Rubrik: Bayer

Erleichterung. Freude. Die Fed-Entscheidungen hinterlassen bei den Börsianern ein gutes Gefühl. Eine Leitzinserhöhung durch die amerikanische Notenbank (Fed) dürfte so schnell nicht anstehen. Dow und DAX legen leicht zu, weil die Fed ihre tendenziell lockere Geldpolitik fortsetzt. Gleichzeitig steigt aber der Dollar (gegenüber dem Euro) und Gold fällt, wohl aus dem Grund, weil die Fed-Politik auch als straff genug eingeschätzt wird. Es ist wohl die besondere Logik der Börse.
Steil aufwärts geht es heute mit der Bayer-Aktie. Der Konzern möchte wohl seine Kunststoffsparte abstoßen und an die Börse bringen.
Ansonsten: Gespanntes Warten auf den Ausgang des Schottland-Referendums.

Heute ist Fed-Sitzung. Allerdings ist nicht zu erwarten, dass es dort zu diesem Zeitpunkt neue Entscheidungen gibt. Dennoch verhält sich der DAX abwartend, aber es stehen ja noch weitere Konjunkturdaten aus den USA in dieser Woche zur Veröffentlichung an.
Bayer steigert den Gewinn um 13 Prozent, kürzt allerdings die Jahresprognose aufgrund des Euros ein wenig. Die Börsianer stört es wenig, die Aktie legt deutlich zu.
Osram streicht 7.800 Stellen. Die Aktie verliert heute 6,4 Prozent.
Einen kräftigen Sprung von 27 Prozent nach oben macht die Twitter-Aktie. Hier wurden gestern nach Börsenschluss recht gute Ergebnisse bekanntgegeben.
Spanien meldet gute Wachstumszahlen von plus 0,6 Prozent im zweiten Quartal, der stärkste Anstieg seit Ende 2007. Allerdings sind die Preis um 0,3 Prozent gefallen, so deutlich, wie seit 5 Jahren nicht mehr – Deflation.
In Japan fällt die Industrieproduktion mit minus 3,3 Prozent so deutlich wie seit 3 Jahren nicht mehr. Verlieren die Abenomics ihre Wirkung? Die Mehrwertsteuererhöhung von April belastet wohl. Vermutlich wird die Notenbank nacharbeiten müssen – diese Fantasie beflügelt den Nikkei schon jetzt.
Argentinien könnte morgen vor einer weiteren Staatspleite stehen. 1,5 Milliarden Dollar wollen Hedgefonds. Sie halten noch Staatsanleihen aus der Zeit vor der Staatspleite von 2002. Andere Gläubiger haben damals einem Schuldenschnitt zugestimmt. Zahlt Agentinien den Hedgefonds nun 100 Prozent zurück, könnten weitere Alt-Gläuber womöglich auch die volle Summe einfordern. Es geht um 30 Milliarden Dollar.

Der DAX kommt heute nicht in Schwung. Viele warten wohl vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) morgen ab. Auch die guten Ergebnisse von BMW können die Stimmung nicht aufhellen. In Siegerlaune bleibt der Euro. Er legt nach guten Konjunkturdaten für die Eurozone (Einkaufsmanagerindex) kräftig zu. Man wird sehen, wie die EZB morgen darauf reagieren wird. Vor allem aus den Südländern und Frankreich sind in jüngster Zeit immer wieder Forderungen nach einer Schwächung des Euro durch eine geldpolitische Lockerung lautgeworden. Gold schwächt sich als Krisenseismograph für die Ukraine etwas ab.

Der DAX startet mit einem kleinen Plus in die Börsenwoche. Nach wie vor blicken die Anleger in Richtung Ukraine. Wer mag schon einen heißen Konflikt vor der Haustür. Es ist eine poltische Börse dieser Tage. Bekanntlich haben diese aber kurze Beine. In diesem Fall wird das nicht so sein, da durch Russland auch ein (sehr) wichtiger EU-Handelspartner involviert ist. Bayer legt sehr gute Zahlen vor. Die Aktie klettert um 4 Prozent. Der Gewinn verbessert sich um 22,7 Prozent. Grund dafür sind vor allem gute Geschäfte im Pharmabereich. Erfreulich lief es auch im Agrarsegment. Anscheinend soll der Konzern auch umgebaut werden. Zur Diskussion steht der Verkauf der Kunststoffsparte und der Kauf des Geschäfts mit rezeptfreien Medikamenten von Merck & Co. Siemens verliert rund 2 Prozent. Der Münchner Konzern will scheinbar Alstom bei einer Übernahme durch General Electric (GE) als weißer Ritter zur Hilfe eilen. Die Münchner bieten eine strategische Kooperation an, weil es ihnen nicht recht sein kann, wenn GE einen wichtigen Wettbewerber aufkauft. Der Euro bleibt tendenziell fester. Am Mittwoch entscheidet die amerikanische Notenbank (Fed) wieder über ihre Geldpolitik. Sie dürfte ihre Anleihekäufe weiter reduzieren, auf dann 45 Milliarden Dollar im Monat. Aber offenbar wird die US-Geldpolitik vom Markt nach wie vor als expansiver als die der Europäischen Zentralbank (EZB) eingestuft. Der Nikkei verliert. Auch in Japan tagt die Bank von Japan am Mittwoch über ihre Geldpolitik. Wird sie weiter lockern? Lange wird sie nicht mehr warten können. Die Verbraucher ziehen derzeit Käufe wegen der Steuererhöhung vor. Gold ist als Krisenmetall derzeit langweilig. Gut so.