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Diese Zahlen sind so etwas wie der feuchte Traum eines Börsianers: Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Daimler einen freien Cash-flow von 3,9 Milliarden Euro, der Nettogewinn betrug 8,8 Milliarden Euro, die Dividende lag bei 3,25 und der Gewinn je Aktie bei 7,97 Euro. Bei dem aktuellen Kurs von rund 71 Euro errechnet sich daraus eine Dividenden-Rendite von 4,6 Prozent und eine Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 8,9. Die Kennzahlen könnten sich nochmal verbessern. Traut der Markt Daimler nichts mehr zu – oder ist die Aktie viel zu günstig bewertet? Interessant könnte aktuell auch diese Bonus-Zertifikat mit Sicherheitspuffer auf Daimler sein: PP1TGR.

Kürzlich gab es bei Grammer eine Gewinnwarnung, ein Großkunde war abgesprungen. Hängt das mit dem Übernahmekampf des bosnischen Investors Hastor zusammen? Möglich. Nun sollen die Chinesen einen Aufkauf verhindern. Und was machen die Aktionäre so lange? Sie warten vor allem ab und wundern sich, was aus ihrem Börsenliebling geworden ist. Schade um diese schöne Unternehmen. Als Trost im Seitwärtstrend bleibt ein Discount-Zertifikat (DGV200).

Auto-Aktien wie die von Daimler sind derzeit ja so einen Sache: Da gibt es einen Diesel-Skandal, bei dem noch keiner so recht weiß, wie es mit dem Diesel-Antrieb weitergehen soll, eine Diskussion über minderbegabte, aber überbezahlte Manager und dann ist da natürlich noch die Zukunft. Wie geht es weiter im Automobilbau ganz allgemein und mit den deutschen Autobauern im Besonderen? Welche Antriebstechnik wird sich wohl durchsetzen? Die Börse nimmt einen Abschlag vor, was zu einer Sensationsbewertung der Daimler-Aktie führt. Aber ist das gerechtfertigt? Wer eher von einer Seitwärtsbewegung ausgeht und es heiß mag. könnte bei Daimler auch zu einem sogenannten Discount-Call-Optionsschein (HU8X22) greifen.

Die Lufthansa-Aktie hat das höchste Niveau seit 2007 erreicht. Trotzdem ist der Wert gemessen am KGV und der Dividenden-Rendite noch immer nicht teuer. Allerdings sind Luftfahrtaktien auch immer extrem anfällig, wenn rund um den Erdball neue externe Krisen und Schocks auftauchen.

Daimler erlebt beim Verkauf seiner Fahrzeuge einen guten August. Mit 170.341 Fahrzeugen gingen rund neun Prozent mehr Autos der Stammmarke Mercedes-Benz über die Rampe als im Vorjahresmonat. Unter Einberechnung der Marke Smart kam es zu einem Zuwachs von 8,6 Prozent auf 178.052 Einheiten. Die Aktie jubelt und bleibt, was die Bewertungskriterien angeht, attraktiv. Charttechnisch ist die Situation allerdings (noch) nicht so klar.

Zu befürchten war es ja eigentlich schon lange, nun werden die Fakten aber immer klarer, dass auch Daimler sein Diesel-Gate hat. Die Staatanwaltschaft in Stuttgart hat bestätigt, dass gegen mehrere Personen ermittelt wird, womit wir TV-Gucker und Zeitungsleser den Medienberichten der vergangenen Tage immer mehr Glauben schenken dürfen. Sorgen, dass neben Volkswagen auch die anderen Autobauer eigene Diesel-Gate haben, hat wohl auch dazu geführt, dass alle Autoaktien zuletzt hinter dem Gesamtmarkt herliefen. So legte Daimler auf Jahressicht nur rund 13 Prozent zu und liegt auf Drei-Monats-Sicht sogar im Minus. Aber dieser mögliche neue Skandal eröffnet auch Rendite-Chancen.

Ich habe mir abgewöhnt Marktberichte über das tägliche Börsen-Geschehen zu lesen, zu hören oder mir anzusehen. Sie machen mich einfach wahnsinnig nervös. Sie bringen nichts – und im übelsten Fall kosten sie auch noch Geld. Schnappatmung! Nach einem schönen Börsenvortag steht man als Anleger früh nichtsahnend auf und liest: „Verkaufswelle rollt“, „Jetzt kommt die erwartete Korrektur“, „Kursrutsch“. Dabei war gestern noch die Börsenwelt vollkommen in Ordnung. Da war davon die Rede, dass sich die Hausse fortsetze, die Konjunktur laufe und überhaupt die Notenbanken und Trump und die Wahlen und Marcon, Merkel und der Schulz-Zug … Puh! Vergessen? Nun werde es eng für die Optimisten. Plötzlich. OMG! Ich bin einer. Demnächst zerquetscht von der Baisse?

Der Renault-Konzern überrascht mit der Ankündigung des Baus einer Mega-Batterie, die zugleich den Einstieg in den Energiemarkt darstellt. Bei einer Leistung von 100 Megawatt könnte der Speicher rund 120.000 Haushalte zu Spitzenzeiten mit Strom versorgen. Auch die jüngsten Absatzzahlen waren positiv. Im ersten Quartal erhöhten sich die Erlöse um rund 25 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro. Der Umsatzsprung geht auf eine hohe Nachfrage nach sportlichen Modellen (unter anderem SUVs) zurück. Zudem entwickelte sich das Russland-Geschäft überraschend positiv. Was das für die Aktie bedeutet.

Die Automobil-Industrie müht sich derzeit um allerlei Probleme. Daimler auch. Da sind zum Beispiel die Absatzzahlen in den USA, die in den Konzernzentralen sicherlich so manches Stirnrunzeln verursachen. Kippt womöglich die Autokonjunktur in den Staaten? Und jetzt fand auch noch eine Razzia statt. Der Grund: mögliche Abgasmanipulationen. Daimler verneint das – selbstverständlich. Der Börse gefällt es dennoch nicht. Charttechnisch ist die Aktie angeschlagen, aber fundamental gut abgesichert. Die Lösung könnte ein Discount-Zertifikat sein, um eine „Zwischen-Dividende“ zu erzielen.

Im DAX herrscht nach der Frankreichwahl noch eine freudige Rest-Macron-Mania, da müht sich die Daimler-Aktie scheinbar beleidigt und mit Tränchen in den Augen ab, dass erreichte Niveau zumindest zu halten. Was ist los? Bei Daimler läuft es hervorragend. Das Konzernergebnis wurde im ersten Quartal 2017 glatt verdoppelt. Vielleicht sind es gerade diese guten Zahlen.

Daimler jubelt – und was macht die Aktie? Sie fällt. Dabei war das Geschäftsjahr 2016 ein Jahr der Rekorde. Bestmarken bei Absatz, Umsatz und Gewinn. Erstmals wurden rund 3 Millionen Fahrzeuge verkauft. Die Erlöse erreichen 153,3 Milliarden Euro und das Konzernergebnis erklimmt mit 8,8 Milliarden Euro den höchsten Stand, ever. Da kann der Daimler-Vorstand großzügig sein. Auf der Hauptversammlung am 29. März wird eine Dividende von 3,25 Euro ausgeschüttet. Auf der Basis der aktuellen Kurse an der Börse Stuttgart errechnet sich so eine Dividenden-Rendite von 4,8 Prozent – wo gibt es heute so was noch? Daimler auf der Überhohlspur, nur die Aktie verbremst sich.

Das tut mal richtig gut. Endlich gibt es mal keine neue Klage gegen einen deutschen Konzern in den USA. Es geht dabei um Daimler. Den Stuttgartern drohte eine Sammelklage im Zuge eines möglichen Abgas-Schwindels bei Diesel-Fahrzeugen. Nun erzielte der Autobauer aber einen Erfolg im juristischen Dschungel der US-Gesetze. Wann nimmt die Aktie wieder Fahrt auf?