Rubrik: Bayer

Bayer verliert am heutigen Donnerstag etwas deutlicher. Ein US-Gericht hat eine schon vor rund zwei Jahren erteilte Zulassung zum Verkauf des Unkrautvernichters Dicamba wieder rückgängig gemacht. Eine US-Umweltbehörde sieht Risiken, dass Anwender das Produkt falsch einschätzen. Deshalb darf es nun nicht mehr verwendet werden. Kein Trost ist dabei, dass ähnliche Urteile auch Produkte von BASF und vom US-Konzern Corteva treffen. Bricht nun der Aufwärtstrend der Aktie?

Der Bayer-Konzern legt für das Geschäftsjahr 2019 ansehnliche Zahlen vor und zahlt eine ordentliche Dividende. In den vergangenen Monaten ist die Aktie deswegen auch bereits kräftig gestiegen. Doch das Papier belasten weiter Risiken, allen voran Glyphosat. Ist der Unkrautvernichter krebserregend? Bei Gerichten in den USA liegen deswegen zahlreiche Klagen und Bayer drohen Milliardenforderungen. Zudem stellt sich die Frage, ob Glyphosat (teuer mit Monsanto eingekauft) überhaupt eine Zukunft hat.

Bayer erhält Unterstützung von der US-Umweltbehörde EPA. Sie stuft Glyphosat als nicht krebserregend ein. Könnte das die Aktie weiter nach oben treiben? Dennoch sind Schadensersatzforderungen in Milliardenhöhe längst noch nicht vom Tisch. Aber vielleicht hat sich ja die Börse bereits genügend ausgetobt? Und dann gibt es da bei der Bayer-Aktie noch einen besonderen Reiz.

Bei der Bayer-Aktie kam es nach einer charttechnischen Bodenbildung nun zu einem Pullback zur Ausbruchslinie. Getrieben werden könnte das Papier von der Hoffnung auf einen außergerichtlichen Vergleich mit den Glyphosat-Klägern schon im kommenden Jahr. Käme es tatsächlich dazu, wäre Bayer von einer großen Last befreit. Die Börse scheint Witterung aufgenommen zu haben. Wird die Bayer-Aktie nun wieder ansteigen?

Bayer verkleinert seinen Vorstand von sieben auf fünf Mitglieder. Dies spart tatsächlich etwas Geld, dürfte aber eher ein psychologischer Aspekt für die aktuellen Kursgewinne gewesen sein. Viel wichtiger bleibt der Ausgang der Glyphosat-Klagewelle in den USA, die zuletzt etwas bessere Nachrichten lieferte. Genau hier liegt der Hauptgrund für die jüngsten Kursgewinne, das Thema bleibt aber auch der größte Risikofaktor, weshalb ein eher defensives Bonus-Zertifikat eine Alternative zur Aktie (BAY001) sein kann.

Bei der Bayer-Aktie gibt es charttechnische Hoffnungschimmer. Sowohl im Tages- als auch im Monatschart deutet sich eine Bodenbildung an. Scheinbar sind die vorgenommenen Risikoabschläge der Börse zunächst genug. Das gilt aber nur, wenn es zu dem „erträumten“ Vergleich vor Gericht wegen der anhängigen Glyphosat-Klagen kommt. Die spannende Bayer-Pharma-Sparte tritt da (fast) in den Hintergrund.

Rund zehn Milliarden Dollar will Infineon für den Kauf des US-Mitbewerbers Cypress ausgeben und damit zu den zehn größten Halbleiterkonzernen aufsteigen. Der Kapitalmarkt hat aber Angst, dass nach Bayer/Monsanto erneut viel zu viel Geld für ein Unternehmen aus Deutschland in die USA fließt. Zudem ist bereits eine Kapitalerhöhung bei Infineon angekündigt. Die Aktie (623100) setzt daher ihren Abwärtstrend fort, weshalb eine Short-Spekulation (MF1HWK) eine gute Idee sein kann.

Bei Bayer geht es wieder einmal massiv nach unten, nachdem ein US-Gericht eine Entscheidung im Glyphosat-Prozess getroffen hat, die milliardenschwere Schadenersatzforderungen auslösen kann. Die Aktie (BAY001) bricht daher um mehr als zehn Prozent ein, hat aber noch kein neues Tief markiert. Wir beschreiben ein Argument, warum es kurzfristig nicht noch weiter nach unten geht, stellen aber auch Zertifikate (CU0REE, GM9CZW) vor, die Anlegern trotz der Schwäche Freude machen können, wenngleich auch dort natürlich Risiken vorhanden sind.

Die Bayer-Aktie hat eine wichtige Chartmarke nach oben überwunden. Die Bodenbildung schreitet somit voran. Aber an der Aktie haften natürlich gewaltige Prozess-Risiken wegen Glyphosat beziehungsweise wegen der Monsanto-Übernahme. Das macht sich auch in einer sehr günstigen Bewertung bemerkbar. Verlockend bei Bayer ist insbesondere auch die stattliche Dividenden-Rendite.

Bei Bayer wurde bekannt, wie der Konzern den angekündigten Stellenabbau finanziell gestalten will. Trotz der Zahlung hoher Abfindungen honoriert die Börse den mit dem Betriebsrat ausgehandelten Kompromiss. Die Aktie (BAY001) steigt und setzt ihre Bodenbildung fort. Neben dem Direktinvestment scheint auch ein Discounter aussichtsreich. Er bietet eine Seitwärtsrendite von 7,3 Prozent (hochgerechnete 18,7 Prozent p. a.). Allerdings muss ein Dividenden-Abschlag nach der HV am 26. April erfolgt, berücksichtigt werden.

Bei der Bayer-Aktie sorgte vor allem der mit der Monsanto-Übernahme eingekaufte Unkrautvernichter Glyphosat für sinkende Kurse. Hinzu kam ein miserabler Gesamtmarkt, der den Titel zusätzlich unter Druck brachte. Doch inzwischen hat der Titel vor allem fundamental ein Bewertungsniveau erreicht, welches historisch günstig ist. Hinzu kommen relativ gute Nachrichten von den US-Gerichten. Ist ein Direktinvestment (BAY001) oder ein Einstiegsversuch über einen Discounter (CA5KZ3) eine gute Anlageidee?

Die Bayer-Aktie hat eine schmerzliche Talfahrt vollzogen. Inzwischen notiert die Bayer-Aktie knapp über der 60-Euro-Marke. Zur Erinnerung: im Frühjahr 2015 waren es 146 Euro.Ist die Bayer-Aktie damit genug abgestraft worden? So genau lässt sich das an der Börse nie sagen, da diese immer zu Übertreibungen in die eine oder andere Richtung neigt. Aber es gibt Indizien. Insbesondere zwei Kennziffern regen die Fantasie an.