Papier damals aber weiteres Potenzial zu, da der Personaldienstleister ausgezeichnet im Geschäft ist. Am heutigen Donnerstag notiert der Wert auf Rekordniveau oberhalb von 192 Euro. Der Weg zu Rekordkursen jenseits der 200.Euro-Marke ist dabei vorgezeichnet.

Bei Amadeus Fire läuft das Geschäft gut, wie die Vorab-Zahlen für 2019 eindeutig belegen. Bei der Ertragsentwicklung störte lediglich ein relativ hoher Krankenstand, der etwas die Dynamik bremste. Für das Jahr 2020 ist aber Wachstum vorprogrammiert, da die Frankfurter Ende 2019 noch eine etwas größere Akquisition getätigt haben, die erst ab 2020 in den Büchern auftauchen wird. Und auch fundamental gefällt das Papier (509310) des Personaldienstleisters.

Bei Bilfinger kam es in den vergangenen Jahren zu einem Totalumbau. Aus einem Baukonzern wurde ein Industriedienstleister. Die Umstrukturierung zeigt nun erste Erfolge, wie an den neuesten Quartalszahlen abzulesen ist. Die Aktie (590900) scheint zudem den Boden gefunden zu haben. Daher ist das Papier ebenso eine Anlageidee wie ein eher defensives Bonus-Zertifikat mit Cap.

IBU-tec hat mächtig eingekauft, die Thüringer kauften eine Gesellschaft, die größer ist als sie selber. Trotzdem tritt die Aktie auf der Stelle. Wir fragen bei Vorstandschef Ulrich Weitz nach, warum die Börse die Großeinkauf bislang noch nicht honoriert hat obwohl die Gesellschaft damit in eine neue Dimension wächst und zudem schon aufgrund der räumlichen Nähe Synergieeffekte quasi auf der Straße liegen.