German Angst ist auch Aktien-Angst. 2014 haben sich 500.000 von Aktien oder Aktienfonds getrennt, trotz steigender Kurse, hat das Deutsche Aktieninstitut herausgefunden. Seit 2001 summiert sich die Zahl der Aktien-Aussteiger auf 4,4 Millionen. Übriggeblieben sind 8,4 Millionen Deutsche oder 13,1 Prozent der Bevölkerung, die derzeit (noch?) am Aktienmarkt engagiert sind. Die Zahl der Aktionäre liegt sogar noch tiefer bei lediglich 4,1 Millionen (minus 400.000) oder 6,4 Prozent der Bevölkerung.
Kümmerliche 7 Prozent des Geldvermögens der Deutschen werden in Aktien oder Aktienfonds angelegt. Dabei ist es keineswegs so, dass die Jüngeren dem Risiko eher zugetan sind, im Gegenteil. Bei den 20- bis 29-jährigen nahm die Zahl der Aktienbezitzer um 18,2 Prozent auf 7,2 Prozent und bei den 30- bis 39-jährigen um 17,2 Prozent auf 12,1 Prozent ab, was natürlich auch daran liegt, dass Vermögensbildung immer schwerer wird, in der Breite.
So schlummern vom gesamten Geldvermögen der Deutschen in Höhe von 5,212 Billionen Euro 2,016 Billionen Euro auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten zu Nullzinsen. So sieht Geldanlage in einer der größten Industrienationen auf dem Globus aus.
Neben der Unsicherheit und dem Risiko (44 Prozent) geben die Sparer als Grund für ihre Aktien-Abstinenz an, dass ihnen die Kenntnisse fehlen würden (74 Prozent), Aktien-Anlage zu kompliziert sei (50 Prozent) und überhaupt kleinere Beträge nicht sinnvoll seien (55 Prozent). Ziemlich viele Ängst, die in der Vorsorge-DNA der Deutschen fest verankert scheinen. Immerhin bekunden 45 Prozent „Interesse“ an einer langfristigen Aktien-Anlage, aber 55 Prozent sagen auch klar, dass sie von einem fiktiven Geldbetrag von 10.000 Euro bei einen Anlagehorizont von 25 Jahren keinen einzigen Cent in Aktien oder Aktienfonds investieren würden.
Das kommt einer freigewählten Enteignung gleich, denn die bei den Deutschen so beliebten Anlagen wie Sparbuch (Termingeld), Bausparer oder Lebensversicherungen werfen schon länger keine nennenswerten Erträge mehr ab. Auch bei Bundeanleihen sind bis zu einer Laufzeit von sechs Jahren die Renditen negativ. Und der DAX? Er strebt weiter nach oben – und historisch betrachtet besteht nach zehn Jahren nur noch ein sehr geringes Risiko Verluste einzufahren.
2 Kommentare
Als Anleger sollte man NIE Marketing kaufen, sondern immer nur Investments. Also beispielsweise Aktien von Unternehmen ins Depot nehmen, die eine solide Marktposition aufweisen.
Hallo Thomas,
Jeder schreibt aktuell von der Dividendenstrategie und das es nur eine Möglichkeit gibt sein Vermögen zu steigern und das mit Aktien.
2003 wurde mein Geld vom Anlageberater vom Templeton Growth Fonds in den Invesco Neue Märkte umgeswitcht. Geld weg.
2008 rieht mir ein anderer Anlageberater in geschlossene Fonds.Dubai Direkt, und Schiffsfonds. Geld weg.
Nun kommt jeder mit Aktien bei einem Daxstand von 10500. Alles ein bisschen komisch.
Warum ich das schreibe?.. Tausenden Leute ging es so wie mir.
Mein sauer erspartes Geld löst sich in Luft auf.
Ich selbst verdiene nicht gerade viel, doch bezeichne ich mich als Meister des Sparens. Ich brauche gerade 30% unseres Einkommens zum Leben und kann den Rest sparen.
Ich traue mich aber nicht zu investieren, die Angst es wieder ein mal zu verlieren ist zu groß. Auch wenn ich keine Zinsen bekomme.
Denn ich habe es mir am Mund abgespart, wenn andere Essen gehen, oder mit dem neusten IPhone umherlaufen.
Und zu guter Schluss sind wir vor unserem Staat alle gleich.
Haste gespart musste selbst dein Altenheim zahlen, hast nix, bekommst es bezahlt.
Das lässt mich an allem zweifeln.
Viele Grüße
Kai