Rubrik: Anleihen

Der DAX beendet das Jahr 2015 mit einem Plus von 9,6 Prozent bei 10.743,01 Punkten. Deutsche Standard-Aktien hätten sich somit gelohnt, mal wieder. Ganz besonders im Vergleich zu deutschen Staatsanleihen, die aktuell nur eine durchschnittliche Rendite (Umlaufrendite) von 0,45 Prozent bringen, im April waren es sogar nur noch 0,05 Prozent. Aber so glatt lief das Aktien-Jahr dann doch nicht. Sorgen um Griechenland (Grexit) und einem Auseinanderbrechen der Eurozone, die Furcht vor einer harten Landung der Konjunktur (Rezession) in China, Probleme in den Schwellenländern (Emerging Markets) und die künftige Politik der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB) waren wichtige kursbewegende Faktoren. Aber was könnte 2016 auf die Finanzmärkte zukommen? Gerechnet wird bereits mit weiteren Leitzinserhöhungen durch die Fed.

Als Angela Merkel und Peer Steinbrück im Oktober 2008 vor die Kameras traten und verkündeten, dass die Einlagen der Deutschen sicher seien, war der Weg vorgezeichnet: Sicherheit um jeden Preis. Das war/ist kein deutsche Phänomen, Amerikaner, Japan, Chinesen und Briten machten oder machen es genauso.

Nun testen die Notenbanken wie weit sie den eingeschlagenen Weg verlassen können. Mario Draghi hat gestern die Fußspitze ein wenig vom Mittelstreifen genommen – schon hat es gekracht an den Börsen.

Die Börsen befinden sich im Billig-Geld-Rausch. Inzwischen muss man auch bezahlen, wenn man dem italienischen Staat sein Geld für zwei Jahre überlässt. Klingt das vernünftig? Zweifel sind angebracht.

Der DAX schnellt steil nach oben – und es sieht nicht danach aus, als ob die Aufwärtsbewegung bald vorbei sein.

German Angst ist auch Aktien-Angst. 2014 haben sich 500.000 von Aktien oder Aktienfonds getrennt, trotz steigender Kurse, hat das Deutsche Aktieninstitut herausgefunden. Seit 2001 summiert sich die Zahl der Aktien-Aussteiger auf 4,4 Millionen. Übrigbeblieben sind 8,4 Millionen Deutsche oder 13,1 Prozent der Bevölkerung, die derzeit (noch?) am Aktienmarkt engagiert sind. Die Zahl der Aktionäre liegt sogar noch tiefer bei lediglich bei 4,1 Millionen (minus 400.000) oder 6,4 Prozent der Bevölkerung.

Time is Money // Schnell ein paar Fragen an Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz Gruppe. Plusvisionen.de hat ihn am Rande der Jahrestagung des Münchner Finance Forums getroffen und mit ihm über die globalen Vermögensungleichgewichte, ein mögliche Zinserhöhung in den USA und die Gefahren für die Weltwirtschaft gesprochen.

Wo sehen Sie das größte Gefahren-Potenzial für die Weltwirtschaft? USA, Eurozone, China oder Japan?

Das Gefahren-Potenzial ist jetzt nicht in den Verteilungsfragen zu sehen, die eher mittelfristige Brisanz haben. Allerdings ist die Verteilungsfrage in den USA schon jetzt ein heiß debattiertes Thema. Die Ungleichverteilung in den USA, die noch ungleicher wird, ist sicherlich eine Bremse für Wachstum. Doch wie gesagt, das ist für die Wirtschaftsentwicklung der nächsten Jahre keine akute Gefahr. Die akute Gefahr ist eher, dass wir negative Finanzmarktreaktionen sehen werden, bei der anstehenden Zinswende der amerikanischen Notenbank …

Hedgefonds-Manager und Apple-Aktien-Fan Carl Icahn hat sich per Video-Botschaft ans Börsenvolk gewendet: „Danger Ahead“. Schon der Titel lässt kaum Zweifel daran, dass es an den Börsen gefährlich werden könnte. Icahn klagt die Notenbanken an, durch billiges Geld Blasen geschaffen zuhaben.

Oh, das hören die Märkte gerne. Bald könnte es noch mehr oder zumindest länger Geld von der Europäischen Zentralbank (EZB) geben. Die Inflationsrate bleibt weiter weit von dem gesteckten Ziel von 2 Prozent entfernt und das Wachstum in der Eurozone dürfte sich nach Einschätzung der EZB wieder etwas abschwächen, sowohl die Prognosen für die Inflationsrate aus auch für das Wachstum wurden zurückgenommen. Die Preise sollen laut EZB-Präsident Mario Draghi in diesem Jahr nur noch um 0,1 Prozent steigen (bislang 0,3 Prozent).

Martin Armstrong ist „The Forecaster“, der Seher. Mit seinem magischen Pi-Code, einem aus Wetterzyklen und historische Konjunkturdaten gegossenen Algorithmus, will er die Börsen prognostizierbar gemacht haben.

Glauben Sie als Amerikaner, dass wir den Euro brauchen?
Der Euro ist so konstruiert, dass er scheitern muss …

Ein Crash ist …?
… eine Anpassung, nichts wird ausgenommen sein …

Jens Jennissen ist Gründer von Fairr.de, einem Portal, das Altersvorsorge – insbesondere das Riester-Sparen – einfach, kostengünstig und transparent gestalten will.

Welche Bedeutung hat die Aktie bei der Altersvorsorge?
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Anlage in Produktivkapital gerade über langfristige Zeiträume auskömmliche Renditen brachte. Daher ist ein hoher Aktienanteil gerade für junge Sparer, die privat für das Alter vorsorgen möchten, ein absolutes Muss. Auf Grund der langen Ansparphasen sind kurzfristige Kurseinbrüche kein Grund zur Panik. Auf der anderen Seite ist eine hohe Aktienquote aufgrund möglicher Kursschwankungen kurz vor Renteneintritt nicht sinnvoll.

Der deutsche Leitindex DAX schobt sich an die Marke von 11.000 Punkten heran. Das bedeutete: Trendbestätigung. Optimisten würden sind nun vielleicht sogar zu der Aussage hinreißen lassen, dass der DAX nun ein mittelfristiges/langfristiges Potenzial bis 12.000 Punkte habe. Allerding ist der DAX zuvor schon gut 1.000 Punkte angestiegen ist, ohne nennenswerte Pause, mal abgesehen von einem kleine Stopp. Eine Konsolidierung wäre gut, um eine Überhitzung des Markts zu vermeiden – und nun könnte sie auch da sein.

Doch die Hausse nährt immer auch die Hausse, heißt es an der Börse. Oder anders ausgedrückt: Steigende Kurse sind das beste Argument für weiter steigende Kurse. Steigende Kurse sind meist unwiderstehlich für Aktien-Käufer. Klingt seltsam, ist aber so.

Jetzt ist es raus. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi geht auf große Euro-Shopping-Tour. Dabei will er für 1.140 Milliarden Euro Staatsanleihen bis September 2016 in sein Beutelchen tun. Und danach muss auch noch nicht Schluss sein. Wenn bis dahin nicht die Inflation angesprungen ist und die Konjunktur in der Eurozone in Schwung, wieso dann nicht einfach weiterkaufen? Ist ja kein Problem. Die Euros, die man dafür braucht druckt die EZB schließlich selber.

Praktisch. Sie machen sich deshalb Sorgen um den Euro? Dürfen Sie auch, denn wenn es von etwas ganz viel gibt, ist es häufig auch schnell ganz wenig wert. Aber beim Euro ist das sozusagen Kalkül.

1.140.000.000 Euro. So viel will der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, uns schenken [unter Notenbankern sagt man dazu: drucken]. Ab März kauft Draghi Monat für Monat Staatsanleihen aus der Eurozone im Wert von 60 Milliarden Euro mit frisch gedruckten Geld auf. Das nennt sich Expanded Asset Purchase Program, kurz EAPP. Schluss soll dann im September 2016 sein. Aber wer weiß, Schluss ist vermutlich erst dann, wenn die Inflationsraten in der Eurozone steigen und die Konjunktur floriert.