Rubrik: Aurelius

Plusvisionen richtet Fragen an Matthias Täubl, CEO der Münchner Aurelius Equity Opportunites (A0JK2A), zum operativen Gewinnsprung in 2021, der überraschenden Dividendenanhebung auf 1,50 Euro je Aktie, den transaktionsreichen Start ins Geschäftsjahr 2022 und zur Frage, warum ihm die nachhaltige Stärkung des Shareholder Value besonders wichtig ist. Vom aktuellen Kursniveau hat die Aurelius-Aktie ein Potenzial von mehr als 40 Prozent bis zum ausgewiesenen Netto-Net Asset Value (NAV).

Eine durchwachsene Performance legte die Aurelius-Aktie in den vergangenen Wochen aufs Parkett. Der Titel, der mit vollem Namen Aurelius Equity Opportunities (A0JK2A) heißt, verlor vom Zwischenhoch aus dem August bei 29,68 Euro mehr als 15 Prozent – ohne negative Nachrichten. Im Gegenteil: Die Halbjahreszahlen waren gut, das Geschäft mit dem An- und Verkauf von Beteiligungen läuft und genügend Geld für neue Deals ist – auch dank der erfolgreichen Aufstockung einer Anleihe –vorhanden. Wir sehen daher gute Chancen für Anleger.

Aurelius will der am 18. Mai 2021 stattfindenden Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von einem Euro je dividendenberechtigter Aktie aus dem Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2020 vorzuschlagen. Dies entspricht einer gesamten Ausschüttungssumme von 28,7 Millionen Euro. In den Folgejahren soll die Dividende weiter steigen. Ist die Aktie nach langer Talfahrt, Bodenbildung und erstem Aufwärtsschub wieder ein Investment wert?

Die Aurelius-Aktie (A0JK2A) sucht im Bereich um 40 Euro einen Boden. Kann das gelingen? Zuletzt kannte das Papier nur den Weg in den Keller, was auch an der Geschäftsentwicklung liegt, die auch nach neun Monaten deutliche Rückgänge bei Umsatz und Ertrag anzeigt. Können Anleger mit Blick auf 2019 wieder zuversichtlicher auf das Papier schauen? Fundamental und charttechnisch könnte sich eine Wende andeuten.

Aurelius zahlt eine satte Dividende von 5,00 Euro pro Aktie. 1,50 Euro ist dabei die Höhe der sogenannten Basis-Dividende und 3,50 Euro kommen pro Anteilschein oben drauf – als Partizipationsdividende an erfolgreichen Exits im Firmen-Portfolio. Damit ergibt sich aktuell eine Dividenden-Rendite von knapp neun Prozent. Die Preisfrage lautet nun: Ist das ein Krisensignal oder eine Hinweis auf eine krasse Unterbewertung?

Die Aurelius-Aktie scheint ein Liebling „aller“ Shortseller zu sein. Das Papier wurde von Gotham City im Frühjahr kräftig nach unten geprügelt. Im Jahresverlauf erholte sich Aurelius wieder, auch dank einer höherern Dividende und guter Nachrichten. Nun folgte ein neuer Rückschlag: Im Zusammenhang mit der Insolvenz der französischen Chemie-Tochter Isochem wurde offensichtlich Markus zu einer gerichtlichen Anhörung geladen. Eine neue Einstiegschance? Die Dividenden-Rendite ist reizvoll. Auf der Derivaten-Seite findet dieser Basiswert nahezu keine Beachtung. Einziges Produkt, welches überhaupt eine gewisse Chance bietet, ist ein Bonus Zertifikat mit Cap (TD8SM6).

Gotham City greift wieder an. Diesmal geht es … Oder anders angefangen: Worüber ist schon so mancher (aufstrebender) Jung-Politiker in diesem Land gestolpert? Richtig! Über einen nicht vorhandenen (oder erschlichenen) Doktortitel. Dies macht sich nun auch Daniel Yu, Gründer von Gotham City, zu nutze. Der Aurelius-Chef Dirk Markus habe gar kein Doktortitel der Elite-Uni Harvard. Tatsächlich wurde dieser Anschein auf der Aurelius-Website erweckt … Und Markus hat wirklich keinen Harvard-Doktor! Was das für die Aktie bedeutet.

Shortseller sehen jene sprichwörtlichen Gläser immer als halbleer an – oder sie tun zumindest so. Bei Badman-Shortseller Gotham City ist das nicht anders. Kürzlich hat er öffentlichkeitswirksam vor-kalkuliert, dass das Beteiligungsunternehmen Aurelius (A0JK2A) eigentlich nur heiße Luft sei. Kursziel? Nicht der Rede wert. Grund seinen, verkürzt, die Beteiligungen der Firma, die in der Bilanz mit zu hohen Ansätzen stünden. Da tauchte auch der Kompressorenhersteller Secop auf. Das vernichtende Gotham-City-Urteil für diese Beteiligung: nichts wert. Nun die Überraschung: Aurelius verkauft Secop an die Nidec-Gruppe. Die Dividende soll verdoppelt werden und die Börse jubelt. Wird das von Dauer sein?

Die Aurelius-Aktie ist ein Trümmerhaufen und zugleich ein Tummelplatz von Leerverkäufern. Vorwürfe, Gegendarstellungen und ein aufgestocktes Aktienrückkaufprogramm. Leerverkaufspositionen werden geschlossen, obwohl Kursziele längst nicht erreicht sind. So sollte sich Börse nicht präsentieren. So gibt es fast nur Verlierer. Und die Aurelius-Aktie? Sie erholt sich etwas. Tatsächlich. Reicht das, um in einen solchen Titel zu investieren?

Aurelius reagierte schnell auf die Shortattacke. Freilich war das Kind schon in den Brunnen gefallen und die Aktie abgestürzt. Trotzdem erfolgte noch am Nachmittag eine Stellungnahme, die natürlich die Informationen aus der Studie ins Reich der Fake-News verwies. Die Shortaktion war aber geglückt. Wird eine Erholung wie bei Wirecard folgen? Einstweilen geht es weiter abwärts.